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Test | U. S. Telegraph

Test | U. S. Telegraph - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel

„U.S. Telegraph“ erinnert stark an die alten Klassiker, was nicht unbedingt ein Zufall ist. Da das Spiel eine Neuauflage des 2003 veröffentlichten Spiels „Attika“ ist, lassen sich eher mehr Gemeinsamkeiten mit Spielen der vergangenen Jahre als mit aktuelleren Veröffentlichungen finden. Per se ist das nichts Schlechtes (die alten Klassiker tragen diesen Titel ja nicht umsonst). „U.S. Telegraph“ lässt diese Qualitäten wieder aufleben und entstaubt sie ein wenig. Spielgruppen werden nicht mit superkomplexen Mechaniken beworfen oder mit stark innovativen Mechaniken überfordert, die es erst zu verstehen gilt. Vielmehr bietet „U.S. Telegraph“ altbekannte Mechaniken in frischem Gewand, die an einigen Ecken an modernere Spiele angepasst wurden. 

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Neulinge werden hier kaum Probleme haben ins Spiel zu finden, da es Spielgruppen gut an die Hand nimmt und ihnen während des Spiels auf den eigenen Spieltableaus alle wichtigen Informationen gibt. Dadurch, dass alle gezogenen Häuser direkt auf das passende Symbol gelegt werden, ist der Spielbereich sehr aufgeräumt und es ist gut sichtbar, über welche Gebäude jede Person verfügt und/oder welche schon gebaut wurden. Während aber die verschiedenen Aktionen gut angezeigt werden, darf die Spielgruppe nicht zu sehr auf diese Anzeigen vertrauen und muss oft genau darauf achten, ob eine Baugruppe komplett fertiggestellt wurde oder alle Gebäude direkt markiert sind, die in dieser Runde gebaut wurden. Wird das vergessen, ist der sonst so gute Überblick schnell dahin und das Spielfeld muss ständig nach den eigenen Gebäuden abgesucht werden.

Abseits der Kritikpunkte möchte ich jedoch erwähnen, dass insbesondere Personen mit Sehschwäche aufgrund des Spieltableaus kleinere Probleme haben könnten. Da hier sehr viel passiert und viele Pfeile und Plättchen sehr nah aneinander abgebildet sind, war es für mich schwierig alle Gebäude auf dem Tableau gut zu erkennen. Es lässt sich zwar auch hier ohne Probleme spielen, jedoch kann dieser Punkt für einige Personen relevant werden.

Die inhaltliche Einbettung ist nachvollziehbar. So lässt sich daran erklären, warum neue Siedlungen teurer sind als bestehende zu erweitern, und es motiviert, die großen Städte miteinander zu verbinden - wirkliche Tiefe findet man hier aber nicht. Besonders Spielgruppen, die wenig mit einem „Wild West“ Thema anfangen könnten, werden hier vermutlich schnell abgeschreckt, obwohl die Gestaltung der Plättchen und Felder harmonisch ineinandergreift und das Thema gut unterstützt.

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Das größte Problem meiner Meinung nach ist der doch recht hohe Glücksfaktor. So kann es spielentscheidend sein, die verschiedenen Plättchen in der richtigen Reihenfolge zu ziehen, damit sie genau so wieder errichtet werden können. Sicherlich können die Gebäude in einer falschen Reihenfolge errichtet werden und auch auf diese Weise kann man gewinnen, dennoch gibt es einen gigantischen Unterschied. Während Person A viel Mühe damit hat, die richtigen Ressourcen zu sammeln und taktisch überlegt, wo welches Gebäude am besten positioniert wird, um alle Boni zu erhalten, zieht Person B einfach die richtigen Gebäude und tut dasselbe in einem Bruchteil der Züge.

Unterm Strich ist „U.S. Telegraph“ ein Spiel für Fans der alten Klassiker. Wer schnelle, kurzweilige Spiele mag, ohne zu viele Mechaniken bedenken zu müssen, hat hier ein interessantes Erlebnis. Besonders Spielgruppen, die gerne ein wenig Taktik in ihren Spielen mögen und das Spiel gleichzeitig nicht zu ernst nehmen, können hier sicherlich ihren Spaß haben. Spielgruppen, die aber gerne auf Zufallsfaktoren und „Zieh-Glück“ verzichten würden und dadurch eher gefrustet werden statt Freude zu empfinden, sollten sich „U.S. Telegraph“ wohl erstmal von weitem genauer ansehen, bevor eine Entscheidung getroffen wird.

 

Wertung zum spiel

 

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Bilder vom Spiel

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