TEST // SPIRIT ISLAND

TEST // SPIRIT ISLAND - Fazit von Fabian

SPIRIT ISLAND funktioniert fantastisch. Das Thema ist unverbraucht: In unzähligen anderen Spielen besteht die Möglichkeit, in die Rolle eines Kolonisten zu schlüpfen, der ohne Rücksicht auf die Belange von Umwelt und Ureinwohnern seine persönlichen Ziele verfolgt. SPIRIT ISLAND zeigt nun die Kehrseite der Medaille. Das hat mich begeistert und lies mich sogleich in das Thema eintauchen. Die Illustrationen, vor allem die auf den Fähigkeits-Karten, sind schaurig-schön und tragen zur Atmosphäre bei.

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Jeder Geist spielt sich komplett unterschiedlich und erfordert eine eigene Strategie. Außerdem müssen sich die Spieler abstimmen, um erfolgreich zu sein. Kommunikation in der Geister-Phase ist das A und O, um das Spiel erfolgreich abzuschließen. Sehr interessant finde ich den Mechanismus mit den Verzögerten- und Sofort-Fähigkeiten. Ich hatte schon oft die perfekte Karte in der Hand, um den nächsten Schritt der bösen Buben zu verhindern. Leider war es dann meist eine verzögerte Fähigkeit, deren Effekt erst nach dem Wüten der Invasoren eintritt.

SPIRIT ISLAND ist ein schweres Spiel. Auch im Einsteigermodus wird einem der Sieg nicht geschenkt. Zu Beginn einer jeden Partie hatte ich das Gefühl, dass mir die Dinge über den Kopf wachsen. Die Eindringlinge breiten sich beinahe unkontrollierbar aus. Erst wenn die Geister stärker werden, besteht die Chance, die Insel wieder an sich zu reißen.

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Sollte einem das Standardspiel trotzdem irgendwann zu leicht werden, ist der Schwierigkeitsgrad sehr gut anpassbar. Es kann aus verschiedenen Szenarios gewählt werden. Außerdem kann den Kolonisten eine von drei unterschiedlich handelnden Nationalitäten verpasst werden. Diese Varianten kombiniert, bieten auch für geübte InselverteidigerInnen große Herausforderungen und viele Stunden zusätzlichen Spaß.

Das Spiel funktioniert außerdem auch im Solo-Modus tadellos und eignet sich damit auch für SpielerInnen, die selten Leute für eine fordernde Brettspielrunde gewinnen können.

Die Wartezeit pro Spieler ist eigentlich sehr gering, da in der Geister-Phase alle gleichzeitig spielen. Aber dadurch, dass sich die Geister unterschiedlich komplex spielen, kann es vorkommen, dass einzelne SpielerInnen ihre Aktionen schnell geplant haben, während andere sich noch ihre Hirne verbiegen, um die Feinde möglichst effektiv zurückzudrängen.

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Manchmal sind die Situationen derart verzwickt, dass das Finden eines guten Zuges sich mehr als Arbeit als nach Spielen anfühlt. Da SPIRIT ISLAND eine relativ lange Spieldauer hat, kann das dazu führen, dass es im letzten Spieldrittel anstrengend wird und zu Längen im Spielfluss führt.

Trotz dieser Schwächen ist SPIRIT ISLAND ein richtig, richtig gutes Spiel, das viel Abwechslung bietet. Für Freunde von anspruchsvollen, kooperativen Spielen ist es beinahe ein Pflichttitel. Eher weniger ist es für locker flockige Spieleabende geeignet. Es wird schon einiges an Hirnschmalz benötigt, damit die Insel nicht überrannt wird.

 

Wertung zum spiel

 

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Tags: 60-90 Minuten, 1-4 Spieler, Area Control, Kooperativ, Solospiel, Deckbauspiel

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