TEST // MISSION ISS - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel
Der Bau der ISS in der vorgegebenen Zeit ist ein spannendes Unterfangen, das viel Teamwork voraussetzt. Unvorhergesehene Ereignisse werfen immer wieder Steine in den Weg und Lösungen müssen gemeinsam gefunden werden. MISSION ISS vermittelt einen spielerischen Eindruck, wie gute Planung und Zusammenarbeit einhergehen muss, damit Herausforderungen erfolgreich gemeistert werden können. Die Spielentwicklung erfolgte in enger Kooperation mit Mitgliedern des German Space Operations Center. Sie koordinieren die Einsätze auf der ISS und haben durch ihr Wissen einen realistischen Einfluss in das Spiel gebracht.
Die Spielregeln sind einfach, aber der Spielmechanismus bietet eine ordentliche Spieltiefe und erfordert viel Abstimmung aller Beteiligten. Die Entscheidungen sind vielfältig und haben starke Auswirkung auf den Erfolg. Entwickeln wir durch das Training eher Spezialisten oder Generalisten? Gehen wir das Risiko eines Baustopps ein oder spielen wir auf Sicherheit und erforschen vor dem Bau ein Plättchen? Wie können wir am besten unser Astronautenpersonal einsetzen, damit die anstehenden Aufgaben erfüllt werden können?
Besonders interessant ist der Mechanismus, dass auch Kommandokarten der Mitspielenden verwendet werden, die am Schichtende dann in die eigene Auslage wandern. Hierdurch verändert sich für jeden Einzelnen stetig die Anzahl der zur Verfügung stehenden Kommandos. Deshalb sollte stets darauf geachtet werden, dass nicht plötzlich jemand über zu wenige Karten verfügt. Die Spielmöglichkeiten werden stark begrenzt, aber der Rundenzähler geht unbarmherzig schneller voran.
Wie bei vielen kooperativen Spielen ist die Zusammensetzung der Spielgruppe ein wesentliches Element für den Spielspaß. Ein dominierender Charakter, der die komplette Planung an sich nimmt und für alle bestimmen möchte, kann schnell den Spielspaß negativ beeinflussen. Auch dies dürfte sehr ähnlich zur Realität sein, natürlich mit weitaus ernsteren Konsequenzen.
MISSION ISS hat einiges zu bieten und konnte trotz anfänglicher Bedenken alle überzeugen. Einstufen würden wir das Spiel als forderndes Familienspiel. Erfahrene Vielspieler sind etwas unterfordert, auch wenn der Schwierigkeitsgrad etwas angepasst werden könnte. Hier kann eine Hausregel Abhilfe schaffen, zum Beispiel dass sich Spielfiguren beim Bewegen nicht gegenseitig unterstützen dürfen. Dies ist realistischer und erschwert das Spiel. In unserer ersten Partie hatten wir dies versehentlich so gespielt. E war sehr spannend, da wir erst mit dem allerletzten Zug das letzte Modul bauen konnten.
Glück spielt durchaus eine Rolle, beispielsweise wenn ungünstig Forschungsplättchen gezogen werden und dadurch ein oder mehrere rote Würfel in einem Modul einen Baustopp bedeuten. Aber gerade dieses Unvorhersehbare hat seinen Reiz. Letztendlich muss die Spielgruppe gemeinsam mit jedem Problem zurechtkommen und eine Lösung finden.
Uns hat MISSION ISS sehr gut gefallen. Das ansprechende Spielmaterial sieht toll aus. Wunderbar spielerisch wird ein Bezug zu diesem Megaprojekt der Menschheitsgeschichte hergestellt. Gleichzeitig erleben wir wie die ISS über die Jahre stetig erweitert wurde. Die Designer haben sich viel Mühe gegeben und überall entdecken wir kleine Details und Hintergrundinformationen. Die Spielmechanik ist innovativ und motivierend. Da ohnehin jeder in der Spielgruppe alle Spielfiguren steuert, funktioniert MISSION ISS auch gut als Solospiel. Wir können jedem nur empfehlen, einen Blick auf dieses interessante Spiel zu werfen, da es für einen attraktiven Preis angeboten wird.
Bilder vom Spiel
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Tags: 1-4 Personen, Aufbauspiel, 90 Minuten, Weltraum, Familienspiel, Kooperativ