Asmodee verzeichnet höhere Einnahmen in Vorbereitung auf Abspaltung von Embracer Group
Brettspiel-Gigant Asmodee verzeichnete im zweiten Quartal hintereinander zwar einen Rückgang der Verkaufszahlen, während der Gewinn jedoch stieg. Lau dem aktuellen Zwischenbericht des Unternehmens sanken die Verkaufszahlen von Asmodee zwischen Juli und September um 6% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf etwa 250 Mio US-Dollar. Auch im letzten Halbjahr gab es einen Rückgang von knapp 5% zu vermelden.
Dieser letzte Rückgang wurde wohl vor allem durch den Verkauf durch den Online-Händler Miniature Market beeinflusst, den Asmodee im Rahmen eines enormen Kostenreduzierungsprogramms der Embracer Group abgab. Trotzdem liegen die Verkaufszahlen noch deutlich vor den Schwesterunternehmen im Bereich Videospiele, die ebenfalls zur Embracer Group gehören. Diese verzeichneten Rückgänge von 46%, 8% und 10%. Das Brettspielgeschäft macht mittlerweile mehr als 44% der vierteljährlichen Verkaufszahlen von Embracer aus und hat damit die Kernbereiche PC- und Konsolenspiele in Bezug auf Nettoumsätze überholt.
Eigene Spiele dieses Jahr stark
Im vergangenen Quartal trugen vor allem Asmodee-eigene Studios zum guten Ergebnis bei. Das Unternehmen berichtete, dass besonders „Der Herr der Ringe: Duell um Mittelerde“ und „Monkey Palace“ eine starke Resonanz im Markt erzeugt hätten. Auch der vergangenen SPIEL '24 in Essen seien beide Titel auf große Begeisterung gestoßen.Aber Asmodees Position al Kronjuwel von Embracer wird nicht mehr von langer Dauer sein, da die Pläne für eine Abspaltung des Unternehmens durch einen eigenen Börsengang an der Stockholmer Börse bis März 2025 weiter voranschreiten.
Ein Gigant im Wandel
Asmodee wurde 1995 gegründet und spezialisierte sich ein Jahrzehnt lang auf den französischen Spielemarkt. Danach begann das Unternehmen, zuerst europäisch und dann international zu expandieren – was sich durch den Kauf durch die Private-Equity-Firma Eurazo im Jah 2014 erheblich beschleunigte. Es folgte eine Akquisitionswelle, die dazu führte, dass das Unternehmen auf bis zu 22 separate Studios anwuchs, darunter das Catan Studio, Days of Wonder, Fantasy Flight Games, Lookout Games Z-Man Games und (zeitweise) der Heidelberger Spieleverlag.
Diese Marktmacht brachte Asmodee im vergangenen Jahrzehnt den Status eines Brettspiel-Giganten ein, der auch nach Übernahme durch den schwedischen Medienkonzern Embracer Group im Jahr 2021 anhielt. Wie es für den Konzern nach der Abspaltung von Embracer und dem damit verbundenen Schuldenberg weitergeht, bleibt abzuwarten.
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