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Test | Magnum Opus

Test | Magnum Opus

Den Tod verkorken, mit verschiedenen Tricks Gold herstellen oder die Unsterblichkeit erschaffen. Die Alchemie diente seit je her als Mittel die eigenen Wunschvorstellungen zu kanalisieren und sich die fantastischsten Dinge vorzustellen. In „Magnum Opus – The great work“ übernehmen Spielgruppen die Rolle von Alchemisten und Alchemistinnen des 16. Jahrhundert. Durch clevere Handelsgeschäfte müssen die mystischen Zutaten besorgt, Kontakte mit den mächtigen Persönlichkeiten der Stadt gepflegt und die eigenen Tränke schlussendlich auch gebraut werden. Aber wer wird es schaffen, die anderen mitspielenden Personen auszustechen und den gesamten Ruhm für die besten alchemistischen Durchbrüche aller Zeiten für sich zu beanspruchen?

 

infos zum spiel

Gragelonne Games hat uns "Magnum Opus" freundlicherweise für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!

Darum geht es in dem Spiel

In „Magnum Opus” kämpfen Spielgruppen um die wertvollsten Ressourcen und um die Gunst ihrer Schirmherren. Ziel des Spiels ist es so viele Ressourcen zu erwerben wie möglich und anschließend ihre eigenen Geheimrezepte herzustellen. Es werden insgesamt vier Spielrunden gespielt, wobei jede Spielrunde beinahe identisch abläuft. Den Kern der Spielrunden bildet die Drafting-Phase. Hier suchen sich die Personen einen von insgesamt 9 Schirmherren aus ihrem Kartenstapel aus, den sie vor sich ablegen. Die Kartenstapel aller spielenden Personen sind bis auf die Farbe identisch, wodurch alle zunächst die Auswahl zwischen identischen Karten haben. Ist die Wahl getroffen, wird der restliche Kartenstapel weitergereicht und die ausgewählte Karte aufgedeckt. Dieser Prozess wird wiederholt, bis alle insgesamt sechs Karten ausgewählt und offen vor sich abgelegt haben. Nun werden alle ausgewählten Karten miteinander verglichen und herausgestellt, wie oft welche Karte ausgewählt worden ist. Haben alle Personen von einer Karte gleich viele, können alle einen kleinen Bonus der Karte erhalten. Besitzt jedoch eine Person die Mehrheit einer Karte, profitiert diese von allen Boni der jeweiligen Karte.

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So kann sich diese Person entscheiden, welche der zwei unterschiedlichen Aktionen (falls auf dieser Karte vorhanden) genutzt werden soll. Die meisten Karten unterscheiden nämlich zwischen einer Kaufen-Aktion und der Gunst der Karte, die der besitzenden Person Geld oder andere besondere Boni gewähren kann. Wird die Kauf-Aktion ausgewählt, kann die aktive Person eine Zutat der offenen Auslage kaufen, die von der Karte angegeben wird, vorausgesetzt, sie hat das nötige Kleingeld. Während Karten mit hoher Zahl meist viel Gold verleihen, sind die unteren Karten zumeist für besondere Aktionen zu gebrauchen. So können sie Karten der Gegenspielenden austauschen, Karten ablegen lassen oder Gold stehlen, um die Pläne ein wenig zu vereiteln. Es ist also wichtig genau darauf zu achten, welche Karte welchen Effekt mit sich bringt und welche Karte damit in der Drafting-Phase gewählt werden sollte.

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Um ein wenig Variation in die Kartenstapel zu bringen, wird beim Spielen ein weiterer Kartenstapel genutzt, der keiner Person zu Beginn gehört. Dieser wird unter einen Marker aus Metall gelegt und in der Drafting-Phase genauso behandelt, als ob eine Person einen Kartenstapel abgegeben hätte. Das ermöglicht, dass ein Kartenset mehr am Spielgeschehen beteiligt ist, als es Personen am Spieltisch gibt. Mehr Variation bringen die Siegpunktkarten ins Spiel. Zu Beginn wird eine zentrale Siegpunktkarte aufgedeckt, die angibt, für welche Zutaten-Paare Siegpunkte vergeben werden. Zusätzlich erhalten alle eine geheime Rezeptkarte, die zwei Zutaten-Sets angibt, die einen Zusatzpunkt bringt können, wenn sie gesammelt wurden. Sind insgesamt vier Spielrunden gespielt endet das Spiel und die Siegpunkte werden zusammengezählt.


„Magnum Opus” ist eines dieser Brettspiele, das sich sehr gut spielen lässt, danach aber etwas in der Versenkung zu verschwinden scheint. Alle Mechaniken funktionieren gut. Das Drafting fühlt sich richtig an, die Fähigkeiten der Karten sind gut verteilt und auch die Funktion des zusätzlichen Kartenstapels ergibt Sinn. Dennoch bringt „Magnum Opus” wenig eigenen Charakter mit. Insbesondere das Thema scheint dem Spiel nicht sonderlich viel zu bedeuten, da es sich beliebig austauschen lassen würde. Es werden Zutaten gekauft und Karten mit Fähigkeiten ausgespielt, aber so wirklich echte Alchemisten-Stimmung kommt damit nicht auf.

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Einer der größten Knackpunkte ist das Regelheft. So werden manche zentralen Elemente eher ein wenig schwammig erklärt, sodass wir das Regelheft mehrfach lesen mussten, um wirklich den Sinn hinter einigen Mechaniken verstehen zu können. Insbesondere bei den Fähigkeiten sind die Regeln gerne besonders schwammig, sodass wir ein wenig Interpretationsarbeit leisten mussten.

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Das Ganze klingt schlimmer als es ist. Klammert man die Problempunkte aus und erwartet kein tiefes Alchemisten-Thema, kann das Spiel für Laune sorgen. Das sprachneutrale Spielmaterial, das Design und die interessanten Kombinationen der Kartenfähigkeiten halten das Spiel interessant, zugänglich und gleichzeitig ausgewogen. So ist es besonders im Zwei-Personen-Spiel schnell der Fall, dass ein Unentschieden erreicht wird. Erst bei mehreren Personen muss die Spielgruppe auf die unterschiedlichen Spielbereiche der anderen achten, damit der eigene Plan nicht zerstört wird. Wer sehr ausgewogene Kopf-an-Kopf-Duelle schätzt, könnte hier ein interessantes Spiel finden. „Magnum Opus” ist unterm Strich ein solides Drafting/Set Collecting-Spiel mit soliden Mechaniken, das jedoch Probleme damit hat, sich von der Maße des Genres mit einem eigenen Charakter abzuheben.

 

Wertung zum spiel

 

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Tags: 2-5 Personen, Drafting, 30 Minuten, Set sammeln

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