TEST // EXCAVATION EARTH - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel
EXCAVATION EARTH ist meiner Meinung nach ein Nischenspiel in einer Nische. Das was es machen möchte, macht es gut, aber dennoch ist das Spiel bei weitem kein Spiel für alle Spielgruppen.
Thematisch ist das Spiel zum Beispiel absolut klasse gestaltet. Die Weltkarte ist in bestimmte Regionen unterteilt, die die Farben darstellen, wobei aus den Regionen regionsspezifische Artefakte geborgen werden und die Marktmanipulation, sowie die Darstellung der einzelnen Fraktionen mit ihren individuellen Fähigkeiten gliedern sich perfekt in den Spielfluss ein. Ein Highlight waren für mich die unterschiedlichen Illustrationen der unterschiedlichen Raumschiffe und Alienrassen im Spiel, die die Welt von EXCAVATION EARTH für mich besonders hervorhoben. Von seinem super Thema und dem schönen Äußeren sollten sich Spielgruppen dennoch nicht täuschen lassen.
EXCAVATION EARTH ist knüppelhart. Spielende werden mitten ins Geschehen geworfen, wobei sofort von ihnen erwartet wird, dass sie wissen und verstehen, was hier eigentlich grade abläuft. Analysis Paralysis wird hier großgeschrieben. Genauer bedeutet das, dass Spielende vor eine schier unendliche Fülle an Möglichkeiten gestellt werden und sie auszuwählen haben, wie sie ihren Plan am besten ausführen. Das Ganze wird dadurch verstärkt, dass Spielende ohne einen festen Plan, der sich am besten über mehrere Runden erstreckt, eigentlich keinerlei Möglichkeit haben auf dem Markt Fuß zu fassen. Händler müssen positioniert, Gesandte müssen ausgeschickt und Artefakte müssen zielgerichtet eingesammelt werden.
Ein „einfach drauf los“ gibt es in EXCAVATION EARTH nicht. Zusätzlich sind Spielende im Vorteil, die ihre meist sehr mächtigen Volksfähigkeiten richtig einzusetzen wissen. Einen wirklichen Ausgleich des Spielniveaus zwischen Neuling und Profi gibt es damit nicht. Erschwerend kommt hinzu, dass EXCAVATION EARTH über einen kleineren Glücksfaktor verfügt, der in die Planungen eingebunden werden muss. Ziehen Spielende nämlich nicht die Karten, die sie für die Umsetzung eines Plans benötigen, dann haben sie Pech gehabt und müssen schnell zu Plan B rüber schwenken, den sie dann hoffentlich schon vorbereitet haben. Zwar wird dies durch ein kleines Kartendrafting am Anfang einer Spielrunde ein wenig ausgeglichen, dennoch kann es passieren, dass Spielende keine Handlungsmöglichkeiten durch die gezogenen Handkarten besitzen.
Besonders deutlich wird dieser Glücksfaktor im Solo-Modus. Nicht nur entfällt hier der absolute Großteil des Draftings, sondern kommt auch noch der Kartenstapel der KI hinzu. Während menschliche Spielende eingeschätzt und ihre Pläne ergründet werden können, agiert die KI sehr zufällig. Es ist zwar bekannt, welche Arten von Karten im Kartenstapel jeder Runde verfügbar sind, jedoch nicht welcher Effekt auftritt. Zusätzlich braucht die KI in den meisten Fällen keinerlei Vorbereitung und rennt den Spielenden mit Leichtigkeit davon. Ich bin nun als Spieltyp zwar kein Solospieler, aber so wie mich der Solomodus auch nach ein paar Mehrspielerpartien vernichtet hat, hat es alle meine Ambitionen genommen, es noch einmal zu versuchen. Solospielende sollten sich also an sehr großen Herausforderungen erfreuen oder einfach nur die Spielmechaniken besser veranschaulicht bekommen wollen, ansonsten ist der Solo-Modus für mich nicht der Rede wert.
EXCAVATION EARTH eignet sich damit für Spielgruppen, die es lieben akkurate Pläne und noch akkuratere Ersatzpläne zu schmieden, die sich über einen längeren Zeitraum erstrecken, während sie die Vorbereitungen der Konkurrenz sabotieren. EXCAVATION EARTH eignet sich durch Aufbau, Spieldauer und Spielfluss absolut nicht als Spiel für zwischendurch, sondern sollte mit Gruppen gespielt werden, die sich mental auf die Spielweise vorbereiten konnten. Persönlich gefällt mir EXCAVATION EARTH, weswegen es in meiner Spielesammlung bleiben wird, auch wenn ich weiß, dass ich es vielleicht nur ein einziges Mal im Jahr auf den Tisch bringen kann. Das Potential, das das Spiel aber bei diesem einem Mal mit der exakt richtigen Spielgruppe aber erreichen kann, macht es diesen Regalplatz aber auf alle Fälle wert.
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Bilder zum Spiel
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