
Test | The Path of the Adventurers - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel
POA lässt mich ein wenig zwiegespalten zurück. Das Artwork und auch das Würfelsystem, das eigentlich für ein schnelles und dynamisches Spielerlebnis sorgen soll, machten mir große Hoffnungen auf den Titel. Jedoch zeigten sich schnell einige Löcher. Beginnend mit dem Regelheft, das die Regeln meiner Meinung nach viel zu komplex und unnötig kompliziert erklärt, bietet POA-Neulingen keine schönen Ersterfahrungen. Ein weiteres Problem ist das angepriesene Würfelsystem des Spiels. Dass es einen recht starken Glücksfaktor einbringt, sollte allen klar sein, aber das ist nicht das, was mir Kopfschmerzen machte. Es ist eher das Kräfteverhältnis von Gegneraktionen und Charakterfähigkeiten. Während Gegner wieder und wieder mühelos Schaden verursachen, gilt bei der Spielgruppe immer alles oder nichts. Egal wie viele Erfolge ein Charakter erzielt hat, ist es auch nur einer zu wenig, passiert absolut gar nichts und alle Attributspunkte sind für diese Phase verbraucht.
In meinen Spielrunden führte das dazu, dass ich einen Charakter steuerte, der durch sein großes Würfelpech nicht einen einzigen Treffer landen konnte, da immer wieder Erfolge fehlten. Das führte schnell zu Frust. Auch sind die Waffen und somit die Kraftsteigerung im Spiel nicht ganz ausgeglichen. Während es schon vorkam, dass wir im ersten Gefecht chancenlos niedergeknüppelt worden sind, ohne etwas dagegen machen zu können, folgten Spielrunden, bei denen wir das richtige legendäre Artefakt zur richtigen Zeit gezogen haben und mein Ork so ganze Räume mit nur einem einzigen Angriff leerfegen konnte. Generell sind alle legendären Artefakte beinahe absurd stark, sodass es schnell darauf hinausläuft, alle Kartenstapel der Artefakte zu kennen und zu analysieren, in welchem Stapel das jeweils richtige Artefakt für die Charaktere liegt.
Um Frustmomente zu vermeiden, bietet es sich in der Tat immer an, genau die Gruppen-, Fähigkeits- und Ausrüstungszusammensetzung zu analysieren, um die bestmögliche Aufstellung zu garantieren. Während einige Spielergruppen das jetzt für völlig normal halten werden, ist das aber nicht der Spielstil aller.
Das Ganze klingt jetzt sehr viel negativer, als POA im Grunde ist. POA ist kein schlechtes Spiel und es ist sehr gut möglich, Spaß zu haben, wenn die Spielgruppe genau weiß, was sie zu erwarten hat. Insbesondere zu viert können hier spaßige Runden durchlaufen werden. Die Zahl Vier sollte außerdem dick unterstrichen werden, da POA meiner Meinung nach IMMER mit vier Charakteren gespielt werden sollte, auch wenn Personen mehrere übernehmen müssen. Es ist dem Spiel anzumerken, dass es mit vier Personen im Hinterkopf designt worden ist und es sich daher mit dieser Spielgruppengröße am saubersten anfühlt.
Unterm Strich ist POA ein Spiel mit sehr interessanten Aspekten, jedoch auch klaren Schwachpunkten, die ihm den Kampf auf dem Brettspielmarkt nicht leicht machen werden. Insbesondere da es sich genre- und preistechnisch auf gleicher Höhe wie z. B. GLOOMHAVEN – DIE PRANKEN DES LÖWEN befindet, ist die Konkurrenz damit durchaus nicht klein.
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Tags: 2-4 Personen, push your luck, Dungeon-Crawler, 60-120 Minuten, Fantasy, Kooperativ