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TEST| Hamlet – The Village Building Game

Test | Hamlet – The Village Building Game

Herzlich willkommen in unserem beschaulichen kleinen Weiler oder „Hamlet“, wie die Briten sagen. Diese aufstrebende Gemeinschaft arbeitet fieberhaft mit allen menschlichen und tierischen Bewohnern daran, den Weiler in ein richtiges Dorf zu verwandeln. Kirche und Wirtschaft wachsen beachtlich und eh man sich versieht, pulsiert das Leben in den Gassen. Ein Besuch lohnt sich.

 

infos zum spiel

Wir haben "Hamlet – The Village Building Game" selbst gekauft.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!

Eine Gemeinschaft von Eseln

Der pittoreske Ort liegt buchstäblich in einer malerischen Landschaft. Noch ohne einen Namen arbeiten alle Bewohnerinnen und Bewohner daran, den kleinen Weiler zu einem Dorf auszubauen. Dazu braucht es eine Kirche. Die Fertigstellung dieses Bauwerks leitet dann auch das Spielende ein. Nach einer finalen Wertung gewinnt die Person mit den meisten Siegpunkten. Ebendiese erhalten die Spielerinnen und Spieler für das Errichten neuer Gebäude im Ort.

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Nur mit einem Esel und einem Meeple in ihrer Farbe ausgestattet, starten alle auf dem zentralen Kirchenfeld. Die Lieferaufträge für die Kirche finden sich direkt neben der Baustelle. Drei Rohstofffelder für Weizen, Stein und Holz, ein Markt und ein Gemeindehaus sind stets ab Start im Weiler vorhanden.

Angrenzend an das Plättchen mit einem eigenen Meeple können neue Plättchen angebaut werden. Aufgedruckte Wege dürfen beim Anlegen nie abgeschnitten, Wälder und Felsränder dürfen frei aneinandergelegt werden. Da es aber im Spielverlauf entscheidend sein kann, dass Felder mit eigenen Wegen erschlossen werden, ist es ratsam, wenn Wälder an Wälder und Felsen an Felsen grenzen. Nur dann dürfen Wege darüber gebaut werden.

Waren können zwar grundsätzlich um ein Feld bewegt werden, weitere Strecken sind jedoch nur per Esel zu bewältigen. Jedes Tier bewegt Rohstoffe auf ein benachbartes Feld. Steht dort ebenfalls ein Maultier, wandert alles nochmals. Auf diese Weise gelangen die Rohstoffe zu den Baumeistern. Da alle Waren jedoch nur transportiert werden, wenn sie auch verbraucht werden, bewegen sich die Baustoffe nur fiktiv durch den Ort. Ein Spielzug besteht aus Bewegung und Aktion. Alle Esel können sich um ein Feld, die Meeple hingegen völlig frei im Weiler bewegen. Jeder Meeple kann entweder die Ortsaktion nutzen oder etwas bauen, sollten die passenden Waren zum Baumeister gelangen können. Der Bau neuer Plättchen bringt die ersehnten Siegpunkte.

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Durch die Ortsaktion des Gemeindehauses können neue Meeple und Esel gekauft werden. Gleichzeitig darf auch eines von vier Plättchen aus der offenen Auslage genommen werden. Diese wird laufend zufällig nachgefüllt und mit neuen Gebäuden gelangen auch weitere Plättchen in den Beutel. Besonders begehrt sind die Produktionsgebäude für verbesserte Rohstoffe. Dies sind Milch, Mehl, Ziegel und Bretter. Die Person, die diese Waren als Erstes für alle zugänglich macht, bekommt eine besondere Auszeichnung und kann fortan als Einzige diese Dinge in weiß herstellen. Alle anderen Spielerinnen und Spieler können diese Gebäude zwar ebenfalls nutzen, stellen aber nur schwarze Waren her. Sobald jemand diese Produkte verwendet, erhält ihr Erzeuger oder ihre Erzeugerin einen Bonus, wobei weiße Rohstoffe den doppelten Bonus bringen.

Wenn schließlich die Kirche steht, kommt es zur großen Abrechnung. Ein großer Teil der finalen Punkte entfällt auf die Sehenswürdigkeiten-Plättchen. Je nach Bedingung beeinflussen die Sehenswürdigkeiten auch den Fortschritt im Ort. Letztlich arbeiten alle am Weiler, das Dorf kennt allerdings nur eine Gewinnerin oder einen Gewinner.


Nicht oft ist ein Legespiel so fordernd wie „Hamlet“. Die wenigen Platzierungsregeln machen die Suche nach einem geeigneten Baugrund mit passender Nachbarschaft interessant. Da kaum ein Teil gleich aussieht, ist jedes Dorf einzigartig. Nichts passt wirklich ideal zusammen. Wenn dann doch mal etwas passt, fühlt sich das sehr belohnend an.

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Sicher, mit anderer Gestaltung wären die wichtigen Informationen leichter erkennbar, aber genau diese Gestaltung macht auch den Charme von „Hamlet“ aus. Alles sieht verträumt aus. Und schon nach kurzer Zeit gehen die Legeregeln in Fleisch und Blut über. Ab diesem Zeitpunkt ist das Spiel ein Selbstläufer.

Der zweite wichtige Aspekt im Spiel ist der Warentransport. Die Herausforderung besteht darin, die zahlreichen Rohstoffe mit Eseln zur Baustelle bringen zu können. Je größer und ausufernder der Weiler wird, desto schwieriger wird es auch, alle Häuser zu erreichen. Auf diese Art sind dem Ort natürliche Grenzen gesetzt. Es ist buchstäblich nicht absehbar, in welche Richtung sich der Ort entwickelt. Hinzu kommen verschiedene Gebäude für verbesserte Ressourcen. Sobald eines gebaut wurde, erweitert es die Auswahl potenzieller neuer Häuser. Je nachdem, wann oder ob etwas ins Spiel kommt, beeinflusst das auch maßgeblich den Fortschritt.

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Selten hat ein semikooperatives Spiel so gut funktioniert. Es macht Spaß, neue Teile anzubauen. Die Produktion verbesserter Rohstoffe belohnt die Produzenten und beflügelt den Baufortschritt aller Mitspielenden. Da ist es nur sinnvoll, dass das Befüllen eines Rohstofffeldes mit Geld belohnt wird. Auf jeder Ebene ist der Wettlauf um Siegpunkte gut abgestimmt und vermeidet die üblichen Schlaglöcher des Genres. Wer dann auch noch seine Esel klug platziert und die lukrativen Sehenswürdigkeiten-Plättchen nicht vernachlässigt, kann am Ende gewinnen.

Auf dem Weg dahin kann aber leider die Übersicht schnell verloren gehen. Die Founders-Edition von „Hamlet“ verfügt über eine echte kleine Kirche aus mehreren Einzelteilen. Das Bauwerk aus Pappe ist imposant und passt gut zum restlichen Weiler. Leider ist genau das aber auch das Problem. Mit jedem Stück verschwindet ein guter Teil des Spielfeldes dahinter. Die erledigten und offenen Lieferaufträge für die Kirchenbaustelle verschwinden ebenso im Schatten der kleinen Kathedrale wie die Figuren und Esel. Da der Warentransport auf dem Rücken der vierbeinigen Helfer ruht, stehen eigentlich immer vier Esel auf den zentralen Feldern des Weilers. Auch dort fällt es schwer zu erkennen, was sich unter ihren Hufen verbirgt. Den Überblick zu behalten ist dennoch möglich. Also nur keine Scheu. „Hamlet“ ist ein belohnendes Kennerspiel. Auch ohne besondere Extras lohnt sich ein Besuch in diesem kleinen Weiler auf dem Weg zu einem echten Dorf.

 

Wertung zum spiel

 

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