Final Frontier Games gibt auf und Backer bleiben auf der Strecke

Final Frontier Games gibt auf und Backer bleiben auf der Strecke

Der Verlag Final Frontier Games hat in einem dramatischen Schreiben an seine Unterstützenden den sofortigen Stopp aller Aktivitäten und die kurz bevorstehende Schließung des Unternehmens angekündigt. In der Nachricht mit dem Titel „The Darkest Hour“ heißt es, man sei angesichts ausbleibender Zahlungen und massiver Verschuldung gezwungen, den Spielbetrieb einzustellen und sämtliche Kampagnen auf Kickstarter aufzugeben.

 

Laut Final Frontier Games hatte insbesondere der Druck durch einen Großauftrag von CMON für eine chinesische Lokalisierung von Merchants Cove: Master Craft zu der prekären Lage geführt. Die Zahlung in Höhe eines sechsstelligen Betrags sei zwar zugesagt, jedoch bis heute nicht eingegangen. „Wir haben bis zum letzten Tag gewartet – vergeblich", so die Entwickler. Mehrfache Kontaktversuche blieben unbeantwortet, weshalb man befürchte, „dass wir dieses Geld so schnell nicht sehen werden."

 

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Die Folge sei eine Kettenreaktion: Weil man „das Spiel nicht ausliefern kann, können wir nicht guten Gewissens unsere nächste Kampagne starten“, heißt es weiter. Ohne frisches Kapital hätten weder die Mitarbeiter*innen noch Lager- und Produktionskosten bedient werden können. Die Fulfillment-Dienstleister verkauften bereits das vorhandene Lager, um ihre Rechnungen zu decken, während die Bank mit der Rückzahlung eines Kredits drohe. „Unsere kleinen Rücklagen und das Lagerkapital sind in kürzester Zeit aufgebraucht“, so das Fazit.

Die Geschichte von Final Frontier Games ist geprägt von immer neuen Rückschlägen, die das Vertrauen der Unterstützenden aber stets intakt ließen. Bereits beim ersten „Merchants Cove“-Crowdfunding während der Pandemie habe man auf Nachforderungen verzichtet, um die Community nicht zu belasten. Ursprünglich veranschlagte Frachtkosten von 27.000 US-Dollar pro Container waren auf 220.000 US-Dollar gestiegen, bis sich die unvorhergesehenen Mehrkosten auf über 350.000 US-Dollar summierten. Dieses Minus habe alle Profite aufgezehrt und zu einer seit fünf Jahren andauernden Liquiditätskrise geführt.

Auch das zweite Projekt „Merchants Cove: Master Craft“ geriet durch Verzögerungen beim Big-Box-Zubehör und geplatzte Lokalisierungsdeals ins Stocken. Pegasus und die TCG Factory zogen sich zurück, sodass Final Frontier Games die deutschen und spanischen Ausgaben in Eigenregie übernehmen musste. „Wir wollten das Versprechen gegenüber unseren Backerinnen und Backern halten“, erklären die Entwickler, obwohl dies erneut zu hohen Verlusten führte.

Abschließend appelliert das Team an die Unterstützenden, Verständnis zu zeigen: „Bevor ihr euren Frust in den Kommentaren ablasst, denkt daran, dass auf der anderen Seite Menschen sitzen, die ebenso enttäuscht sind wie ihr.“  Man arbeite derzeit an Lösungen, etwa durch Partnerschaften oder Übernahmen, um zumindest Teile der Kampagnenbelohnungen dennoch ausliefern zu können. Ein genauer Zeitplan dafür stehe allerdings nicht fest.

 

Quelle

Gamefound

 

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