Test | Less is more - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel
„Less is more“ bietet interessante Ansätze, die Lust auf mehr machen. Insbesondere Spielgruppen, die gerne kompetitiv spielen und sich gegenseitig ausstechen wollen, werden hier eine interessante Möglichkeit dazu finden. Die Ähnlichkeiten zu den großen Vorbildern sind, trotz des eigenen Twists, jedoch unverkennbar. Alle schreiben Hinweise auf und eine ratende Person versucht es anhand dieser Hinweise zu ermitteln. So weit so bekannt.
Den eigenen Charakter versucht das Spiel mit den Wortspielereien und dem kompetitiven Modus zu etablieren, was aber stark spielgruppenabhängig sein kann. Insbesondere das gewollte Kürzen der Wörter birgt einige Probleme und Chancen, die ich im Sinne meines persönlichen Berufsfluches sofort ins Auge gefasst habe. Da das Spiel ab 10 Jahren spielbar ist, kann das gewollte „Falschschreiben“ eines Begriffes dazu führen, dass sich Kinder einen Begriff falsch einprägen. Auch kann es unfair sein, wenn ein Kind bereits eine sehr schwache Rechtschreibung besitzt und dadurch kaum leserliche oder verständliche Hinweise verfassen kann.
Auf der anderen Seite kann „Less is more“ aber auch dazu führen, dass man sich genau um diese Problematik kümmert. Das „Spielen“ mit Wörtern und ihren Buchstaben kann Kinder das Potential der deutschen Sprache erkennen lassen. Richtig angegangen kann es sogar dazu führen, dass ein größeres Interesse an der Rechtschreibung und der Erweiterung des eigenen Wortschatzes gefördert wird. Im Grundsatz ist das „Rechtschreibproblem“ des Spiels eine Chance, da es für „Less is more“ nicht nötig ist eine perfekte Rechtschreibung oder einen großen Wortschatz von Beginn an zu besitzen. Solange die Begriffe im Anschluss noch einmal richtig besprochen werden, kann „Less is more“ genutzt werden, um einen richtigen Umgang und die richtige Schreibweise der Wörter zu erlernen.
Einer der größten Pluspunkte des Spiels ist die große Auswahl an Begriffen. Insgesamt enthält „Less is more“ 102 Begriffskarten die doppelseitig mit jeweils drei Begriffen bedruckt sind. So sind insgesamt 612 Begriffe enthalten, was verhindern sollte, dass ständig die gleichen Wörter erraten werden müssen. Auch gelungen empfanden wir die effektive Nutzung der Spielschachtel als Bestandteil des Spielfeldes. So müssen die Siegpunkte nicht umständlich mit Token, Rädchen oder Karten gezählt werden, da sie anhand von kleinen Schiebern am Rand der offenen Spielschachtel angezeigt werden können. So bleibt das Spielfeld aufgeräumt und der Fokus bleibt da, wo er sein sollte, auf den eigenen Sichtschirmen.
Unterm Strich ist „Less is more“ ein Spiel mit viel Potential, bei dem jede Spielgruppe individuell entscheiden muss, ob sie dieses erkennt und/oder nutzen möchte. Zwar bietet es weniger Alleinstellungsmerkmale im Ozean von ähnlichen Spielen, jedoch könnte der eigene Charakter des Spiels doch einige von sich überzeugen.
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Bilder vom Spiel
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Tags: 3-6 Personen, push your luck, 20 Minuten, Wörter, Ratespiel