Test | Project L
Ist es ein Brettspiel, oder kann ich es an meinen Computer anschließen? Die Aufmachung der Schachtel deutet auf Letzteres, aber in der Box befindet sich tatsächlich Spielmaterial, das gar nicht so fremd wirkt, sondern einfach durchdesignt. Polyominos sind mittlerweile bekannt unter Spielbegeisterten. Gerade wegen diesen Formen wirkt PROJECT L auf den ersten Blick wie UBONGO ohne Sanduhr.
Bei dem hier vorgestellten Spiel handelt es sich um die Leihgabe eines Vorführexemplars.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!
WORUM GEHT ES IN DEM SPIEL?
PROJECT L ist ein strategisches Puzzlespiel, bei dem Puzzleplättchen mit kleinen Kunststoff-Polyominos ausgefüllt werden. Fertige Puzzles bringen Siegpunkte, oder weitere Steinchen, um auch größere Plättchen lösen zu können. Dieses Mehrpersonenlogikrätsel gewinnt, wer am Ende mehr Siegpunkte als die anderen machen konnte.
Die Puzzleplättchen teilen sich in Schwarze und Weiße. Von beiden werden verdeckte Stapel gebildet und jeweils vier aufgedeckt. Die Weißen brauchen weniger Teile, um gelöst zu werden, bringen aber auch weit weniger Punkte als die schwierigeren Schwarzen.
Jede Person startet mit zwei kleinen Steinchen. Wer dran ist hat drei Aktionen, mit denen können neue Puzzleplättchen genommen, Steinchen in Plättchen eingesetzt, oder Steinchen aufgewertet werden. Die Steinchen teilen sich in vier Level. Wer eine Aktion dafür ausgibt, kann eines eintauschen gegen eins der nächsthöheren Stufe, oder sich eins der untersten Stufe nehmen.
Es kann an maximal vier Puzzles gleichzeitig gearbeitet werden und wer genügend Steinchen für mehrere Puzzles hat, kann die „Meisteraktion“ nutzen, um in alle Puzzles einsetzen zu dürfen. Das fordert ein wenig Vorausplanung.
Ist der Stapel mit den schwarzen Plättchen leer, wird das Spielende eingeläutet.
MATERIAL
Das auffälligste am Material ist wohl das Design. Nicht nur die Schachtelgrafik, sondern auch die Plättchen wirken modern. Auf jedem Plättchen ist ein Raster aus Punkten, das unauffällig ist, aber dabei hilft die Steinchen im Geiste zu ordnen. Die Steinchen selbst sind aus Kunststoff und stechen in ihren grellen Farben gut heraus. Die Plättchen haben zwei Schichten aus Pappe und sind praktisch und hochwertig.
Die Anleitung ist leicht verständlich, enthält für alles Beispiele und lässt keine Frage offen.
PROJECT L ist eins dieser einfachen Familienspiele, die ich komplett erklären kann, während ich das Spiel aufbaue. Steinchen auf den Tisch kippen, es dauert keine fünf Minuten und es kann losgehen.
So wirklich losgehen tut es aber leider erst nach einigen Zügen. Die ersten paar Aktionen sind häufig die gleichen und ziemlich vorhersehbar. Eigentlich könnte eine Person das Geplänkel der ersten paar Züge für alle am Spieltisch übernehmen und das Spiel wird quasi in Zug vier gestartet. Zu Beginn werden langweilige Puzzles gelöst, die zwei Teile benötigen und ein neues Steinchen ausspucken. Und dass bei so ziemlich jeder Person. Als erfahrener Polyominopuzzler wirkte das auf mich schnell unterfordernd und öde.
Hier sollte aber darauf geachtet werden, dass diese ersten Züge die Einstiegshürde sehr weit nach unten gesetzt haben und wahrscheinlich auch genau das der Plan war. Die Familienspielzielgruppe anzusprechen.
Wenn alle erst einmal ein paar Steinchen gesammelt haben, nimmt das Geschehen aber an Fahrt auf. Sobald die schwarzen Plättchen mit einbezogen werden, muss tatsächlich ein wenig nachgedacht und vorausgeplant werden. Die Interaktion beschränkt sich auf die gemeinsame Auslage, aber das stört hier weniger, denn die meiste Zeit sortieren alle vor sich ihre kleinen bunten Steinchen.
Es geht nur darum Polyominos zu nehmen und diese einzusetzen. Puzzlen auf das nötigste reduziert. Aber das ist hier nicht im negativen Sinne gemeint. PROJECT L besticht durch Schlichtheit, Zugänglichkeit und das schicke Design. Es ist die typische, frustfreie Unterhaltung für zwischendurch, an der alle ihren Spaß haben können.
Leider schafft es das Spiel aber nicht die große Mauer auf der „ganz nett“ steht zu überwinden. Es plätschert so dahin, ohne irgendwelche besonders spannenden Momente zu haben. Es hat jetzt für ein paar Partien Spaß gemacht, aber lange wird dieses Spiel nicht mehr bei mir bleiben. Aber wie schon erwähnt, bin ich wahrscheinlich einfach nicht die richtige Zielgruppe.
Empfehlen kann ich es allen, die neue Spielerinnen und Spieler an den Tisch locken wollen, oder ein nettes Spielchen für zwischendurch suchen.
Welche Erfahrungen hast du mit diesem Spiel gemacht
oder hast du noch Fragen zu diesem oder anderen Spielen?
Dann schaut doch auf unserem Discord-Server vorbei: https://discord.gg/DacwPAQJWs
Bilder zum Spiel
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Tags: 1-4 Personen, Familienspiel, Puzzle