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Test | Danger Park

Test | Danger Park

Als dein neuer Freizeitpark eröffnet wurde, stauntest du nicht schlecht über all die waghalsigen Attraktionen, welche die Ingenieure geschaffen haben. Doch schon bald wurde unter der Hand vom „Danger Park“ gesprochen, da viele der Fahrgeschäfte schlicht als gemeingefährlich gelten und zudem nicht unbedingt den stabilsten Eindruck erwecken. Dummerweise steckt dein gesamtes Vermögen in dem maroden Freizeitpark. Du wärst aber sicherlich kein so erfolgreicher Investor, wenn du nicht auch aus dieser prekären Lage den maximalen Profit ziehen würdest. 

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Wir haben "Danger Park" selbst gekauft. Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!

 

 

Die wilde Fahrt beginnt

Danger Park“ ist ein etwas anderes Freizeitparkspiel für 2 – 4 Personen ab 13 Jahren, welche für 45 – 60 Minuten Karten zu einem Freizeitpark auslegen, um mit ihren Attraktionen so viel Geld wie möglich zu scheffeln, bevor diese in sich zusammenfallen.

Zu Beginn besitzen die Investor:innen nichts außer einer lausigen Attraktion am Eingang des Parks sowie weitere Tickethäuschen, mit denen sie in Zukunft ihren Verkauf ankurbeln können. Außerdem erhält jeder eine große Versicherungspolice, welche ein Geheimziel darstellt, das im Laufe der Partie erfüllt werden kann.

 

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Gespielt wird über mehrere Runden, die allesamt nach dem gleichen Muster ablaufen. Die Person, welche gerade am Zug ist, muss zunächst aus der Auslage eine Attraktion auswählen und senkrecht oder waagrecht an eine bestehende Attraktion anlegen. Auf jede neue Attraktion kommt ein Gefahrenplättchen sowie zwei gewöhnliche Kunden. Während die Gefahrenplättchen irgendwann dafür sorgen, dass die Attraktion geschlossen werden muss, generieren Kunden weitere Einnahmen. Wichtig beim Platzieren ist übrigens, dass die Ausgänge des Fahrgeschäftes möglichst so gelegen sind, dass die Kunden danach auch wieder bei einer eigenen Attraktion anstehen.

Im zweiten Schritt erhält die Person noch eine Verbesserungskarte, welche sofort ausgeführt werden muss. Dadurch kann es beispielsweise passieren, dass alle Kunden auf Attraktionen in einer Spalte bewegt werden, Kunden einen Unfall haben oder erkranken. Kranke Kunden hinterlassen am Ende des Zugs übrigens Erbrochenes bei den Attraktionen, was die Anzahl an Gefahrenplättchen schnell in die Höhe treiben kann. Außerdem können kranke Besucher nicht zu besonders gewinnträchtigen Gruppen zusammengefasst werden.

Nach dem Ausführen der Verbesserungskarten werden für jede eigene Attraktion zwei Würfel geworfen, um das Ausmaß des neuen Schadens an der Attraktion zu bestimmen. Glück hat, bei dem alle Augenzahlen höher als die Anzahl an Gefahrenplättchen sind. In diesem erhält die Person gegebenenfalls einen Kartenbonus. Falls eine der Augenzahlen jedoch gleich oder niedriger als die Anzahl an Gefahrenplättchen ist, wechseln Besucher zu einem anderen Fahrgeschäft, weitere kartenspezifische Ereignisse werden ausgeführt und das Gefahrenlevel der Attraktion wird erhöht.

 

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Irgendwann überschreitet eine Attraktion dann die zulässige Zahl an Gefahrenplättchen, wodurch es zu einem dramatischen Unfall kommt infolgedessen die Attraktion geschlossen werden muss. Alle Besucher verlassen diese dann augenblicklich. Die betroffene Person erhält eine kleine Versicherungspolice als Ausgleich. Wenn später eine weitere Attraktion in einer bestimmten Farbe schließt, erhält die Person eine finanzielle Entschädigung. Wenn doch nur alle Versicherungen so unkompliziert wären. Aber zurück zur Sache.

Nun folgt auch schon das Ende des Zuges. Die Person, welche an der Reihe ist, erhält Geld für jeden Besucher bei den eigenen Attraktionen. Gruppen bringen hierbei deutlich mehr Geld als gewöhnliche oder kranke Besucher. Außerdem werden weitere Gefahrenplättchen zu all den Fahrgeschäften gelegt, bei denen sich kranke Besucher befinden.

Das Spielende wird eingeläutet, wenn eine bestimmte Anzahl an Unfällen im „Danger Park“ passiert ist. Dann erfolgt die Endwertung, bei der das gesammelte Vermögen von allen zusammengezählt wird. Die Person mit dem meisten Geld gewinnt die Partie.


 

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Danger Park“ ist ein humorvolles Taktikspiel auf Kennerniveau, welches durch sein unverbrauchtes Setting ins Auge sticht. Doch ist den wackligen Attraktionen im „Danger Park“ zu trauen, oder stürzen diese wie ein Kartenhaus in sich zusammen und begraben den Spielspaß gleich mit sich? Diese Frage möchte ich euch im folgenden Erfahrungsbericht in aller Ausführlichkeit beantworten.

Wird der Freizeitpark das aller erste Mal betreten, fällt schnell auf, dass das Spiel über Kickstarter finanziert wurde. Es glänzt mit hochwertig produziertem Spielmaterial in einer Box aus dickem Karton. Die reichhaltigen Illustrationen sowie die urkomischen Flavour-Texte lassen einen direkt in die verrückte Spielewelt eintauchen. Des Weiteren verfügt „Danger Park“ über mehrere Gametrayz, in denen die zahlreichen Marker ordentlich verstaut werden können. Dies beschleunigt den Spielaufbau merklich. Einzig und allein die Anleitung ist an manchen Stellen zunächst etwas unklar und die teils kleinteiligen Regeln sind Neulingen nicht immer einfach zu vermitteln.

 

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Positiv hervorzuheben sind dafür die kranken Besucher sowie die umfangreichen Aktionsmöglichkeiten, welche sich beim Aktivieren der Verbesserungskarten ergeben. All dies gibt „Danger Park“ die nötige Tiefe. Durch die geheimen Ziele entsteht zudem eine kleine Portion Nervenkitzel während des Spiels, was selbstredend in einem Vergnügungspark nicht fehlen darf. Für einen hinreichenden Wiederspielreiz sorgen auch die zahlreichen Verbesserungskarten und Attraktionen.

Gerade deren Karten sind aber ein großes Manko von „Danger Park“, da die darauf abgedruckten Texte sehr klein geraten sind. Wenn dann der Freizeitpark größere Dimensionen annimmt, wird es schnell unübersichtlich und es dauert mitunter Minuten, bis jemand bei der Auswahl einer neuen Attraktion nochmal alles für sich Relevante entziffert hat. Das führt auch dazu, dass die angegebene Spielzeit vor allem mit Anfänger:innen merklich überschritten wird. An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass sämtliche Kartentexte auf Englisch geschrieben sind. Daher sollten alle am Tisch über gute Schulkenntnisse in dieser Fremdsprache verfügen, um das Spiel unterbrechungsfrei zu genießen.

Ich hatte leider auch allzu oft das Gefühl, vom Spiel gespielt zu werden und somit die Kontrolle über meine taktischen Entscheidungen weitestgehend zu verlieren. Das ist bei „Danger Park“ vor allem dann der Fall, wenn gleichzeitig mehrere der eigenen Attraktionen zerstört werden. In so einer Spielsituation ist es dann meist am sinnvollsten, kurzfristig auf die Ausschüttung der kleinen Versicherungspolicen zu setzen.

 

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Diesen Ausgleich empfinde ich zwar gerade bei einem fiesen Taktikspiel als durchaus gelungen, allerdings führt dies oft dazu, dass die betroffene Person nicht sehr viel Sinnvolleres machen kann. Danach muss meist mehrere Runden lang mühsam wieder eine funktionierende Kombination aufgebaut werden. Wird diese in der Zwischenzeit wieder von den anderen Spieler:innen zerstört, kann eine Partie „Danger Park“ schnell sehr eintönig werden.

Hinzu kommt erschwerend, dass die Wartezeiten bei „Danger Park“ ab einer Spielerzahl von 3 Personen unverhältnismäßig lange sind. Dies liegt einerseits daran, wie die Spielerreihenfolge bestimmt wird. Andererseits zeichnet sich für diesen Umstand aber vor allem die Spielmechanik selbst verantwortlich. Da jeder den eigenen Zug kaum vorausplanen kann, ist man letztlich nach jedem Zug mehrere Minuten zum Zuschauen verdammt. Dadurch wirkt „Danger Park“ insgesamt relativ zäh.

 

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Ihr habt es sicherlich schon geahnt, dass ich eher jemand bin, dem stabile Verhältnisse in einem Spiel wichtig sind. Daher werde ich in Zukunft nicht mehr mit ansehen, wie eine Attraktion nach der anderen in „Danger Park“ zerstört wird und das Spiel wieder abgeben.

Für wen könnte sich ein Besuch im „Danger Park“ lohnen? Gerade Fans von komplexeren Spielen mit Freizeitparkthema, welche keine Scheu vor der ein oder anderen Nettigkeit der Mitspieler:innen haben, sollten mal eine Fahrt riskieren. Allen anderen rate ich aber, eher einen Bogen um diesen tendenziell einsturzgefährdeten Vergnügungspark zu machen.

 

 

wertung

 

 

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Tags: 2-4 Personen, Freizeitpark, Kennerspiel, Teile Platzieren

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