Test | CRYPTID - Fazit Jan + Bilder
Der Entscheidung, CRYPTID zu spielen, ging ein Verlangen voraus: endlich wieder das Spielgefühl zu erleben, das ich bei P.I. von Martin Wallace empfand. Ein Deduktionsspiel, das ich sehr ausgiebig gespielt habe. Und ich muss gestehen, dass meine Erwartungen sogar noch übertroffen wurden.
Zwar fehlt CRYPTID das Detektivthema, aber ermittelt wird hier dennoch. Und genau dieses Gefühl kommt auch auf, wenn langsam alle Verknüpfungen zwischen den Informationen im Geiste zusammengefügt werden. Die roten Fäden zwischen möglichen Feldern, auf denen sich das CRYPTID versteckt haben könnte. Volle Konzentration wird gefordert und am besten wird vor dem Beginn der Partie noch einmal die Toilette aufgesucht, denn eine Unterbrechung des Spielgeschehens könnte das Informationsgeflecht im Kopf wieder aufdröseln und nutzlos machen.
Die Spannungskurve steigt stetig an. Gerade zum Ende wird gehofft, dass die eigenen Finten gut genug waren, dass einem die Anderen nicht auf die Schliche gekommen sind. Gleichzeitig wird darauf gebaut, dass die persönliche Kombinationsgabe ausreichend ist, um das Rätsel gelöst zu haben. Nicht selten ist allen klar, dass sie sich in der letzten Runde befinden und jeder Spielende die finale Durchsuchung starten kann. Das kann schon ziemlich an den Nerven ziehen.
Die einfachen Karten sind zwar leichter zu lösen, bringen aber genau so viel Spaß mit sich. Die schwarzen Karten bieten eine größere Herausforderung und verlängern die Spielzeit auch meist, aber es dauert nie so lang, dass es irgendwie zäh wirkt oder vielleicht sogar jemand das Interesse verliert. Ich bin sehr glücklich darüber, dass zwei Schwierigkeitsstufen in der Schachtel zu finden sind. Nach zwei Partien mit den schwarzen Karten kann es auch ruhig eine leichtere Abschlussrunde sein, bevor mein Gehirn noch explodiert.
Das Thema ist austauschbar, trifft aber meinen persönlichen Geschmack. Die Illustrationen und die Ikonographie sind sehr...funktional. Das ist aber auch gut, denn ich möchte mich während des Spiels nicht in irgendwelchen Details auf dem Spielplan verlieren und so von dem Rätsel abgelenkt werden. Die Wälder sehen aus wie Wälder und lassen das Spiel nicht ganz so abstrakt und trocken-mathematisch wirken, wie es eigentlich ist. Ein sehr guter Kompromiss.
Eine Schwäche des Spiels sind die Informationshefte für die Spielenden. Sie sind gut und übersichtlich gestaltet, aber schon beim ersten Auspacken hatte ich das Gefühl, dass ich sie gleich aus Versehen in der Mitte durchreiße. Wenn ich noch ein paar Runde spiele, werde ich diese vielleicht laminieren müssen.
Empfehlen kann ich es allen, die auf Deduktionsspiele stehen oder nach einem guten Deduktionsspiel suchen. Stand jetzt ist es das beste Spiel dieses Genres, das ich kenne und ich kann es allen wärmstens ans Herz legen, sich auf die Suche nach einem CRYPTID zu begeben. Eine spannende Grübelaufgabe, die lange Spaß bietet.
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Tags: 3-5 Personen, 30-50 Minuten, Deduktion, Puzzle