Test | The Hunger

Test | The Hunger

Endlich ist die Sonne untergegangen. Jetzt beginnt unsere Zeit, Zeit für die Jagd. Keiner der Dorfbewohner ist vor uns sicher. Die Kreaturen des Waldes werden uns bestimmt bei der Jagd unterstützen. Liebe Mitvampire, lasst uns ein Wettrennen veranstalten! Hier, nehmt diese Jagdziele und strömt hinaus ins Land. Wer es am Ende der Nacht zurück ins Schloss geschafft hat und am erfolgreichsten war, soll im bequemsten Sarg schlafen dürfen! Doch achtet darauf, dass ihr es rechtzeitig vor Sonnenaufgang schafft, denn wer von euch möchte schon im modrigen Erdreich des Friedhofs den Tag verbringen, geschweige denn im Sonnenschein zu Asche verbrennen?

 

infos zum spiel

Pegasus hat uns "The Hunger" freundlicherweise für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!

Spielbeschreibung

In „The Hunger“ ist das Thema des Spiels Programm. Wir versuchen als Vampire so viel Blut wie möglich zu sammeln und vor Anbruch des Tages zurück im Schloss zu sein oder es zumindest auf den Friedhof zu schaffen. Sollten uns das nicht gelingen haben wir das Spiel auf jeden Fall verloren und fallen auf null Blutpunkte zurück, was in diesem Spiel null Siegpunkten entspricht. Neben der normalen Karte gibt es auf der anderen Seite des Spielplans auch eine Einsteigervariante, wo wir bereits in den Bergen vor der Sonne sicher sind und nur einige Siegpunkte abhängig von der Entfernung zum Schloss abgeben müssen.

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Das Spiel verfügt über einen klassischen Laufmechanismus, der mit einer besonderen Art des Deckbaus verknüpft wurde. Die Karte des Spiels besteht aus verschiedenen Gebieten, in die wir vordringen können, um dort besondere Schätze zu entdecken, Menschen für ihr Blut zu jagen und treue Gefährten zu finden. Bewegen können wir uns mit den Karten in unserem Deck. Jede Karte verfügt dabei über Bewegungspunkte, die wir auf zwei unterschiedliche Arten nutzen können. Zum einen für Bewegungen in eine Richtung, die wir in jeder der 15 Runden neu entscheiden können und zum anderen um Menschen, Fähigkeiten oder Begleiter im Jagdgebiet jagen bzw. kaufen zu können.

Hier kommt auch die Besonderheit des Spiels zum Tragen, während die Fähigkeiten oder die Begleiter bestimmte Aspekte des Spiels vereinfachen oder die Bewegung verbessern, geben die Menschen zwar das wichtige Blut, um das Spiel zu gewinnen, verstopfen allerdings auch das eigene Deck, da sie meist über keine oder negative Bewegungspunkte verfügen. Während des Spiels gilt es also immer abzuwägen ab wann man viele Menschen jagt. Denn sollte das zu früh oder zu weit vom Schloss geschehen, ist es gut möglich das es der eigene Vampir nicht rechtzeitig zurückschafft. Neben den Bewegungspunkten verfügen viele Karten auch über Spezialeffekte, die die Bewegung beeinflussen, uns extra Karten ziehen lassen und vieles mehr. Aber auch die Menschen verfügen über teilweise nicht immer positive Fähigkeiten. So hat beispielsweise eine Person zu viel Chili gegessen und das führt dazu, dass wir uns zwingend zum nächsten Brunnen bewegen müssen.

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Das gewinnbringende Blut kann auf viele unterschiedliche Arten und Weisen gesammelt werden. Thematisch passend durch das Jagen von Menschen, durch das Auffinden von Schätzen, das Einsammeln und Erfüllen von Zielen, die beispielsweise das Sammeln von bestimmten Menschen fordern (bspw. Geistliche oder Soldaten) und die schnelle Rückkehr ins Schloss, die mit zusätzlichen Siegpunkten belohnt wird. Doch Vorsicht, einmal im Schloss kann der Vampir nicht wieder zurück ins Freie. Der Vampir, der es geschafft hat nach Ablauf der fünfzehn Runden nicht zu verbrennen und das meiste Blut nach Auswertung aller Karten und Plättchen zu sammeln gewinnt das Spiel.


Passend zum Sonnenuntergang haben wir uns „The Hunger“ mal genauer angeschaut. Eins vorab: Wir haben nun schon öfter gehört, dass „The Hunger“ in einigen Aspekten „Klonk!“ ähneln soll. Wir haben „Klonk!“ bisher noch nicht gespielt, daher wird dieser Test keinen Vergleich der beiden Spiele enthalten (können).

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Das Artwork und die Umsetzung des Themas haben uns sehr gut gefallen. Die stimmigen Illustrationen auf den Karten und die allgemeine Gestaltung passen sehr gut zum Spiel. Die Spielmechanik fühlt sich nicht aufgesetzt an und verbindet sich flüssig mit der thematischen Gestaltung. Beim Material gibt es ebenfalls nichts zu meckern, das Spiel kommt mit qualitativ guten Karten und schönen bedruckten Holzscheiben daher und es ist schön, dass beide Seiten des Spielplans sinnvoll genutzt wurden. Die angegebene Spielerzahl auf der Spielschachtel von zwei bis sechs Personen können wir so nicht guten Gewissens weiterempfehlen. Das Spiel ist gerade zu zweit oder zu dritt sehr knackig, hat einen schönen Spielfluss und ist auch zu viert noch gut spielbar. Mit fünf oder sechs Personen ist die Downtime für diese Art Spiel aber einfach zu groß.

Die Anleitung ist gut aufgebaut und mit vielen Beispielen gespickt, sodass wir die Regeln schnell verinnerlicht haben. Einzig eine kleine Spielhilfe für jeden Vampir, die die wichtigsten Regeln, Symbole oder Spezialfähigkeiten der Orte zusammenfasst, hätten wir uns gewünscht, da unsere erste Partie doch oft mit Nachschlagen von kleineren Regeln unterbrochen wurde. Durch die kleinteiligen Regeln und die Masse an verschiedenen Symbolen hat sich das Spiel vermutlich auch seine Kennzeichnung als Kennerspiel verdient. Wenn man diese Hürde allerdings überwunden hat, lässt sich das Spiel leicht und intuitiv spielen. Besonders einfach ist das Spiel zu erlernen, wenn bereits eine Person am Tisch die Regeln kennt. So konnten wir auch mit Nichtspielern bereits nach fünf Minuten losspielen, da viele Dinge während des Spielverlaufs erklärt werden können ohne die Person schon am Anfang mit zu vielen Regeln zu überhäufen. Dies wird vor allem dadurch begünstigt, dass fast alle Informationen offen verfügbar sind und man nach Bedarf erklären oder Hilfestellung leisten kann.

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„The Hunger“ bietet eine Vielzahl an unterschiedlichen Jagdzielen und Karten, die im Jagdgebiet ausgelegt werden, was zu einer gewissen Varianz im Spielverlauf führt. Zudem gibt es einige Taktiken, um Siegpunkte zu generieren. Hier gilt es abzuwägen, ob wir uns eher in der Nähe des Schlosses aufhalten möchten, um sicherzustellen, dass wir es auf jeden Fall vor Anbruch der Nacht zurückschaffen oder ob wir uns wagemutig auf den Weg zu den Rosen machen, die uns jede Runde sichere Siegpunkte bringen. Hier kann der Rückweg jedoch unter Umständen zu lang werden, sodass wir in der aufgehenden Sonne verbrennen. Jede Taktik hat seine Vor- und Nachteile und uns hat es sehr viel Spaß gemacht diese zu entdecken, auch wenn nicht jede Partie von Erfolg gekrönt war. Wie weit wir uns vorwagen, hatte für uns etwas von einem Pokerspiel. Da wir uns der Risiken bewusst waren, waren wir auch nicht zu sehr frustriert, wenn wir es nicht in die dunklen Gemächer des Schlosses geschafft haben.

Der Deckbauaspekt des Spiels ist hier eine besondere Erwähnung wert. Denn anders als bei den meisten Deckbauspielen, die wir kennen wird unser Deck mit neuen Karten nicht zwingend besser und die gejagten Menschen verstopfen unser Deck und können dafür sorgen, dass wir uns gegebenenfalls in einer Runde gar nicht bewegen können. Über diesen Aspekt von „The Hunger“ werden wohl die meisten Meinungen auseinander gehen. Gerade in den ersten Partien fühlt es sich teilweise sehr unbefriedigend an, wenn man früh sehr viele Menschen gejagt hat und teilweise mehrere Runden keine oder nur sehr kleine Bewegungen vornehmen kann, um dann am Ende in der Sonne zu verbrennen und das Spiel auf jeden Fall zu verlieren. Auch uns ging es anfangs so, doch genau dann sollte man dem Spiel noch eine Chance geben. Denn uns hat es danach sehr viel Spaß bereitet zu experimentieren, wie weit kann ich vom Schloss weggehen, macht es vielleicht Sinn sich so gut wie gar nicht vom Schloss zu entfernen und nur Menschen zu jagen. Alles sind am Ende valide Strategien und machen für uns den Reiz des Spiels aus. Es mag am Anfang eine Überwindung sein sich auf diese andere Art Deckbau einzulassen, aber es lohnt sich unserer Meinung nach es einmal auszuprobieren. Nichtsdestotrotz ist das Spiel immer noch sehr glücksabhängig und gerade Menschen, die zu Frust neigen, könnten bei dem Spiel nicht unbedingt glücklich werden.

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Neben all der Varianz durch die Jagdziele und verschiedenen Karten konnten wir feststellen, dass der Wiederspielreiz von „The Hunger“ sich nach einigen Partien relativ schnell einstellt, da sich viele der Menschen-Karten stark ähneln und Möglichkeiten im Deckbau schnell erschöpft sind. Der Platz in der Schachtel und eine Erwähnung in der Anleitung lassen aber darauf schließen, dass Erweiterungen geplant sind, die hier vielleicht Abhilfe schaffen können.

Trotz der Schwächen im Wiederspielreiz und der möglichen Frustration während des Spiels, sollten Fans des Themas auf jeden Fall einen Blick riskieren. Wir können uns außerdem gut vorstellen, dass „The Hunger“ ein super Einstiegs-Kennerspiel ist, für Menschen, die sonst eher dem Familienspiel zugewandt sind und nun etwas mehr möchten, insbesondere in der Einsteigervariante. Auch wenn der Wiederspielreiz sich für erfahrenere Vampire eher in Grenzen halten wird, hat „The Hunger“ für uns das Potenzial zu einem Gateway-Spiel für unsere Nichtspieler-Freunde zu werden und wird sicher noch einige Male auf den Tisch kommen.

 

Wertung zum spiel

 

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Tags: 2-6 Personen, Wettrennen, Set sammeln, 45-90 Minuten, Fantasy, Deckbauspiel

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