Test | Momiji Deluxe - Fazit, Wertung und Bilder des Spiels
„Momiji“ ist eines dieser Spiele, die sich von Anfang an wie ein Klassiker anfühlen. Man sammelt die wunderschönen bunten Blattkarten, stapelt sie aufeinander und je mehr man von einer Sorte bekommt und je höher die Karte obendrauf ist, desto mehr Punkte gibt es für einen Stapel. Es spielt sich genau so simpel wie es klingt und das ist die größte Stärke des Spiels. Es ist nicht zu leicht, nicht zu schwer, nicht zu lang und auch nicht zu kurz. Dabei wirkt das Spielprinzip durch die besonderen einmaligen Fähigkeiten und die Zielplättchen, die nur dann die volle Punktzahl bringen, wenn man sie vorher für drei kostbare Eicheln erworben hat, nie verbraucht oder abgenutzt. Die Zielplättchen können übrigens auch von einer Person erfüllt werden, die sie nicht besitzt. Das gibt dann nur weniger Punkte. Sicher sein kann man sich also nie, ob man die saftigen zehn Punkte auch wirklich bekommt.
Apropos Sicherheit bzw. Unsicherheit: Die gegnerischen und eigenen Blätterstapel dürfen niemals durchgezählt oder angeschaut werden. Wie viele es genau sind und wer gerade genau am meisten hat, kann man sich also höchstens merken. Ich hatte erwartet diese Regel zu verabscheuen, aber sie peppt das Spiel tatsächlich weiter auf. Könnte man zu jeder Zeit nachschauen, wer gerade von welcher Farbe wie viel hat, wäre Momiji wesentlich unspannender.
Aber nicht nur das Spielprinzip kann überzeugen, denn Momiji gehört wahrscheinlich zu den hübschesten Kartenspielen, die ich bislang gesehen habe. Das fängt bei den wunderschönen Blätter-Karten an, geht über die goldenen Blätter des gleichnamigen Moduls und bis zu den wunderbar filigranen Tierfiguren aus dem „The Ancient Garden“-Spielmodus. Zwar handelt es sich bei den letzteren Komponenten um Material aus der Deluxe-Version, aber auch die deutlich günstigere Grundbox muss sich nicht verstecken. Die Module aus der Deluxe-Version sind nette Dreingaben und sorgen für noch mehr Langzeitspaß.
Das einzige Paar Wehmutstropfen findet sich bei der oft etwas unklaren Ikonografie, die dafür sorgt, dass man des Öfteren auf die Symbolübersicht schauen muss, und dem stellenweise etwas zu hohen Glücksfaktor. Denn auch bei einer Spielzeit von nur etwa 30 Minuten ist es ärgerlich, wenn man dann nichts auf die Reihe bekommt, obwohl man alles richtig gemacht hat, außer dass man nicht die richtigen Karten zur richtigen Zeit gezogen hat. Ansonsten gibt es bei mir aber wirklich nicht viel zu meckern.
Insgesamt bleibt Momiji ein tolles Set Collection-Spiel mit dem Feeling eines Klassikers, das aufgrund des spannenden Spielprinzips, den vielen verschiedenen Fähigkeiten und Zielplättchen sowie den zahlreichen Spielmodi über lange Zeit Spaß bereiten wird. Natürlich nur, wenn man Spiele dieser Art mag. Außerdem sieht es fantastisch aus und bietet hochqualitative Materialien, an denen man sich kaum satt sehen kann. Eben ganz wie bei den wunderschönen Bäumen in den kaiserlichen Gärten Japans.
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