Test | Amelia's Secret
Das verlassene Anwesen der Vonleakens liegt vor dir. Viele unheimliche Geschichten ranken sich um dieses Haus – wie das Unkraut, das sich überall ausgebreitet hat. Vor langer Zeit verschwand die junge Tochter Amelia spurlos. Ihre Mutter Elizabeth war seitdem nicht mehr dieselbe. Du betrittst das Haus mit einem mulmigen Gefühl. Als du dich langsam darin umschaust bemerkst du, dass die Türen hinter dir plötzlich verschlossen sind. Du musst das Rätsel dieses Hauses lösen, sonst kommst du nie wieder raus. „Amelia’s Secret: Flucht aus der Dunkelheit“ möchte AR (Augmented Reality) mit Escape Rooms verbinden und zu euch nach Hause bringen. Ob das eine gelungene Idee ist oder doch eher zum Fürchten, lest ihr hier.
XD Productions hat uns "Amelias Secret" freundlicherweise für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!
Du bist hier nicht allein
„Amelia’s Secret: Flucht aus der Dunkelheit“ ist ein Escape Room-Spiel für zu Hause. Es richtet sich an 1-4 Personen ab 12 Jahren mit einer Spielzeit von 20 oder 60 Minuten. Dabei baut es auf AR, wofür die kostenlose App benötigt wird. Mittels AR werden virtuelle Gegenstände quasi ins eigene Heim projiziert.
Der Aufbau zu „Amelia’s Secret: Flucht aus der Dunkelheit“ gestaltet sich daher anders als sonst üblich. Anstatt ein Spielbrett aufzubauen, werden die enthaltenen Karten nach Anweisung platziert und z.B. auf einen Tisch oder ähnliches gelegt oder an Wände, Türen etc. geklebt. Außer der App wird sonst nichts benötigt und es kann direkt losgehen.
Nach einem kurzen Intro startet das Rätseln. Wenn nun mittels App die Karten gescannt werden, tauchen die entsprechenden Gegenstände auf und es kann mit ihnen über das Tablet oder Handy interagiert werden. Wie üblich für einen Escape Room ist es sinnvoll, erstmal alles anzuschauen und sich einen Überblick zu verschaffen. Nach und nach findet man Zusammenhänge, Lösungen oder Gegenstände, die für andere Rätsel benötigt werden und hoffentlich zur Aufklärung des Ganzen führen.
Ziel von „Amelia’s Secret: Flucht aus der Dunkelheit“ ist es, alle Rätsel zu lösen, die Geschichte aufzudecken und so innerhalb der gegebenen Zeit aus dem unheimlichen Haus zu entkommen.
Anmerkung: Ich habe die englische Version gespielt. Die App ist aber auf Deutsch und die Texte auf den Karten sind sehr einfach, da sie nur beschreiben, wo sie zu platzieren sind.
„Amelia’s Secret: Flucht aus der Dunkelheit“ hat mich sofort interessiert, als ich das erste Mal davon gelesen habe. Da ich AR interessant finde und außerdem ein Fan von Escape Rooms und Horror bin, bietet es für mich die perfekte Mischung.
Meine ersten Bedenken drehten sich hauptsächlich ums Handling. Mit einem Tablet (vom Handy würde ich auf Grund der Größe abraten) durch die Wohnung laufen, alles scannen und damit noch Rätsel lösen? Funktioniert erstaunlich gut. Zwar ist es schon etwas wackelig und kein Vergleich, einen Gegenstand tatsächlich in den Händen zu halten. Aber an vielen Stellen rutscht man aus der AR-Sicht in eine normale 2D-Perspektive, um die Rätsel zu lösen, was es sehr angenehm macht.
Den Rätseln wie auch der Geschichte von „Amelia’s Secret: Flucht aus der Dunkelheit“ merkt man deutlich an, dass keine Profis dran saßen. Abgesehen von zwei Situationen, bei denen ich schlichtweg Karten vergessen hatte, gab es nie Probleme und ich habe alle Rätsel in deutlich unter einer Stunde gelöst. Die Geschichte selbst ist Standard-Horror-Kost. Sie bietet keine großen Wendungen und oft wird etwas verheißungsvoll verkündet, obwohl sich daraus keine Konsequenz für den weiteren Verlauf ergibt – zumindest ist mir nichts aufgefallen.
Für den Fall, dass ihr hängen bleibt, gibt es einen Hilfeknopf, der euch direkt auf die Website leitet. Hier findet ihr die jeweilige Lösung zu allen Rätseln als kurzes Video. Es ist aber nicht 100% ersichtlich, was genau fehlt oder bei welchem Rätsel ihr gerade seid. Daher schaut man schnell mal ins falsche Video rein. Außerdem sind diese bisher nur auf Englisch verfügbar.
Ich habe es allein gespielt, kann mir aber gut vorstellen, dass es in der richtigen Gruppe ein schönes kleines Erlebnis ist. Dabei ist die richtige Vorbereitung sehr wichtig. Passende Musik und ein etwas dunklerer Raum tragen immens viel dazu bei, dass sich eine Art kleiner Escape Room entwickelt. Wobei es wohl nicht möglich ist, mit mehreren Tablets parallel zu spielen und die Fortschritte zu teilen.
Mehr als eine einmalige Erfahrung bietet „Amelia’s Secret: Flucht aus der Dunkelheit“ nicht. Die kurze 20 Minuten Version ist eine abgewandelte 60 Minuten Version – beide zu spielen macht keinen Sinn und ich rate dringend davon ab, die 20 Minuten Version als erstes zu wählen, da dann die meisten Rätsel bekannt sind.
Obwohl die Technik gut funktioniert, darf man keinen Meilenstein erwarten – v.a. optisch nicht. Auch an anderen Stellen ist noch Platz nach oben. Nicht nur die Rätsel dürften deutlich fordernder sein, auch der Umfang darf ruhig wachsen, sowie der Horror-Aspekt.
„Amelia’s Secret: Flucht aus der Dunkelheit“ wagt einen mutigen Schritt, die Escape Rooms für Zuhause lebendiger zu gestalten. Leider gibt es hier für fast jeden Plus-Punkt ein ‚ja, aber…‘ und daher bleibt eine höhere Einstufung verwehrt.
Wenn ihr kein Problem damit habt, dass Brettspiele und Apps verbunden werden (tatsächlich kann man drüber diskutieren, wieviel Brettspiel hier noch vorhanden ist), könnt ihr trotz allem eine unterhaltsame Erfahrung mitnehmen. Ich hoffe sehr, dass weitere Spiele in dieser Richtung folgen, um die vorhandenen Schwächen auszumerzen und die Stärken weiter hervorzuheben. Denn Potenzial hat es allemal.
Falls ihr jetzt interessiert seid, aber nicht wisst, ob euch der AR-Aspekt taugt bzw. wie sich das Ganze anfühlt, könnt ihr das kurze Tutorial auf der Webseite runterladen und ausprobieren.
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Bilder vom Spiel
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Tags: Rätsel, 1-4 Personen, 60 Minuten, 20 Minuten, Escape Room, Horror, App