Test | Tiny Towns - Fazit + Wertung Jan
Wenn Mäuse aufrecht stehen, geht mir das Herz auf. Das hat vermutlich dazu geführt, dass ich mir damals MAUS & MYSTIK besorgt habe oder aktuell so gerne EVERDELL und ROOT spiele. TINY TOWNS hat mich mit seiner süßen Aufmachung angemacht. Kleine knuffige Tiere, die eine friedliche kleine Stadt bauen möchten. Ich bin dabei!
Tatsächlich hat mir gleich meine erste Runde auch schon Spaß gemacht. Das Spiel ist super leicht verständlich und auch Neulingen mit zwei Sätzen erklärt. Direkt nach dem ersten Rohstoff wird gehofft, dass der nächste auch der richtige ist, um das eine Gebäude zu bauen, das ins Auge gefasst wurde. Der Spieleinstieg ist schnell vollzogen und die Spannung hält lange an. Die Puzzleaufgabe ist nicht einfach, aber lösbar. Erfolge sollte jeder Spieler verbuchen können. Hier und da werden mal kleine Entscheidungen getroffen: ob das Denkmal gebaut wird oder nicht, ob zwei Optionen offen gehalten werden oder alles auf eine Karte gesetzt wird. Dabei findet alles aber noch auf Familienspielniveau statt. Das richtige Puzzeln der Rohstoffe ist der eigentliche Schlüssel zum Erfolg.
Durch die vielen verschiedenen Gebäudekarten ist genügend Abwechslung im Spiel. In jeder Partie muss man sich auf eine neue Situation einstellen. Die Synergien zwischen den Gebäuden sind in einigen Partien stärker als in anderen, wodurch auch die Punktestände recht stark variieren können. Ich habe eine Partie gespielt, in der sich alles ineinander fügte. Jedes Gebäude passte perfekt zu den anderen. Diese Konstellation von Gebäudekarten zu spielen hat irgendwie mehr Spaß gemacht als die anderen. Es gab weniger frustrierende Momente.
Was stört, ist die fehlende Interaktion. Es gibt zwar Gebäude, auf denen so etwas steht wie: „Wenn du mehr XY gebaut hast als die Person rechts von dir“, was tatsächlich einmal einen Blick auf die Pläne der Mitspieler fordert. Ansonsten spielt jeder solitär vor sich hin. Wenn ich mitansehe, wie ein Mitspieler mir punktetechnisch gerade davonläuft, kann ich absolut nichts dagegen tun. Hier habe ich mich manchmal etwas ausgeliefert gefühlt. Das war nicht so witzig.
Die Partien sind aber zu kurz, als dass es allzu stark ins Gewicht fallen würde. Zwei Partien direkt hintereinander sind überhaupt kein Problem.
Wer die Puzzlereihe von Uwe Rosenberg mag oder BÄRENPARK und ähnliche Spiele, der wird mit TINY TOWNS sicher viel Vergnügen haben. Zwar geht es hier nicht um Polyominos, aber die nötige Denkweise ist vergleichbar. Ein sehr schönes Spiel, das ich aufgrund der Zugänglichkeit und der Varianz gerade Familien empfehlen kann.
Tags: Aufbauspiel, 30-45 Minuten, 1-6 Spieler, Puzzle