Test | Zerzura – The Oasis of Marvels - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel

Verfasst von Deniz Jansen am 16. März 2022. Veröffentlicht in Brettspieltest

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Vorweg muss erwähnt werden, dass alle Regeln dem englischen Regelbuch entnommen sind, da das Spiel zum Zeitpunkt der Rezension nur in französischer und englischer Sprache vorlag.

„Zerzura“ hat mich persönlich überrascht. Während ich, bevor ich das Spiel auf den Tisch bekommen habe, noch nie etwas von diesem Spiel gehört habe, hat es nun einen Platz in meinem Herzen erobert.

Den größten Pluspunkt erhält „Zerzura“ für seine Mechaniken. Alle Mechaniken haben eine Existenzberechtigung und gehen wie ein gut geöltes Zahnrad ineinander über. Das Handeln mit den Waren aus der offenen Auslage und die Spannung, ob man selbst diese Waren auch zum Schluss gesichert bekommt, drückte genau die richtigen Knöpfe bei mir. So ermöglicht der Spielverlauf unterschiedliche Strategien für unterschiedliche Spieltypen, ohne Neulinge zu stark zu überfordern oder Veteranen zu übervorteilen.

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Für besonders erfahrene Spielgruppen bietet „Zerzura“ sogar einen Veteranenmodus an, der sich in unserer Spielgruppe aber leider nicht durchsetzen konnte. Während die eigenen Karten im normalen Modus einsehbar bleiben, ist dies beim Veteranenmodus nicht mehr möglich und wirkt damit wie eine Variante von Memory. Die Person mit dem besten Erinnerungsvermögen wird hier mit Leichtigkeit gewinnen, was wir nicht sehr unterhaltsam fanden. Dennoch ist es gut, dass dieser Modus eingefügt worden ist, da er sich auf der sonst wohl leergebliebenen Rückseite des Spieltableaus befindet. Spielgruppen, die Gefallen an solchen Varianten haben, können ihn so ausprobieren, ohne dass abgeneigte Spielgruppen zusätzliches Spielmaterial bezahlen müssen.

Qualitativ ist an „Zerzura“ nichts auszusetzen. Die Spielsteine und Karten tun was sie sollen und die Spieltableaus haben kleine Ausstanzungen, um ein zweilagiges Tableau zu imitieren. Das ist zwar nicht so hochwertig wie bei wirklichen zweilagigen Tableaus, dennoch ist die Idee gut, ohne unnötig den Preis zu erhöhen.

Die Thematik behandelt „Zerzura“ etwas „stiefmütterlich“. Schon auf der Rückseite der Spielschachtel ist keine epische Geschichte, keine mystische Einführung oder auch sonst ein Satz zur Welt von „Zerzura“ zu lesen. Erst auf der ersten Seite des Regelbuches erhalten Spielgruppen in sieben kleine Sätze einen winzigen Eindruck von der Geschichte des Spiels. Da liegt die Vermutung nahe, dass bei der Entwicklung die Mechaniken zuerst erstellt worden sind und erst danach eine Thematik darüber geworfen wurde. Wer hier also einen aktiven Tauschhandel von orientalischen Händlern erwartet, erhält diesen hier leider nur sehr unterschwellig.

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„Zerzura“ revolutioniert nun das Set-Collection-Genre nicht mit irgendwelchen bahnbrechenden Neuerungen, setzt aber einiges gut um, was aus anderen Vertretern des Genres bekannt ist. Spielgruppen, die auf der Suche nach einem kurzweiligen und schnell gespielten Set-Collection-Spiel sind, machen hier kaum etwas falsch. Haben sich in der Sammlung aber bereits viele andere Spiele des Genres eingenistet, wird „Zerzura“ hier wohl wenig Neues einbringen können.

Unterm Strich ist „Zerzura“ ein schnelles kurzweiliges Spiel, das sich nicht viel Neues traut, aber sich mit dem was es mitbringt, nicht zu verstecken braucht.

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