Test | Aeons End - Für die Ewigkeit
,,Werdet zu einem mächtigen Riss-Magier! Nutzt seine einzigartigen Fähigkeiten und Karten - verteidigt die Feste der letzten Ruhe.“ Mit diesen Worten lädt „Aeons End“ zum Kampf gegen vier Erzfeinde ein. Ob sich der Kampf um die letzten Funken der Menschlichkeit lohnt, erfahrt ihr im nachfolgenden Testbericht.
Wir haben "Aeons End - Für die Ewigkeit" selbst gekauft. Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!
Spielablauf
In der Spielebox befinden sich etliche Karten, die es vor der ersten Partie zu sortieren heißt. Nachdem die Decks der Riss-Magier und das Deck eines der vier Erzfeinde zusammengestellt sind, werden genre-typisch die Karten, die in dieser Partie gekauft werden können, nach dem Zufallsprinzip ermittelt und in der Tischmitte ausgelegt.
Das Reihenfolgekarten-Deck bestimmt nun, wer den kooperativen Kampf gegen den Erzfeind beginnen wird. Ist ein Riss-Magier an der Reihe, so kann dieser zu Beginn des Zuges einen oder mehrere ausgespielte Zauber von den - oberhalb des Spielertableaus ausliegenden - Rissen aktivieren. Anschließend besteht die Wahl aus einer Palette an Aktionsmöglichkeiten: Hier können dunkle (inaktive) Risse gebündelt (aktiviert), Zauber ausgespielt und neue Karten für das persönliche Deck erworben werden. Zudem kann Energie zur Aktivierung der Spezialfähigkeit des jeweiligen Riss-Magiers erhöht oder ein Plan des Erzfeindes vereitelt werden. Nachdem der aktive Riss-Magier beliebig viele mögliche Aktionen ausgeführt hat, wird zum Abschluss des Zuges die Kartenhand vervollständigt, indem auf fünf Karten aufgefüllt wird. Ist der persönliche Nachziehstapel erschöpft, wird der gebildete Ablagestapel in unveränderter Reihenfolge als neuer Nachziehstapel bereitgelegt.
Anschließend wir die nächste Karte des Reihenfolgendecks gezogen. Ist der Erzfeind an der Reihe, so werden bereits ausliegende Karten des Erzfeindstapels von der Neuesten zur Ältesten abgehandelt. Danach wird eine Karte des Erzfeind-Kartenstapels gezogen und das abgebildete Ereignis ausgeführt. Im Stapel des Erzfeindes befinden sich weitere Monster, die es zu bekämpfen gilt, direkte Angriffe des Erzfeindes oder Pläne, die dieser geschmiedet hat und die nach Ablauf mehrerer Runden gravierende Nachteile für das Team bedeuten können.
Auf diese Art und Weise bekämpfen die Riss-Magier den ausgewählten Erzfeind. Der Erzfeind ist besiegt, wenn dessen Leben auf null reduziert wurde oder wenn am Ende eines Zuges sowohl der Erzfeindstapel leer ist als auch keine Monster oder Pläne mehr ausliegen. Der Erzfeind siegt hingegen, sobald das Leben der zu schützenden Feste der letzten Ruhe auf null reduziert wurde oder alle Magier besiegt sind.
Das Spiel bietet aufgrund der von Partie zu Partie variierenden Kartenauslage, den vier Erzfeinden unterschiedlicher Stärke und den individuellen Riss-Magiern, mannigfaltige Aufbaumöglichkeiten, die jede Runde zu einem einzigartigen Kampferlebnis macht. Die Regel, dass der Ablagestapel nie gemischt wird, führt zu weiterem Tiefgang. So muss ein Zug und auch die Ablage der Karten genau durchdacht werden. Enthält das Deck passende Kombinationen, die im besten Fall noch mit den ausliegenden Karten der weiteren Spieler symbiotisieren, werden die Riss-Magier mit starken Angriffen auf den Erzfeind belohnt.
Der Deckbau steht hier, ähnlich wie bei Dominion oder Thunderstone, ganz klar im Fokus und gestattet nahezu keine weiteren Mechaniken neben sich. Hier fängt das Problem an. Schon Dominion war für uns nie mehr als ein Showcase für den damals neuartigen Deckbuilding-Mechanismus und aus heutiger Sicht nicht mehr wirklich zeitgemäß. „Aeons End“ verbessert diesen Mechanismus an vielen Stellen und sorgt mit der kooperativen Spielweise sowie dem Kampfmechanismus für ein moderneres Spielerlebnis. Und doch bleibt es im Kern „nur“ ein reiner Deckbuilder, der die Euphorie der vielen Fans und der Fachpresse nicht bis zu uns tragen kann.
Positiv hervorzuheben ist das durchweg hochwertige Material des Spiels. Insbesondere die Karten sind sehr stabil und mit einer Oberfläche versehen, die haptisch äußerst ansprechend ist und das Mischen deutlich erleichtert.
Die Anleitung ist ebenfalls gut gelungen. Wurde einmal der Wust der Karten sortiert, führt die Anleitung mit reichlich Beispielen durch das Spiel. Lediglich ein praktischeres Inlay wäre schön gewesen. Die Karten lassen sich zwar durch Trenner unterteilen, finden in der Spielbox aber jedenfalls bei vertikaler Lagerung keinen sicheren Halt.
Freunde des klassischen Deckbaus werden in „Aeons End“ voll auf ihre Kosten kommen und die strategischen Ergänzungen als Mehrwert für die Spielmechanik empfinden. In diesem Fall können wir eine klare Kaufempfehlung aussprechen. All jenen, die, wie wir, mit Dominion & Co. nicht richtig warm geworden sind, legen wir vor dem Kauf eine Testrunde ans Herz.
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Bilder zum Spiel
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Tags: 1-4 Personen, Kämpfen, Strategie, Deckbauspiel