Test | Mal kurz die Welt ändern

Test | Mal kurz die Welt ändern - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel

„Mal kurz die Welt ändern“ ist genau so seltsam und chaotisch, wie die Prämisse es vermuten lässt. Zwar sind die vielen verschiedenen und teils einflussreichen Effekte interessant, aber ob sie nützlich sind oder überhaupt sinnvoll genutzt werden können, hängt allein vom Zufall ab. In den meisten Fällen wählt man eben die Karte aus, die gerade am wenigsten unpassend ist. Außerdem werden die Hände der Spielenden und die Auslage nicht jede Runde oder nach jedem Zug aufgefüllt, sondern erst, sobald jemand passt.

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Das macht die Passen-Aktion doppelt unangenehm, denn es wird nicht nur einen Zug verschwendet, man gibt den Mitspielenden auch noch ein größere Kartenauswahl. Persönlichkeiten mit situationsbedingten Fähigkeiten für spätere Runden aufheben können die Spielenden auch nicht, denn die Auslage muss zuerst mit Karten aus der eigenen Hand aufgefüllt werden. Erst danach wird der Zugstapel verwendet. Mehr als kurzfristige Überlegungen sind also nicht drin.

Da von den insgesamt 32 Karten je nach Spielerzahl jedoch nur 12 bis 24 verwendet werden, kann auch mit dem Wissen, welche Effekte noch kommen könnten, nicht wirklich vorausgeplant werden. Welche Karten im Spiel sind und welche nicht, lässt sich nämlich nicht herausfinden. Das sorgt zwar für mehr Variation zwischen den Partien, lässt das sowieso schon sehr glückslastige Spiel aber noch chaotischer werden. Da kann auch das sowieso schon etwas absurde Thema nicht helfen. Es wirkt austauschbar und aufgesetzt. Die Fähigkeiten der Persönlichkeiten haben auch mit sehr viel Fantasie absolut nichts mit ihren historischen Vorbildern zu tun.

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Zugutehalten muss man dem Spiel allerdings, dass die Runden nur so dahinfliegen. Stets sind die einzelnen Spielzüge sehr kurz, weswegen Spielende selten lange auf den eigenen Zug warten müssen. So eignet sich das Spiel mit Sicherheit auch gut für gesellige Abende, an denen es vielleicht mehr um ein kurzweiliges Miteinander als das Spiel geht. Es wird niemanden am Tisch überfordern. Aber es gibt eben auch nicht besonders viel zu entscheiden oder zu überlegen …

… Außer man stolpert über eine der zahlreichen Regelunklarheiten oder Effektkollisionen, die im Spiel auftreten können. Denn im normalen Regelbuch werden die einzelnen Fähigkeiten und wie diese miteinander interagieren, nicht erklärt. Und das kann weitreichende Folgen haben: So besagt zum Beispiel Kleopatras Kartentext „Du kannst nicht passen, auch wenn dich eine andere Karte dazu auffordert“. Aber was passiert nun, wenn keine Karten mehr in der Hand vorhanden sind und sich auch keine in der Auslage befinden? Muss nun doch gepasst oder der eigene Zug gänzlich übersprungen werden? Erklärung Fehlanzeige. Leider bietet auch das Beiheft, das ein paar der Karteninteraktionen erklärt und online abrufbar ist, da nicht immer Abhilfe. Es ist mir schleierhaft, warum sowas nicht in der Anleitung oder auf der Karte selbst steht. Platz wäre mehr als genug vorhanden gewesen.

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Im Endeffekt hinterlässt „Mal kurz die Welt ändern“ bei mir einen sehr durchwachsenen Eindruck. Zwar ist das Spiel sehr kurz und knackig zu spielen, aber da beinah alle Entscheidungen auf Zufall beruhen, gibt es nicht wirklich interessante oder spannende Entscheidungen zu treffen. Möglicherweise ist das aber auch nicht der Anspruch eines solch kleinen Kartenspiels. Wer einen sehr kurzen Lückenfüller für zwischendurch sucht, könnte trotzdem Spaß mit dem Spiel haben. Bei mir bleibt allerdings nur ein seltsames Wirrwarr aus dem absurden, aufgesetzten Thema und den vielen Regelunklarheiten zurück.

 

Wertung zum spiel

 

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Bilder vom Spiel

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