Test | Cantaloop Buch 2
Es geht weiter mit dem zweiten Teil des analogen Point&Click-Abenteuers. Wer den ersten Teil noch nicht kennt, kann hier direkt nachlesen, wie er bei uns ankam. (https://www.brettspiel-news.de/index.php/brettspieltest/7246-test-cantaloop)
In „Cantaloop Buch 2 – Ein ausgehackter Plan“ schlüpfen wir, wie auch im ersten Teil, in die Rolle von Hook Carpenter. Nachdem er erfolgreich ein Team zusammenstellen konnte, geht es nun daran, die restlichen Vorbereitungen für den hieb- und stichfesten Rache-Plan zu treffen. Ob das alles so klappt, wie gewünscht?
Das Spiel wurde uns kostenlos zur Verfügung gestellt. Auf die Bewertung hat dies keinen Einfluss!
Es darf wieder geknobelt werden
Wie schon der erste Teil orientiert sich „Cantaloop Buch 2 – Ein ausgehackter Plan“ an alten Point&Click-Abenteuern, die ihren Höhenpunkt Ende der 80er bis Anfang der 90er hatten und einige großartige Klassiker hervorgebracht haben.
Es warten wieder viele Orte darauf, besucht zu werden, wobei einige davon erst nach einem gewissen Fortschritt zugänglich sind. Die Orte sind durchnummeriert und zeigen auf der rechten Seite des Ringbuchs ein Bild mit mehreren Interaktions-Möglichkeiten und auf der linken Seite mögliche Codes mit Text. Dieser ist rot überdruckt, sodass man ihn nur durch Anlegen der Rotfolie lesen kann. Selbiges gilt auch für Gespräche mit Charakteren, die nicht von Anfang an zugänglich sind.
Während zu Beginn nur wenige Gegenstände im Inventar sind, kommen durch Absuchen der Orte mit der Lupen-Karte viele hinzu. Meist müssen diese in irgendeiner Form kombiniert werden, um die Story voranzutreiben. Prinzipiell werden zum Untersuchen oder Kombinieren die Karten entweder aneinandergelegt oder an die entsprechende Stelle im Bild. Ist die Kombination richtig, darf man den Text neben dem Code im Ringbuch oder auf dem beigelegten Poster lesen.
So ergeben sich neue Gesprächsoptionen mit Charakteren und Orte werden freigeschaltet oder verändert. Durch Abhaken auf dem Spielbogen wird auch hier wieder alles Wichtige festgehalten. Er hilft, im Blick zu behalten, wie weit man in der Geschichte ist, wo noch Infos oder Gegenstände fehlen und bei Unterbrechung des Spiels wird darüber gespeichert.
Falls man an einer Stelle nicht weiterkommt, kann man das Hilfesystem zu Rate ziehen. Je nachdem welche Felder auf dem Spielbogen noch nicht abgehakt sind, wird auf eine Stelle hinten im Ringbuch verwiesen. Dabei wird nicht sofort die Lösung präsentiert, sondern erst beschrieben, was alles benötigt wird. Und auch hier wird der Text erst durch Anlegen des Rotfilters lesbar.
Neben dem Rätseln, Grübeln und Kombinieren gibt es eine neue Mechanik, das Hacken. Um erfolgreich zu Hacken, muss das kleine Virus (ein Papptoken) durch immer komplexere labyrinthartige Level bewegt werden, die im Ringbuch abgebildet sind. Dabei kommen mit steigendem Schwierigkeitsgrad mehr Fähigkeiten, Hindernisse und Gegner (durch Papptoken dargestellt) hinzu. Zum Bewegen des Virus werden Karten ausgespielt, die zwei Optionen bieten. Eine bewegt das Virus um eine bestimmte Anzahl Felder, die zweite betätigt beispielsweise Schalter oder ermöglicht andere Aktionen. Die Gegner selbst müssen nicht gesteuert werden, sie folgen festen Mustern, die aber durch die Karten beeinflusst werden können.
Jetzt müssen nur noch alle Rätsel gelöst werden und der Plan steht!
Den ersten Teil von „Cantaloop“ fand ich bereits sehr gut. Umso mehr hab ich mich natürlich darauf gefreut, direkt in das zweite Abenteuer zu starten. Und enttäuscht wurde ich nicht. Prinzipiell kann ich direkt sagen, ihr bekommt hier mehr vom Gleichen mit wenig Neuerungen. Was nicht schlecht ist! Man muss das Rad ja nicht jedes Mal neu erfinden.
Das Material ist qualitativ gut gemacht. Die Bilder im Ringbuch sind im Comicstil gehalten und äußert detailliert, ebenso wie die Karten. Die neuen Papptoken sind aus dicker Pappe und wirken stabil. Hier gibt es nichts zu meckern.
Die Geschichte und die Charaktere sind ebenfalls wieder alle gut und humorvoll geschrieben. Wie im Vorgänger auch bleibt es aber leider relativ flach, wobei an manchen Stellen ein bisschen Foreshadowing rausblitzt. Vielleicht tut sich hier also noch was…
Die Rätsel sind größtenteils logisch und nachvollziehbar und ich hatte eine Menge Spaß dabei. Das Hilfesystem funktioniert nach wie vor wirklich gut. Das Hinleiten zur Lösung ist optimal und sich aus Versehen zu spoilern ist sehr schwer.
Was allerdings den Fluss des Spiels etwas stört, ist das Hacken. Dabei ist die Idee dahinter gut und fordert andere Deckweisen. Allerdings zieht es sich irgendwann sehr und anstatt die Geschichte weiter zuspielen, grübelt man an dem Hacking-Problem rum. Das fühlte sich dann einfach nach Streckung der Spielzeit an. Dieser Teil hätte gerne kürzer ausfallen dürfen.
Das ist aber Jammern auf hohem Niveau. Wie auch beim ersten Teil hatte ich sehr viel Spaß und „Cantaloop Buch 2 – Ein ausgehackter Plan“ ist ein richtig gutes Spiel, das v. a. an Solospieler und -spielerinnen gerichtet ist.
Prinzipiell kann ich also nur sagen: Alle, die Spaß am ersten Teil hatten, können mit dem zweiten absolut nichts falsch machen. Alle, die mit „Cantaloop Buch 1“ nichts anfangen konnten, werden auch hier nicht glücklich. Und alle, die nicht wissen, ob sie mal reinschauen sollen: Ja, macht es! Aber startet natürlich mit dem ersten Teil.
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Bilder zum Spiel
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