Prototyp | Haithabu – Tribes of the North
In „Haithabu – Tribes of the North” verschlägt es uns in ein Europa zwischen dem 5. und 13. Jahrhundert. Wir übernehmen die Führung über einen Volksstamm und versuchen die Regionen am meisten zu prägen. Wie weit können wir unseren Einfluss verbreiten? Wer von uns ist der erfolgreichste Stamm? Können sich die Franken, Langobarden, Angelsachsen oder doch die Wikinger durchsetzen? Wer geht am Ende leer aus und wer wird das erfolgreichste Volk des Nordens?
Spielbeschreibung
In „Haithabu – Tribes of the North” geht es darum, die Karten der eigenen Farbe bzw. des Stammes in auf- oder absteigender Zahlenfolge auszuspielen und Punkte- oder Metropolkarten zu werten. Um diese zu werten, muss eine bestimmte Anzahl von Karten in einer Reihe ausgespielt werden. Die Person mit den meisten Karten in einer Zahlenfolge erhält dann die meisten Punkte und die Person mit den zweitmeisten Punkten erhält immerhin noch ein paar Punkte für den zweiten Platz.
In einer Runde können so viele Karten ausgespielt werden, wie man will. So kann man sich strategisch in den verschiedenen Reihen platzieren. Alternativ können in jeder Runde neue Karten gezogen oder eigene abgeworfen und dann entsprechend viele neue gezogen werden.
Neben den standardmäßig durchnummerierten Karten von eins bis neun gibt es noch Helden- und Bannerkarten. Bannerkarten agieren als Joker und können für jede beliebige Zahl genutzt werden. Heldenkarten können jederzeit am Anfang einer Runde ausgespielt werden (auch in einem gegnerischen Zug) und haben stets den höchsten Zahlenwert einer Reihe. Dies wird dann wichtig, wenn zwei Personen gleich viele Karten in einer Reihe haben, denn dann gewinnt die Person mit dem höchsten Zahlenwert der Reihe.
Das Besondere am Spiel ist die Wertungsphase. Denn nur wenn eine Kartenreihe aus neun Karten besteht, wird automatisch am Ende der Runde eine Metropolwertung ausgelöst und die Person mit den meisten Karten erhält die entsprechende Karte.
Für jede andere Anzahl an Karten in einer Reihe gibt es immer am Anfang der Runde die Möglichkeit, eine Kartenreihe zu werten. Das heißt, man wertet die entsprechende Reihe, bevor man den eigentlichen Zug durchführt. Diese Art der Wertung bietet viele strategische Möglichkeiten. So kann es sich lohnen, eine Wertung hinauszuzögern, um selbst noch die Mehrheit in der Reihe zu erhalten. Oder man führt die Wertung vorzeitig durch, um zu verhindern, dass die Person mit den meisten Karten später eine noch höhere Wertung bekommt.
Das Spiel endet, sobald eine Person keine Aktion mehr ausführen kann oder die Metropol- und Wertungskarten aufgebraucht sind. Klassischerweise gewinnt die Person mit den meisten Siegpunkten.
Zunächst möchten wir an dieser Stelle erwähnen, dass es sich hier um einen Prototyp handelt und das Material, die Regeln sowie bestimmte Spielmechaniken sich immer noch ändern können.
„Haithabu – Tribes of the North” kommt in einer kleinen, kompakten und schön illustrierten Spielschachtel daher. Leider ist diese nur aus dünner Pappe, sodass bereits nach wenigen Partien Gebrauchsspuren zu sehen waren. In der uns vorliegenden Version ist die Anleitung um einiges größer als die Schachtel. Aber sowohl die Schachtel als auch die Regelgröße werden vermutlich noch einmal angepasst.
„Haithabu – Tribes of the North” wird komplett in Deutschland produziert. In Zeiten hoher Versandkosten bei Kickstarter und langen Lieferzeiten aus Asien ist dies positiv hervorzuheben.
Bei diesem Spiel handelt es sich definitiv nicht mehr um einen Prototyp, was die Spielmechaniken und den Ablauf der Partien angeht. Es ist bereits sehr gut spielbar. Einzig die Anleitung lässt zum Teil einige Fragen offen. So ist uns der Einstieg ins Spiel sehr schwergefallen, da der Ablauf der Züge nicht gut genug erklärt wurde und einige Teile erst durch das Ansehen der Erklärvideos für uns klar wurden, da es in der geschriebenen Anleitung keinen Hinweis dazu gab. Hier gibt es aber bis zur Auslieferung genug Zeit, die Regeln noch einmal entsprechend zu überarbeiten.
Da es sich bei „Haithabu – Tribes of the North” um eine internationale Version handelt, sind alle Kartentexte auf Englisch und auch in der deutschen Anleitung werden immer wieder die englischen Begriffe benutzt. Hier würden wir uns zwei Versionen (Deutsch und Englisch) wünschen, um die Verständlichkeit zu verbessern.
„Haithabu – Tribes of the North” ist schnell erklärt und gespielt. Besonders gut hat uns die innovative Idee gefallen, den Wertungsmechanismus an den Zuganfang zu stellen, da das Spiel somit an taktischer Tiefe gewinnt. Hier gilt es immer wieder interessante Entscheidungen zu treffen: Möchte ich schon werten oder nicht? Kann ich die Mehrheit noch in meinen folgenden Zügen erreichen? Oder kann ich die zukünftigen vielen Punkte der anderen Stämme durch eine frühzeitige Wertung verhindern bzw. verringern?
In seinem Kern ist das Spiel ein simples Kartenablegespiel, das sich in der heutigen Zeit nicht mehr ganz zeitgemäß anfühlt. Mit etwas Fantasie kann es vermutlich auch weitestgehend mit normalen Pokerkarten gespielt werden, daher fühlt sich das Thema für uns leider etwas aufgesetzt an.
Positiv hervorzuheben ist jedoch die Mühe, die in den historischen Hintergrund geflossen ist. So sind die Orte und Namen alle real und auch die Kleidung und Waffen der Völker orientieren sich an historischen Vorbildern. In der Kickstarter-Kampagne gibt es außerdem die Möglichkeit, den eigens für das Spiel angefertigten Soundtrack mitzufinanzieren, was die Stimmung am Tisch auf jeden Fall noch einmal verbessern sollte.
Im Kickstarter gibt es auch die Option, Miniaturen zu erwerben, die verdeutlichen sollen, dass in einer Reihe ein Held eingesetzt wurde. Diese Miniaturen lagen in unserer Version nicht bei, vermisst haben wir sie aber auch nicht, da die Heldenkarten sich farblich von den anderen Fraktionskarten gut unterscheiden.
Uns konnte „Haithabu – Tribes of the North” in der aktuellen Version leider noch nicht vollends überzeugen. Wer aber nach einem unkompliziertem Kartenablegespiel mit geschichtlichem Hintergrund sucht, sollte sich den aktuell laufenden Kickstarter genauer anschauen.
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Bilder zum Spiel
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Tags: 2-4 Personen, Crowdfunding, Kartenspiel