TEST // MISSION ISS

TEST // MISSION ISS

Das kooperative Spiel MISSION ISS simuliert den gemeinsamen Aufbau der Internationalen Raumstation „ISS“. Sie ist das größte von Menschenhand erbaute Objekt im Weltall und der eindrucksvolle Beweis zu welch großartiger Leistung die Menschheit fähig ist. Seit 1998 haben sich an diesem gigantischen Projekt 16 Staaten beteiligt. Für die gemeinschaftliche Konstruktion der verschiedenen Module, um den Aufbau der Raumstation voranzutreiben, wurden bisher etwa 420 Tonnen Material - für mehr als 100 Milliarden Euro - ins Weltall transportiert.

 

infos zum spiel

MISSION ISS wurde uns vom Verlag gestellt.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!

 

Der Aufbau der Raumstation ISS

 

Das Spielziel von MISSION ISS ist der gemeinsame Aufbau der modularen Raumstation innerhalb der vorgegebenen Zeit. Diese werden im Spiel durch die Jahre 1998 bis 2011 über eine Fortschrittsleiste dargestellt. Die einzelnen Module bestehen aus großen Kartonplättchen, die nach und nach, ähnlich wie bei einem Puzzle, ineinandergesteckt werden. Zu Beginn des Spiels liegt nur das Startmodul „Tranquility“ aus.

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Drei Spielfiguren beliebiger Nationalität werden auf dieses Modul gestellt. Drei weitere stehen als Reserve auf dem Erdtableau bereit. Die Figuren haben an ihren Füßen drei unterschiedliche Farbscheiben, die ihre Fähigkeiten in den Bereichen Forschen (blau), Bauen (grau) und Bewegen (orange) mit einer Skala von eins bis vier darstellen. Alle starten mit zwei Bereichen auf Stufe I und einem auf Stufe II.

Das Astronautenpersonal wird gemeinsam gelenkt und gesteuert. Dies gelingt über die im Spiel befindlichen Kommandokarten. Je nach Spieleranzahl werden zu Spielbeginn jeweils fünf oder sechs Karten pro Spielteilnehmender verteilt und offen ausgelegt. Alle sind abwechselnd am Zug und wählen zwei Kommandokarten – eine aus der Mitspielerauslage und anschließend eine eigene. In beliebiger Reihenfolge werden die Karten ausgeführt und danach vor sich abgelegt.

Die folgenden Kommandos können erteilt werden:

  • Ein ISS Modul bauen
    Jedes Modul grenzt an mindestens ein Weiteres. Welches das ist, wird durch Buchstaben an den Übergängen definiert. Noch nicht gebaute Module liegen neben dem Spielbereich aus. Auf Ihnen werden zu Spielbeginn zufällig Plättchen gelegt, die die erforderlichen Fähigkeitspunkte für den Bau festlegen.
    Um ein gewähltes Modul erfolgreich fertig zu stellen, müssen alle in dem angrenzenden Raum befindlichen Spielfiguren gemeinsam über die geforderten Fähigkeitswerte auf den grauen Scheiben verfügen. Das gebaute Modulplättchen wird entsprechend hinzugefügt und steht nun zum Betreten bereit. Der aktive Spieler erhält eine Joker-Kommandokarte, die einmalig einsetzbar ist. Die Konstruktion mancher Module erlaubt es zudem weiteres Astronautenpersonal aus der Reserve in der ISS einzusetzen. Auf jedes neu gebaute Modul wird ein Forschungsplättchen mit ein oder zwei Forschungswürfeln entsprechend der Vorgabe gelegt. Wenn sie vorhanden sind, werden blaue Würfel verwendet, sonst müssen Rote genommen werden. Solange ein roter Würfel ausliegt, darf nicht gebaut werden!
    Außerdem werden zwei Vorfallkarten gezogen, die jeweils ein Modul betreffen. Wurde dieses bereits gebaut, werden ein Plättchen und ein Würfel draufgelegt. Wurde es noch nicht fertiggestellt, wird der Bau erschwert, in dem ein Vorfallmarker auf das Modul gelegt wird und somit die benötigten Fähigkeitswerte erhöht werden.
    Als Alternative zum Bau eines Moduls darf einer der drei Robonauten CIMON angefordert werden. Sie ist ein Hilfsdrohne und schwebt von alleine im Orbit. Mit ihr kann man jeder Fähigkeit uns einen Schritt erhöhen.

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  • Forschung
    Ähnlich wie bei der Bauaktion können ein oder mehrere Spielfiguren gemeinsam in einem Raum forschen. Hierfür wird die blaue Scheibe gewertet, in dem die Werte der Forschungsfähigkeit addiert werden. Die Würfelwerte der Forschungsplättchen werden um die gemeinsame Forschungssumme entsprechend reduziert. Fällt der Wert auf null ist das Plättchen erfolgreich erforscht und der Würfel sowie das Plättchen werden entfernt. Viele erforschte Plättchen bieten einen Einmaleffekt, der genutzt werden kann um beispielsweise zwei beliebige Forschungswürfel zu tauschen.
  • Bewegen
    Eine Figur darf sich fortbewegen. Die Anzahl der Bewegungsschritte wird durch die orangene Farbscheibe festgelegt. Jedes Modul ist ein Schritt. Anwesendes Astronautenpersonal kann auch hier unterstützen.
  • Trainieren
    Erlaubt das Nehmen eines Trainingsplättchens für den Bereich Forschung, Konstruktion oder Bewegung. Das Plättchen kann bei Schichtende eingesetzt werden, um eine der drei Fähigkeiten mit einem Punkt zu erhöhen.

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Wollen oder können Spielteilnehmende keine zwei Kommandokarten nutzen, weil ihre eigene oder die Auslage der anderen erschöpft ist, wird die Schicht beendet. Der Rundenzähler wandert ein Jahr weiter. Die Trainingsmarker dürfen jetzt eingesetzt werden und die abgelegten Karten werden alle auf die Hand genommen. Das Schichtende wird für alle separat abgehandelt. Da auch Karten der Mitspielenden verwendet werden, ändern sich dadurch die eigenen Handkarten und deren Anzahl.

Das Team gewinnt, wenn innerhalb der vorgegebenen Runden alle Module gebaut wurden. Eine Partie dauert etwa 90 Minuten. Es gibt einen Solomodus. Die Regeln bleiben weitgehend unverändert. Ein cleverer Mechanismus regelt den Erhalt der zweiten Kommandokarte in jedem.

 

Hochwertiges Material für das Weltall

 

Das Spielmaterial und vor allem die Spielfiguren mit Ihren 3D Rucksäcken machen einen tollen Eindruck und bereits beim Spielaufbau neugierig. Leider ist der Spielkarton nicht sehr stabil, erfüllt aber seinen Zweck.

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Die nüchterne, realistische Optik ist erfrischend neu im Vergleich zu anderen Spielen, in denen möglichst eindrucksvolle Grafiken und Hintergründe Verwendung finden. Die Anleitung erledigt Ihre Aufgabe souverän. Spielhilfen gibt es allerdings keine.


Der Bau der ISS in der vorgegebenen Zeit ist ein spannendes Unterfangen, das viel Teamwork voraussetzt. Unvorhergesehene Ereignisse werfen immer wieder Steine in den Weg und Lösungen müssen gemeinsam gefunden werden. MISSION ISS vermittelt einen spielerischen Eindruck, wie gute Planung und Zusammenarbeit einhergehen muss, damit Herausforderungen erfolgreich gemeistert werden können. Die Spielentwicklung erfolgte in enger Kooperation mit Mitgliedern des German Space Operations Center. Sie koordinieren die Einsätze auf der ISS und haben durch ihr Wissen einen realistischen Einfluss in das Spiel gebracht.

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Die Spielregeln sind einfach, aber der Spielmechanismus bietet eine ordentliche Spieltiefe und erfordert viel Abstimmung aller Beteiligten. Die Entscheidungen sind vielfältig und haben starke Auswirkung auf den Erfolg. Entwickeln wir durch das Training eher Spezialisten oder Generalisten? Gehen wir das Risiko eines Baustopps ein oder spielen wir auf Sicherheit und erforschen vor dem Bau ein Plättchen? Wie können wir am besten unser Astronautenpersonal einsetzen, damit die anstehenden Aufgaben erfüllt werden können?

Besonders interessant ist der Mechanismus, dass auch Kommandokarten der Mitspielenden verwendet werden, die am Schichtende dann in die eigene Auslage wandern. Hierdurch verändert sich für jeden Einzelnen stetig die Anzahl der zur Verfügung stehenden Kommandos. Deshalb sollte stets darauf geachtet werden, dass nicht plötzlich jemand über zu wenige Karten verfügt. Die Spielmöglichkeiten werden stark begrenzt, aber der Rundenzähler geht unbarmherzig schneller voran.

Wie bei vielen kooperativen Spielen ist die Zusammensetzung der Spielgruppe ein wesentliches Element für den Spielspaß. Ein dominierender Charakter, der die komplette Planung an sich nimmt und für alle bestimmen möchte, kann schnell den Spielspaß negativ beeinflussen. Auch dies dürfte sehr ähnlich zur Realität sein, natürlich mit weitaus ernsteren Konsequenzen.

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MISSION ISS hat einiges zu bieten und konnte trotz anfänglicher Bedenken alle überzeugen. Einstufen würden wir das Spiel als forderndes Familienspiel. Erfahrene Vielspieler sind etwas unterfordert, auch wenn der Schwierigkeitsgrad etwas angepasst werden könnte. Hier kann eine Hausregel Abhilfe schaffen, zum Beispiel dass sich Spielfiguren beim Bewegen nicht gegenseitig unterstützen dürfen. Dies ist realistischer und erschwert das Spiel. In unserer ersten Partie hatten wir dies versehentlich so gespielt. E war sehr spannend, da wir erst mit dem allerletzten Zug das letzte Modul bauen konnten.

Glück spielt durchaus eine Rolle, beispielsweise wenn ungünstig Forschungsplättchen gezogen werden und dadurch ein oder mehrere rote Würfel in einem Modul einen Baustopp bedeuten. Aber gerade dieses Unvorhersehbare hat seinen Reiz. Letztendlich muss die Spielgruppe gemeinsam mit jedem Problem zurechtkommen und eine Lösung finden.

Uns hat MISSION ISS sehr gut gefallen. Das ansprechende Spielmaterial sieht toll aus. Wunderbar spielerisch wird ein Bezug zu diesem Megaprojekt der Menschheitsgeschichte hergestellt. Gleichzeitig erleben wir wie die ISS über die Jahre stetig erweitert wurde. Die Designer haben sich viel Mühe gegeben und überall entdecken wir kleine Details und Hintergrundinformationen. Die Spielmechanik ist innovativ und motivierend. Da ohnehin jeder in der Spielgruppe alle Spielfiguren steuert, funktioniert MISSION ISS auch gut als Solospiel. Wir können jedem nur empfehlen, einen Blick auf dieses interessante Spiel zu werfen, da es für einen attraktiven Preis angeboten wird.

 

Wertung zum spiel

 

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Tags: 1-4 Personen, Aufbauspiel, 90 Minuten, Weltraum, Familienspiel, Kooperativ

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