Test | The Hunger

Test | The Hunger - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel

Passend zum Sonnenuntergang haben wir uns „The Hunger“ mal genauer angeschaut. Eins vorab: Wir haben nun schon öfter gehört, dass „The Hunger“ in einigen Aspekten „Klonk!“ ähneln soll. Wir haben „Klonk!“ bisher noch nicht gespielt, daher wird dieser Test keinen Vergleich der beiden Spiele enthalten (können).

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Das Artwork und die Umsetzung des Themas haben uns sehr gut gefallen. Die stimmigen Illustrationen auf den Karten und die allgemeine Gestaltung passen sehr gut zum Spiel. Die Spielmechanik fühlt sich nicht aufgesetzt an und verbindet sich flüssig mit der thematischen Gestaltung. Beim Material gibt es ebenfalls nichts zu meckern, das Spiel kommt mit qualitativ guten Karten und schönen bedruckten Holzscheiben daher und es ist schön, dass beide Seiten des Spielplans sinnvoll genutzt wurden. Die angegebene Spielerzahl auf der Spielschachtel von zwei bis sechs Personen können wir so nicht guten Gewissens weiterempfehlen. Das Spiel ist gerade zu zweit oder zu dritt sehr knackig, hat einen schönen Spielfluss und ist auch zu viert noch gut spielbar. Mit fünf oder sechs Personen ist die Downtime für diese Art Spiel aber einfach zu groß.

Die Anleitung ist gut aufgebaut und mit vielen Beispielen gespickt, sodass wir die Regeln schnell verinnerlicht haben. Einzig eine kleine Spielhilfe für jeden Vampir, die die wichtigsten Regeln, Symbole oder Spezialfähigkeiten der Orte zusammenfasst, hätten wir uns gewünscht, da unsere erste Partie doch oft mit Nachschlagen von kleineren Regeln unterbrochen wurde. Durch die kleinteiligen Regeln und die Masse an verschiedenen Symbolen hat sich das Spiel vermutlich auch seine Kennzeichnung als Kennerspiel verdient. Wenn man diese Hürde allerdings überwunden hat, lässt sich das Spiel leicht und intuitiv spielen. Besonders einfach ist das Spiel zu erlernen, wenn bereits eine Person am Tisch die Regeln kennt. So konnten wir auch mit Nichtspielern bereits nach fünf Minuten losspielen, da viele Dinge während des Spielverlaufs erklärt werden können ohne die Person schon am Anfang mit zu vielen Regeln zu überhäufen. Dies wird vor allem dadurch begünstigt, dass fast alle Informationen offen verfügbar sind und man nach Bedarf erklären oder Hilfestellung leisten kann.

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„The Hunger“ bietet eine Vielzahl an unterschiedlichen Jagdzielen und Karten, die im Jagdgebiet ausgelegt werden, was zu einer gewissen Varianz im Spielverlauf führt. Zudem gibt es einige Taktiken, um Siegpunkte zu generieren. Hier gilt es abzuwägen, ob wir uns eher in der Nähe des Schlosses aufhalten möchten, um sicherzustellen, dass wir es auf jeden Fall vor Anbruch der Nacht zurückschaffen oder ob wir uns wagemutig auf den Weg zu den Rosen machen, die uns jede Runde sichere Siegpunkte bringen. Hier kann der Rückweg jedoch unter Umständen zu lang werden, sodass wir in der aufgehenden Sonne verbrennen. Jede Taktik hat seine Vor- und Nachteile und uns hat es sehr viel Spaß gemacht diese zu entdecken, auch wenn nicht jede Partie von Erfolg gekrönt war. Wie weit wir uns vorwagen, hatte für uns etwas von einem Pokerspiel. Da wir uns der Risiken bewusst waren, waren wir auch nicht zu sehr frustriert, wenn wir es nicht in die dunklen Gemächer des Schlosses geschafft haben.

Der Deckbauaspekt des Spiels ist hier eine besondere Erwähnung wert. Denn anders als bei den meisten Deckbauspielen, die wir kennen wird unser Deck mit neuen Karten nicht zwingend besser und die gejagten Menschen verstopfen unser Deck und können dafür sorgen, dass wir uns gegebenenfalls in einer Runde gar nicht bewegen können. Über diesen Aspekt von „The Hunger“ werden wohl die meisten Meinungen auseinander gehen. Gerade in den ersten Partien fühlt es sich teilweise sehr unbefriedigend an, wenn man früh sehr viele Menschen gejagt hat und teilweise mehrere Runden keine oder nur sehr kleine Bewegungen vornehmen kann, um dann am Ende in der Sonne zu verbrennen und das Spiel auf jeden Fall zu verlieren. Auch uns ging es anfangs so, doch genau dann sollte man dem Spiel noch eine Chance geben. Denn uns hat es danach sehr viel Spaß bereitet zu experimentieren, wie weit kann ich vom Schloss weggehen, macht es vielleicht Sinn sich so gut wie gar nicht vom Schloss zu entfernen und nur Menschen zu jagen. Alles sind am Ende valide Strategien und machen für uns den Reiz des Spiels aus. Es mag am Anfang eine Überwindung sein sich auf diese andere Art Deckbau einzulassen, aber es lohnt sich unserer Meinung nach es einmal auszuprobieren. Nichtsdestotrotz ist das Spiel immer noch sehr glücksabhängig und gerade Menschen, die zu Frust neigen, könnten bei dem Spiel nicht unbedingt glücklich werden.

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Neben all der Varianz durch die Jagdziele und verschiedenen Karten konnten wir feststellen, dass der Wiederspielreiz von „The Hunger“ sich nach einigen Partien relativ schnell einstellt, da sich viele der Menschen-Karten stark ähneln und Möglichkeiten im Deckbau schnell erschöpft sind. Der Platz in der Schachtel und eine Erwähnung in der Anleitung lassen aber darauf schließen, dass Erweiterungen geplant sind, die hier vielleicht Abhilfe schaffen können.

Trotz der Schwächen im Wiederspielreiz und der möglichen Frustration während des Spiels, sollten Fans des Themas auf jeden Fall einen Blick riskieren. Wir können uns außerdem gut vorstellen, dass „The Hunger“ ein super Einstiegs-Kennerspiel ist, für Menschen, die sonst eher dem Familienspiel zugewandt sind und nun etwas mehr möchten, insbesondere in der Einsteigervariante. Auch wenn der Wiederspielreiz sich für erfahrenere Vampire eher in Grenzen halten wird, hat „The Hunger“ für uns das Potenzial zu einem Gateway-Spiel für unsere Nichtspieler-Freunde zu werden und wird sicher noch einige Male auf den Tisch kommen.

 

Wertung zum spiel

 

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