Test | Twin It!
Stimmt es, dass ein Brettspiel sich am Markt nur behaupten kann, wenn es Miniaturen beinhaltet, eine größere Spielschachtel hat, die manchmal mehrere Kilo schwer ist oder sich durch ein atemberaubendes Artwork auszeichnet? Diesen Anschein erweckt der heutige Brettspielmarkt, dass bei modernen Spielen, um sich am Markt behaupten zu können: Größer, schwerer und prachtvoller werden müssen. Während diese Annahme nun nicht immer vollkommen falsch ist, gibt es doch einige Ausreißer, die einen ganz anderen Weg einschlagen. „Twin It!“ Ist einer dieser Kandidaten. In einer kleinen Blechschachtel bringt das kleine Spiel von Cocktail Games eine neue abgewandelte Variante eines einfachen Memory-Spiels ins Rennen. Aber kann das überhaupt funktionieren?
Cocktail Games hat uns "Twin It!" freundlicherweise für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!
Darum geht es im Spiel!
Das Spielprinzip von „Twin It!“ ist schnell erklärt. Hauptbestandteil des Spiels sind kleine quadratische Spielplättchen, die abstrakte Formen und unterschiedliche Farbmuster beinhalten. Das Ziel der Spielenden Personen ist es, doppelte Plättchen zu entdecken und diese schneller als alle anderen mit beiden Händen zu berühren. Dabei zählen alle auf dem Tisch befindliche Spielplättchen dazu. So können sich Spielplättchen in der Tischmitte, sowie auf den individuellen Personenstapeln oder sogar in den bereits ergatterten Sets wiederfinden.
Zu Beginn jedes Spielzuges wird ein Plättchen des eigenen Plättchenstapels in die Tischmitte gelegt, indem es umgedreht so vom Plättchenstapel genommen wird, dass andere die Form und Farbe des Plättchens zuerst sehen können. Das sollte so schnell wie möglich gemacht werden, da alle Mitspielenden zeitgleich das Spielfeld überprüfen müssen, ob das Plättchen einem anderen gleicht. Befindet sich zum Beispiel ein Plättchen in der Tischmitte und ein anderes Plättchen auf einem Plättchenstapel, so kann das Set gesammelt werden, indem eine Person beide Plättchen zuerst mit beiden Händen berührt. Manche Plättchen sind sogar dreimal im Spiel, sodass auch bereits gesammelte Sets gestohlen werden können, indem das Plättchen und der jeweilige Stapel berührt wird. Sobald eine gewisse Anzahl an Sets gesammelt wurde, endet das Spiel.
Um den Wiederspielwert zu erhöhen, beinhaltet „Twin It!“ Vier Spielvarianten, die Abwechslung in den Spielverlauf bringen sollen. So gibt es einen „Jeder gegen Jeden“-, einen Kooperativen-, einen Profi- und einenTeammodus, die die Regeln immer wieder ein wenig verändern. So müssen Spielgruppen im Teammodus Sets sammeln, indem die Plättchen von zwei unterschiedlichen Personen zur gleichen Zeit berührt werden, oder im kooperativen Modus gegen die Zeit antreten.
"Twin It!" ist eines dieser Spiele, bei denen der erste Blick täuscht. Ich war zunächst nicht sehr angetan vom Spielverlauf, nachdem ich lediglich die Regeln gelesen hatte. Natürlich ist "Twin It!" nur eine leichte Weiterentwicklung vom Memory-System, jedoch zeigt es seine Qualitäten erst wirklich im Spiel selbst. Die abstrakten Formen und die Farben, die sich teilweise nur durch kleine Details unterscheiden, machten uns das Spiel um einiges schwerer, als ich es zunächst angenommen habe. Was auf dem Papier wie ein leichtes „Finde die Paare“ klingt, ist in der Praxis viel schwieriger. Ein ganzer Spieltisch voller Spielplättchen kann durchaus für Kopfschmerzen sorgen und das auseinanderhalten der Plättchen beinahe unmöglich machen, was den Reiz des Spiels ausmacht.
Da Personen eigene Sets verlieren, die falsche Plättchen berühren, muss es wohl überlegt sein, ob das vermeintliche Set, das man zu erkennen glaubt, auch wirklich eines ist.
Hervorzuheben ist die Spielschachtel aus Blech. Diese beinhaltet ein Plastiksortiersystem für alle Plättchen und nutzt den Platz daher großzügig aus. Durch die harte Verpackung eignet sich das Spiel gut für unterwegs, jedoch sollte das Spiel dennoch nicht zu stark geschüttelt werden, da sich der Deckel so leicht löst, wie es ein normaler Schachteldeckel tun würde.
Grundsätzlich sollte aber klar sein, dass "Twin It!" das Rad nicht neu erfindet. Im Prinzip ist und bleibt es ein schnelles „Klatsch-Memory“, bei den Personen mit schnellen Reflexen oder gut ausgebildeter Auffassungsgabe immer gewinnen werden, was das Spiel auch nicht zu kompensieren versucht. Darüber hinaus fanden wir, es trotz dieser offensichtlichen Schwächen überraschend kurzweilig. TWIN IT! eignet sich nicht dazu, Material für ganze Spieleabende zu liefern, aber für den kurzen Gag für zwischendurch oder einem leicht verständlichen, aber dennoch anspruchsvollen Spiel mit Kindern eignet sich das Spiel doch ganz gut. Hätte ich die Wahl, ob ich ein beliebiges Memory-Spiel oder "Twin It!" spielen müsste, dann wäre es definitiv "Twin It!"
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Bilder zum Spiel
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Tags: 2-6 Personen, Memory, Partyspiel