Test | Sea Salt & Paper - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel
Wie die Spielbeschreibung schon vermuten lässt, ist "Sea Salt & Paper" kein Spiel, das mit vielen verschiedenen Spielkomponenten und stundenlanger Spielzeit aufwartet. "Sea Salt & Paper" ist in jeder Hinsicht klein und elegant und schafft es, leicht zu unterhalten. Es ist in ca. 30 Minuten gespielt, ohne dass es sich zu kurz oder zu lang anfühlt. Das klingt jetzt wirklich nach leichter Kost. Aber ehrlich gesagt, sind die ersten Runden auch ein wenig knifflig. Hat man aber erst einmal den Punktemischmasch verstanden, dann bekommt man mit "Meersalz & Papier" ein witziges, in jeder Konstellation schnell zu spielendes und im wahrsten Sinne des Wortes kleines, feines Kartenspiel serviert. Und nach einer Partie ist noch lange nicht Schluss, denn die Jagd nach der besten Punktekombination macht einfach süchtig.
Die Schachtel enthält offensichtlich das, was man erwartet: viele Spielkarten (58 Stück), sechs Übersichtskarten und die Spielanleitung in Englisch und Französisch. Das Spiel selbst ist sprachneutral und mittlerweile auch auf Deutsch erhältlich. Die Regeln sind recht einfach und "Sea Salt & Paper" somit schnell erlernbar und erklärt. Die Spielhilfekarten unterstützen dies zusätzlich.
An dieser Stelle möchte ich auf das originelle Artwork eingehen. Optisch ist "Sea Salt & Paper" anders. Ob man die fotografierten Origami-Figuren mag oder nicht, liegt sicherlich im Auge des Betrachters, aber auffällig sind sie allemal. Womit wir auch schon beim nächsten Punkt wären, dem Erkennen von Farben. Das Spiel verwendet den ColorADD Farbcode bzw. das Farbalphabet. ColorADD ist ein Zeichencode, der von dem portugiesischen Grafikdesigner und Professor an der Universität von Minho, Miguel Neiva, entwickelt wurde, um Farben für farbenblinde Menschen erkennbar zu machen. Er besteht aus geometrischen Formen, die Farben und Farbkombinationen darstellen. Die Codes sind auf der linken oberen Seite der Spielkarten aufgedruckt. Dort befinden sich auch die anderen leicht verständlichen Symbole. Zusätzliche Spielhilfekarten erklären die Farbcodes. Ansonsten haben die Spielkarten eine angemessene Qualität. Erwähnenswert ist auch, dass das Spiel ganz ohne Plastik auskommt.
Natürlich kann man bei "Sea Salt & Paper" verschiedene Strategien verfolgen, aber ob sie wirklich aufgehen, entscheidet oft der Zufall. Ja, der Zufall ist ein Überzeugungstäter und so kann die Spieleuphorie schnell ins Positive, aber auch ins Negative umschlagen. Ich hatte oft das Gefühl, dass "Sea Salt & Paper" sich sehr willkürlich spielt. Eine Prise Zufall ist ok und händelbar aber hier ist zu viel Salz bzw. Zufall im Spiel, der einem doch den Geschmack verderben kann. Da kommt es dann oft zu den Aussagen: "Glückwunsch zum Sieg! Ich hab eh nur Mist geschossen!" Wer aber flexibel bleibt und sich nicht auf ein Ziel versteift, dem bietet das Spiel auch andere Möglichkeiten. Auf jeden Fall ist es ein kurzweiliges Kartenspiel, das man gut in einer unterhaltsamen Runde spielen kann. Auf- und Abbauzeit sowie Downtime fallen sehr kurz aus. Interaktion entsteht eigentlich nur beim Ausspielen der Schwimmer-Hai-Kombination, bei der eine Karte des Gegners gestohlen wird.
Wer sich unsicher ist, ob ein glückslästiges Setcollection-Kartenspiel sein Ding ist, der kann "Sea Salt & Paper" online auf BGA (https://de.boardgamearena.com) testen. Für mich erfüllt es seinen Zweck als kleines, nettes Absackerspiel, das bequem nebenbei gespielt werden kann. Das Spiel kostet circa 13 Euro, die aber gut angelegt sind.
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Bilder zum Spiel
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Tags: 2-4 Personen, push your luck, Set sammeln, Handmanagement