TEST // MISTFALL - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel
In seinen Grundzügen ist MISTFALL ein sehr solides Spiel. Viele Mechaniken, derer sich MISTFALL bedient, bekommen vom Spiel einen eigenen Stempel aufgedrückt, was erfrischend wirkt. Die Kartenmechaniken verleihen MISTFALL etwas einzigartiges, was durchaus Lust auf mehr macht. Die Charaktere unterscheiden sich voneinander, was den Wiederspielwert und die Kombinationsmöglichkeiten erhöht und die Illustrationen auf den Heldenportraits und den Gebietsplättchen sind sehr ansprechend. Auch die Hintergrundgeschichten der Helden und der Gegner, die im Missionshandbuch zu finden sind, geben der Welt von MISTFALL sehr viel Tiefe, sodass sich Spieler, die sich für das Thema interessieren, problemlos über ihre Charaktere informieren können. Besonders positiv war für uns, dass die Heldenphasen simultan abgehandelt werden können und für die Spieler damit keine Wartezeiten entstehen. Jeder Spieler kann zeitgleich seine Aktionen durchführen und sich aktiv mit seinen Teamkameraden absprechen, was dem Spiel ein sehr lebendiges Spielgefühl verleiht.
Das Spiel stolpert aber immer wieder über kleinere Unstimmigkeiten, die es erschweren, das Spiel flüssig spielen zu können. Das Regelbuch bringt sehr viele kleine Symbole ein, die die Spieler schnell lernen sollten, da das Regelbuch erst sehr spät auf diese eingeht (wenn überhaupt). Auch fehlende Beispiele erschweren das Lernen der Regeln und geben MISTFALL den Anschein komplexer zu sein, als es im Endeffekt ist. Klar ist MISTFALL kein Anfängerspiel, da Vorkenntnisse besonders beim Lernen der Regeln von Vorteil sind, aber so komplex, wie es sich durch seine Regeln darstellt, ist es im Endeffekt nicht. Würden einige Regeln umgeschrieben oder mit Beispielen versehen, wäre diese Einstiegshürde um einiges geringer. Dazu kommt, dass die Spielerhilfen keine wirklichen Spielerhilfen sind und im Spielverlauf kaum bis gar nicht verwendet werden können. Sie sind viel zu klein und zu überladen, um sie effektiv verwenden zu können bzw. genug Informationen zu enthalten, die sinnstiftend im Spiel helfen könnten. In unseren Spielrunden haben wir sie recht schnell zurück in die Schachtel gelegt, weil wir ohne sie effektiver spielen konnten.
Den Spielern sollte bewusst sein, dass MISTFALL einige Zeit in Anspruch nehmen kann, weil sich sein volles Potential erst entfalten kann, wenn sich die Spieler über eine längere Zeit neue Fähigkeiten aneignen konnten. MISTALL ist hierfür kein besonders leichtes Spiel. Die Spieler sollten gleich bei Beginn einer Mission eine Gruppe zusammenstellen, die auch gut zusammenarbeitet, was Vorkenntnisse abverlangt. Ähnlich wie bei jedem Onlinerollenspiel ist die Kombination aus Schildträger, Heiler und Schadensverursacher immer die beste Wahl, damit eine Mission auch gelingen kann. Es kann durchaus passieren, dass die Spieler 3 Stunden spielen, nur um vom Endgegner weggewischt zu werden, was frustrierend sein kann.
Im Einzelspielermodus sind einige Helden beinahe unmöglich zu spielen, während andere relativ leicht im Umgang sind. Also sollten sich die Spieler auch hier direkt Gedanken machen, wie sie eine bestimmte Mission angehen wollen.
Unsere Gruppe hat außerdem das Belohnungssystem gestört. Die Belohnung in Form von kleinen Tränken, die nach einmaliger Benutzung sofort verschwinden, hat sich nicht nach einem echten Fortschritt angefühlt, sodass die Spieler nicht das Gefühl hatten, überhaupt stärker zu werden.
Unterm Strich ist MISTFALL also ein Spiel für erfahrenere Fans von Fantasy-Abenteuern, die auf der Suche nach einem soliden Gruppenspiel sind und auch trotz der Schwierigkeiten des Spiels die Welt und die Mechaniken von MISTFALL erkunden möchten.
Bilder vom Spiel
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Tags: Ressourcenmanagement, Kampfstrategie, 60 Minuten, Storytelling, Kampagne, 1-4 Spieler, Fantasy, Abenteuer