
Test | Drakatak - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel
Wer sich das Spielsystem von „Drakatak“ anschaut wird relativ schnell bemerken, dass sich das französische Spiel eine starke Konkurrenz im Familienspiel-Genre ausgesucht hat. Alle Mechaniken und der Spielverlauf erinnern sehr stark an „The Game“, wobei bei „Drakatak“ die kooperative zu einer kompetitiven Komponente vertauscht wurde.
Im Kern funktioniert das auch. „Drakatak“ lässt sich gut spielen und es bestehen kaum Einstiegshürden, sobald die etwas hakeligen Regeln des Regelbuches einmal durchgearbeitet sind. Das zentrale Spielfeld macht einen sehr aufgeräumten Eindruck und wirkt auch in seinem Material nicht überladen, was das Spiel durchaus zugänglich macht. Bei unseren Spielrunden litt das Spiel aber an dem, was es eigentlich einzigartig machen sollte. Durch das kompetitive Spielsystem wurden wir aufgefordert, unserer Spielgruppe Steine in den Weg zu legen, indem wir sie mit den Drachen blockierten. Da es aber zu wenig alternative Wege gab, die anderen in ihrem Tun zu stören, fühlte sich dieser Part eher an wie ein reines Glücksspiel. Besonders deutlich wurde das, da der Drache nach einer bestimmten Zeit immer wieder zwischen zwei Reihen hin- und hergeschoben worden ist. Auch die drei Handkarten bieten sehr wenig Handlungsspielraum. Das wird besonders beim Ablegen von Kartenreihen verdeutlicht. Schafft es eine Person eine Kartenreihe mit der sechsten Karte zu vervollständigen ist es reines Glück, wie viele weitere Karten in diesem Zug ausgespielt werden können.
Wurde zum Beispiel eine zusätzliche Karte durch eine spezielle Fähigkeit ergattert und passt diese Karte auch noch zu den anderen Handkarten, kann eine Person in einem Spielzug insgesamt vier Karten ausspielen. Auch wenn es nur drei Handkarten sind, die eine Person in einem Zug durch die passenden Handkarten zur rechten Zeit ausspielen kann, kann das das Gefüge des Spiels nachhaltig beeinflussen. Wir hatten das Gefühl, dass „Drakatak“ nur kompetitiv war, um sich von der Konkurrenz abzugrenzen. Wird „Drakatak“ nämlich kooperativ gespielt (wir haben etwas mit den Regeln herumexperimentiert) empfanden wir es als ein deutlich angenehmer. Natürlich kann das rein auf unserer subjektiven Einschätzung basieren, jedoch bleibt der Fakt, dass viele Elemente in „Drakatak“ nicht wirklich mit dem kompetitiven Modus funktionieren.
Was kaum verwunderlich sein dürfte ist, dass das Thema des Spiels absolut keine Rolle spielt. Wie eine Tapete, die nur so halb an der Wand hängt, versucht „Drakatak“ sich mit seinem Thema einen Anstrich zu verleihen, den er im inneren eigentlich gar nicht hat.
Was bleibt nun also noch zu sagen. „Drakatak“ ist ein kleines, schnell gespieltes Familienspiel, das ohne große Einstiegshürden daherkommt. Durch die Sprachneutralität öffnet sich das Spiel vielen verschiedenen Spielgruppen und die kleinen Pappdrachen verleihen ihm eine interessante Tischpräsenz. Jedoch setzt „Drakatak“ auf viele Elemente, die es zwar eigenständig, aber dafür nicht besser machen als die Konkurrenz. Spielgruppen, die bereits „The Game“ besitzen, werden „Drakatak“ kaum brauchen, es sei denn, sie interessieren sich an der optischen Gestaltung. Wer „The Game“ mochte und Interesse an einem sehr ähnlichen Spiel hat, kann sich „Drakatak“ zwar ansehen, sollte sich aber Überlegen, ob der hohe Preisunterschied wirklich gerechtfertigt ist.
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Tags: 1-4 Personen, 30 Minuten, Handmanagement, Fantasy