
Test | Founders of Teotihuacan
Es braucht keine Zeitreise, um bei der Erbauung einer der großartigsten Städte von Mesoamerika der pre-kolumbianischen Zivilisation dabei zu sein. Im Wettbewerb mit den anderen Architekten gilt es, sich durch taktisches Platzieren von Gebäuden, Tempeln und Pyramidenteilen seinen Platz unter den größten Erbauern zu sichern.
Board & Dice hat uns "Founders of Teotihuacan" freundlicherweise für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!
Dicht bebaut oder viel Platz für Ressourcen?
Ziel in „Founders of Teotihuacan“ ist es, durch das Sammeln von Ressourcen, durch das Bauen von Gebäuden und Tempeln sowie durch den Bau an der eigenen Pyramide die meisten Siegpunkte zu sammeln. Gespielt wird über vier Runden (beim Spiel zu dritt über drei Runden), bei der mit jeder Runde weniger Züge zur Verfügung stehen. Während des Spiels baut jede Person an einer eigenen Stadt. Die Objekte, die verbaut werden, kommen aus einem gemeinsamen Pool, der zwischen den Runden aufgefrischt wird und auf den über die Aktionen zugegriffen werden kann.
Es gibt sechs mögliche Aktionen, drei Bau- und drei Einflussaktionen. Die Aktionen werden durch das Platzieren von ein bis drei Aktionsscheiben ausgelöst, wobei die Höhe des entstandenen Stapels auf dem Aktionsfeld dann die Stärke der Bauaktion bestimmt. Jedes Aktionsfeld darf mit maximal vier Scheiben besetzt sein, wenn die erste(n) Scheibe(n) platziert werden, erhält man einen Bonus. Die Aktionsfelder sind jeweils einer Bau- und einer Einflussaktion zugeordnet und nach dem Platzieren der Scheibe(n) muss zwischen diesen beiden möglichen Optionen gewählt werden.
Die eigene Stadt ist in vier Sektoren unterteilt, von denen immer nur die zwei Sektoren direkt vor dem eigenen Architekten mit Gebäuden und Tempeln bebaut werden können sowie die sechs Pyramidenfelder, die am nächsten zu ihm liegen. Nach jedem Zug wandert der Architekt dann im Uhrzeigersinn an die nächste Seite der eigenen Stadt, wodurch sich neue Bebauungsoptionen ergeben. Durch das Bauen von Gebäuden oder die erste Einflussaktion können Ressourcen (Holz, Stein oder Gold) gesammelt werden, die für die anderen Aktionen benötigt werden.
Hier ein Überblick über die möglichen Bau- und Einfluss-Aktionen:
1. Bauaktion, Gebäude bauen: Es darf eines der auf dem Hauptspielplan ausliegenden Gebäude auf dem eigenen Spielplan im Bereich des Architekts gebaut werden. Die dem Gebäude zugeordnete Ressource wird dann jeweils auf die Plätze orthogonal rund um das Gebäude platziert. Die Aktionsstärke muss größer oder gleich der Größe des Gebäudes sein.
1. Einflussaktion, Ressourcenproduktion: Zwei Einer-Gebäude in beliebiger Kombination (Holz- und / oder Steingebäude) bauen oder neben jedes eigene Gebäude einen passenden Rohstoff platzieren.
2. Bauaktion, Tempel bauen: Es darf einer der ausliegenden Tempel gebaut werden, wobei die entsprechenden Ressourcen bezahlt werden müssen. Der Tempel wird in den Bereich vor den Architekten gelegt und anschließend darf eines der zwei offen ausliegenden Verehrungsplättchen der entsprechenden Tempelfarbe genommen werden.
2. Einflussaktion, Verehrungsplättchen nutzen: Die Verehrungsplättchen zeigen Aufträge, bei denen entweder Ressourcen gegen Siegpunkte oder Tempel-/Pyramidenplättchen getauscht werden, bestimmte Plättchen im eigenen Bereich zur Erfüllung des Auftrags liegen müssen, um Siegpunkte zu erhalten, oder eine Gratisaktion beziehungsweise der kostenlose Bau eines Gebäudes ermöglicht wird.
3. Bauaktion, Pyramidenplättchen platzieren: Ein Pyramidenplättchen aus der Auslage in den eigenen Bereich vor den Architekten legen. Hierbei müssen Gold und Holz bezahlt werden und man erhält zwei Siegpunkte.
3. Einflussaktion, Gunst gewinnen: Bei dieser Aktion bewegt man seinen Gunstmarker auf der Gunstleiste ein Feld weiter und erhält dann die auf dem Feld anzeigten Punkte (zwischen zwei bis acht Siegpunkte). Außerdem darf man ein eigenes Verehrungsplättchen unter den passenden Stapel legen und sich dafür dann ein anderes der ausliegenden Verehrungsplättchen nehmen.
Durch das Abdecken von bestimmten Bereichen auf dem eigenen Stadtplan können Masken erlangt werden, die direkt Siegpunkte bringen. Und neben den während des Spiels gesammelt Siegpunkten, gibt es dann noch einige Siegpunkte am Ende des Spiels. Hierzu wird die Stadt jeder Person ausgewertet, wobei Farb-Übereinstimmungen zwischen den Pyramidenplättchen und den Tempelplättchen in dem dazugehörigen Quadranten wichtig sind.
„Founders of Teotihuacan“ kombiniert gelungen Arbeiter- mit Plättchenplatzierung, wobei beide Mechaniken für sich alleine hier schon interessant umgesetzt sind. So stellt sich bei der Arbeiterplatzierung nicht nur die Frage auf welches Feld gesetzt werden sollte, es muss dann auch immer zwischen zwei Aktionsmöglichkeiten gewählt werden. Zusätzlich spielt die Anzahl der dort platzierten Plättchen bei den Bauaktionen eine Rolle, so dass es unter Umständen auch sinnvoll sein kann, zwei Plättchen auf einmal zu platzieren.
Dies bedeutet jedoch auch, dass dadurch die Zahl der eigenen Aktionen in dieser Runde reduziert wird. Dementsprechend selten wird dies genutzt, sollte aber immer im Hinterkopf behalten werden, da dadurch unter Umständen die Pläne der Konkurrenz blockiert werden können. Somit wird hier häufiger eine Entscheidung zwischen den Aktionsfeldern und Aktionen getroffen als über die Anzahl der zu platzierenden Aktionsscheiben. Deutlich mehr taktische Entscheidungen müssen bei dem Platzieren der Plättchen getroffen werden. Zum einen sind hier bedingt durch die Verehrungsplättchen und die Endabrechnung die Farben wichtig.
Zum anderen stellt sich immer wieder die Frage, lieber dicht an dicht zu bauen oder genug Platz zu lassen, um rund um die Gebäude mehr Ressourcen zu generieren und damit dann weitere Tempel bauen zu können. Dieser Aspekt gefällt mir besonders gut, da sich „Founders of Teotihuacan“ dadurch von anderen Plättchen-Lege-Spielen abhebt, bei denen häufig der eigene Plan möglichst vollständig bebaut werden soll. Das Spielgefühl, eine Stadt möglichst sinnvoll zu konstruieren wird durch den wandernden Architekten weiter verstärkt, wobei auch strategische Entscheidungen getroffen werden müssen, da immer wieder andere Felder bebaut werden können beziehungsweise nicht zur Verfügung stehen. Die Architektenmechanik ist es auch, die dem Spiel eine thematische Tiefe verleiht.
Optisch erinnert das Spiel stark an Teotihuacan – City of Gods“. Der Bau der Pyramide steht bei „Founders of Teotihuacan“ etwas weniger im Mittelpunkt, durch die Endwertung und den Ausbau der Stadt ist die thematische Umsetzung meiner Meinung nach hier aber besser gelungen.
Es gibt einiges an Material zum Ausbau der Stadt, leider fehlt der Spielschachtel aber ein Sortiereinsatz. Dadurch muss beim Aufbau einiges sortiert werden, was etwas nervig sein kann. Ebenso störend kann die Wartezeit sein. Die taktischen und strategischen Entscheidungsfindungen können durchaus etwas dauern, da sich die Möglichkeiten durch die Aktionen der mitspielenden Personen stetig verändern. Am besten planbar und auch am taktischsten ist das Spiel zu zweit. Umso erfreulicher, dass das Spiel wunderbar zu zweit funktioniert. Die Regeln sind gut erklärt und können schnell erlernt werden. Dass es verschiedene taktische und strategische Möglichkeiten gibt, wird erst während des Spiels deutlich und sorgt für einen guten Wiederspielreiz, so dass es häufig auch gleich eine Folge-Partie gibt.
Insgesamt ist „Founders of Teotihuacan“ ein gelungenes Spiel, welches das Thema gut umsetzt. Dabei bietet es gut verzahnte Mechaniken mit innovativen Ideen. Hier können auch Personen, die Plättchenlegespiele eher weniger mögen, durchaus einen Blick riskieren.
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Bilder vom Spiel
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Tags: 1-4 Personen, Legespiel, Workerplacement, 60 Minuten, Eurogame