Kinderspieltest | Dracho Karacho
Die Drachen haben sich um den Vulkan versammelt. Eine perfekte Gelegenheit für junge Drachendompteure, ihr Können unter Beweis zu stellen. Wer schafft es, die meisten Drachen auf Kommando flitzen oder bremsen zu lassen? Wer lockt die meisten Drachen in die eigene Kolonie?
Igel Spiele hat uns "Dracho Karacho" freundlicherweise für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!
Lieber sicher zwei Drachen anlocken oder doch versuchen, eine Vulkanflamme zu ergattern?
Die Drachenkarten werden in acht möglichst gleich großen Stapeln verdeckt um den Vulkan ausgelegt. Die Lavasteine und Vulkanflammen werden im Vulkan (dem Schachtelboden) bereitgelegt.
Auf den Drachenkarten sind Geschwindigkeiten von 1 bis 36, sowie eine bildliche Darstellung hiervon in Form einer dünnen Leiste zu sehen. Außerdem sind ein bis drei Flammen aufgedruckt. Die Drachen selbst liegen in den Farben rot, gelb und grün vor.
Im eigenen Zug wird eine beliebige Karte aufgedeckt und die Geschwindigkeit des Drachen beachtet. Nun entscheidet das aktive Kind vor dem Aufdecken der nächsten Karte, ob diese eine höhere oder niedrigere Geschwindigkeit aufweisen wird. Entsprechend wird laut das passende Kommando „Karacho“ oder „Brems“ ausgesprochen. Entspricht die Vorhersage der Wahrheit, dürfen entweder alle aufgedeckten Drachen einer Farbe in die eigene Kolonie gelegt werden oder das Kind setzt seinen Zug fort. Dies ist so lange möglich, bis ein falsches Kommando genannt wurde oder alle Karten um den Vulkan und jeweils eine Karte in jeder Privatkolonie aufgedeckt wurden.
Wurden hierbei mindestens drei Drachen einer Farbe ausgewählt, darf zusätzlich die passende Vulkanflamme beansprucht werden. Hierdurch werden am Ende des Spiels weitere Siegpunkte erzielt. Nach einem falschen Kommando endet der eigene Zug sofort, alle aufgedeckten Drachen werden auf ihren Plätzen belassen und wieder verdeckt. Als kleinen Ausgleich erhält dieses Kind einen schwarzen Lavastein. Diese Steine können in späteren Zügen zum Aufdecken von Drachen ohne Kommando-Ansage verwendet werden. Sobald nach einem Zug weniger als vier Drachenstapel um den Vulkan ausliegen, endet das Spiel sofort.
Wer nun die meisten Siegpunkte durch Drachenflammen, Vulkanflammen und verbliebenen Lavasteinen gesammelt hat, gewinnt das Spiel.
„Dracho Karacho“ gehört für mich zu den echten Überraschungen der letzten Monate. Klein und unscheinbar kommt die kompakte Spielschachtel daher. Doch darin steckt ein wirklich tolles Kinder- und Familienspiel.
Thema und Illustration sind wunderbar kindgerecht gehalten und im Falle der einzelnen Drachen sogar mit lustigen kleinen Details versehen.
Die Spielschachtel ist stabil, auf das nötige Maß reduziert und eignet sich so hervorragend zum Mitnehmen. Lavasteine und Vulkanflammen sind aus Holz und die Karten in sehr guter Qualität. Vor allem vor dem Hintergrund des günstigen Preises ist dies eine lobende Erwähnung wert.
Nach dem Lesen der sehr eingängigen und gut geschriebenen Regeln kann es direkt ohne weitere Fragen losgehen.
Besonders der spannende Mechanik-Mix aus Merkspiel, Push-your-luck und Set Collection hat mich (und alle teilnehmenden Kinder) begeistert. Mit wenigen Regeln lassen sich hier tolle Einstiege in diese Mechanismen entdecken. Für viele Kinder ist dies spannendes Neuland und auch so manches erwachsene Familienmitglied dürfte daran echte Freude haben.
Der Zockeranteil erzeugt die Spannung und das Sammeln der Sets erfordert das Vorausplanen des eigenen Zuges. Da die Position und Geschwindigkeit jedes Drachen für den eigenen Zug von großer Bedeutung sein kann, sind alle am Tisch durchgehend gedanklich aktiv und versuchen sich die besten Kombinationen und Drachenreihen zu merken.
Durch die Integration der Lavasteine als Ausgleichsmechanismus für fehlgeschlagene Züge kommt sowohl für den Verlauf des Spiels, aber auch für die Schlusswertung ein gelungener Aspekt hinzu.
Die sehr lukrativen Vulkanflammen sorgen für einen erhöhten Anreiz ins Risiko zu gehen. Dies resultiert ihn einem ständig vorhandenen Spannungsfeld, da diese Flammen auch von anderen Kindern am Tisch erobert werden können. So wechselte des Öfteren im letzten Zug die wertvolle rote Vulkanflamme doch noch den Besitzer und führte zum knappen Sieg.
Ein möglicher kleiner Kritikpunkt könnte für manche der konfrontative Aspekt sein, den anderen Kindern Drachen aus deren Kolonie zu stibitzen. Für mich ergänzt diese Möglichkeit das Spiel allerdings perfekt, da sie auch auf eine Karte pro Privatkolonie beschränkt ist und die eigene Kolonie nach Zugewinn eines Drachen verdeckt gemischt werden darf. Damit ist das gezielte Entwenden eines Drachens aus einer privaten Kolonie etwas schwieriger.
Ganz nebenbei trainieren die Kinder hier unter anderem die Zahlenraum-Orientierung bis 36, lernen das Abwägen von Wahrscheinlichkeiten und trainieren die Merkfähigkeit.
Abschließend hat sich „Dracho Karacho“ für mich als echter Geheimtipp entpuppt! Eine kleine Schachtel mit einem großartigen Spiel zu einem günstigen Preis. Eine glasklare Kaufempfehlung meinerseits für alle Familien mit spielbegeisterten Kindern ab 6 Jahren.
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Tags: 2-4 Personen, push your luck, Merkspiel, 15 Minuten, Set sammeln