Test | Danger Park - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel
„Danger Park“ ist ein humorvolles Taktikspiel auf Kennerniveau, welches durch sein unverbrauchtes Setting ins Auge sticht. Doch ist den wackligen Attraktionen im „Danger Park“ zu trauen, oder stürzen diese wie ein Kartenhaus in sich zusammen und begraben den Spielspaß gleich mit sich? Diese Frage möchte ich euch im folgenden Erfahrungsbericht in aller Ausführlichkeit beantworten.
Wird der Freizeitpark das aller erste Mal betreten, fällt schnell auf, dass das Spiel über Kickstarter finanziert wurde. Es glänzt mit hochwertig produziertem Spielmaterial in einer Box aus dickem Karton. Die reichhaltigen Illustrationen sowie die urkomischen Flavour-Texte lassen einen direkt in die verrückte Spielewelt eintauchen. Des Weiteren verfügt „Danger Park“ über mehrere Gametrayz, in denen die zahlreichen Marker ordentlich verstaut werden können. Dies beschleunigt den Spielaufbau merklich. Einzig und allein die Anleitung ist an manchen Stellen zunächst etwas unklar und die teils kleinteiligen Regeln sind Neulingen nicht immer einfach zu vermitteln.
Positiv hervorzuheben sind dafür die kranken Besucher sowie die umfangreichen Aktionsmöglichkeiten, welche sich beim Aktivieren der Verbesserungskarten ergeben. All dies gibt „Danger Park“ die nötige Tiefe. Durch die geheimen Ziele entsteht zudem eine kleine Portion Nervenkitzel während des Spiels, was selbstredend in einem Vergnügungspark nicht fehlen darf. Für einen hinreichenden Wiederspielreiz sorgen auch die zahlreichen Verbesserungskarten und Attraktionen.
Gerade deren Karten sind aber ein großes Manko von „Danger Park“, da die darauf abgedruckten Texte sehr klein geraten sind. Wenn dann der Freizeitpark größere Dimensionen annimmt, wird es schnell unübersichtlich und es dauert mitunter Minuten, bis jemand bei der Auswahl einer neuen Attraktion nochmal alles für sich Relevante entziffert hat. Das führt auch dazu, dass die angegebene Spielzeit vor allem mit Anfänger:innen merklich überschritten wird. An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass sämtliche Kartentexte auf Englisch geschrieben sind. Daher sollten alle am Tisch über gute Schulkenntnisse in dieser Fremdsprache verfügen, um das Spiel unterbrechungsfrei zu genießen.
Ich hatte leider auch allzu oft das Gefühl, vom Spiel gespielt zu werden und somit die Kontrolle über meine taktischen Entscheidungen weitestgehend zu verlieren. Das ist bei „Danger Park“ vor allem dann der Fall, wenn gleichzeitig mehrere der eigenen Attraktionen zerstört werden. In so einer Spielsituation ist es dann meist am sinnvollsten, kurzfristig auf die Ausschüttung der kleinen Versicherungspolicen zu setzen.
Diesen Ausgleich empfinde ich zwar gerade bei einem fiesen Taktikspiel als durchaus gelungen, allerdings führt dies oft dazu, dass die betroffene Person nicht sehr viel Sinnvolleres machen kann. Danach muss meist mehrere Runden lang mühsam wieder eine funktionierende Kombination aufgebaut werden. Wird diese in der Zwischenzeit wieder von den anderen Spieler:innen zerstört, kann eine Partie „Danger Park“ schnell sehr eintönig werden.
Hinzu kommt erschwerend, dass die Wartezeiten bei „Danger Park“ ab einer Spielerzahl von 3 Personen unverhältnismäßig lange sind. Dies liegt einerseits daran, wie die Spielerreihenfolge bestimmt wird. Andererseits zeichnet sich für diesen Umstand aber vor allem die Spielmechanik selbst verantwortlich. Da jeder den eigenen Zug kaum vorausplanen kann, ist man letztlich nach jedem Zug mehrere Minuten zum Zuschauen verdammt. Dadurch wirkt „Danger Park“ insgesamt relativ zäh.
Ihr habt es sicherlich schon geahnt, dass ich eher jemand bin, dem stabile Verhältnisse in einem Spiel wichtig sind. Daher werde ich in Zukunft nicht mehr mit ansehen, wie eine Attraktion nach der anderen in „Danger Park“ zerstört wird und das Spiel wieder abgeben.
Für wen könnte sich ein Besuch im „Danger Park“ lohnen? Gerade Fans von komplexeren Spielen mit Freizeitparkthema, welche keine Scheu vor der ein oder anderen Nettigkeit der Mitspieler:innen haben, sollten mal eine Fahrt riskieren. Allen anderen rate ich aber, eher einen Bogen um diesen tendenziell einsturzgefährdeten Vergnügungspark zu machen.
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Tags: 2-4 Personen, Freizeitpark, Kennerspiel, Teile Platzieren