
TEST // POO POO PETS
Wir versuchen, die Tiere unserer Mitspielenden zum Umzug in unser Heim zu bewegen. Und was lassen die Süßen uns als Umzugsgeschenk da? Natürlich das, was der Spieltitel schon vermuten lässt: einen großen braunen Kothaufen. Im Spiel sogar noch durch Material besonders hervorgehoben. Die Zeit der Kot-Spiele scheint noch nicht vorüber zu sein.
Wir haben POO POO PETS selbst gekauft.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!
Worum geht es in dem Spiel?
POO POO PETS ist ein sehr einfaches Echtzeit-Würfelspiel. Im Spiel befinden sich vier Tierarten, welche aus jeweils sechs Plättchen bestehen, auf denen Würfelkombinationen zu sehen sind. Die Spielenden suchen sich eine Tierart aus und platzieren die eigenen Plättchen übereinander angeordnet vor sich. Alle Plättchen beginnen auf der Vorderseite. Zusätzlich gibt es zu jeder Farbe ein Set aus sechs Würfeln. Ein Gummi-Kothaufen, welcher quietscht, wenn er gedrückt wird, wird in der Tischmitte platziert.
Ziel des Spiels ist es, als letzte Person noch Tierplättchen vor sich liegen zu haben. Wenn es losgeht, würfeln alle gleichzeitig. Nach jedem Wurf dürfen beliebig viele Würfel zur Seite gelegt werden, denn es gilt die Kombinationen auf dem obersten Plättchen in den Reihen der Gegenspielenden zu erwürfeln. Dies alles passiert in Echtzeit. Es wird wild herumgewürfelt, bis eine geforderte Kombination liegt. Dann wird schnell der Quietschehaufen geschnappt, um das Spiel zu unterbrechen. Das erwürfelte Tier wandert zu der Person, welche gequietscht hat, und wird unten an die Reihe angelegt. Allerdings mit der braunen Rückseite nach oben. Ratet, was passiert ist! Ja, das Tier hat ein Häufchen gemacht.
Bei vorangeschrittenem Spiel liegen irgendwann die braunen Plättchen oben und können weggewürfelt werden. Diese wechseln aber nicht die Person, sondern kommen in die „Poo Poo Box“, also aus dem Spiel. Liegen keine Plättchen mehr vor dir, „scheidest du aus“. Haha! Wer als letztes noch Tierplättchen hat, gewinnt das Spiel.
Spielmaterial
Allein wegen der 24 Würfel in dem Spiel würden sich die 14,99€ schon lohnen, wenn es jemand nur darauf abgesehen haben sollte. Die Plättchen sind aus dicker Pappe und der Gummihaufen quietscht, wie er es soll.
Die Anleitung lässt keine Fragen offen.
„Warum gibt es dieses Jahr so viele ´Kack´-Spiele?“ war eine Überschrift der Bild zur Spiel 2018. Eine Katastrophe, das als Außenwerbung zu haben. Diese Fäkalienspielereien kamen hauptsächlich von Verlagen, die nicht wirklich Berührung mit unserer Brettspielwelt haben, wie HASBRO und MATTEL. PEGASUS scheint sich allerdings auch nicht zu scheuen und bringt uns nach KRASSE KACKE jetzt POO POO PETS auf den Tisch. Thematisch unterstes Niveau, aber spielerisch manchmal gar nicht so sch***e.
Nach meiner ersten Partie haben wir uns alle ein wenig gewundert, dass es gerade so witzig war und haben gleich noch eine Partie hinterhergeschoben. POO POO PETS erzeugt Spannung dadurch, dass alle gleichzeitig spielen. Alle sind permanent beschäftigt und es bietet Interaktion unter den Spielenden, die aber niemandem wirklich weh tut, weil das Spiel dafür einfach zu kurz ist. Diesem ist aber vorausgesetzt, dass es in einer Runde mit Erwachsenen gespielt wird. Es gibt keine Regel, die jemanden davon abhält, eine Person gezielt als erstes aus dem Spiel zu werfen. Unter Kindern könnte das schnell zu Streit und Frust führen.
Den Quietschehaufen zu benutzen, triggert irgendwie den inneren Teenager in mir, der sich ins Fäustchen lacht, falls irgendwer etwas Unsittliches gesagt hat. Dieser pubertierende Teenager in mir mag diesen Haufen und freut sich über jedes Quietschgeräusch.
Wer da nicht so einfach gestrickt ist wie meine Wenigkeit, wird hier allerdings kaum Vergnügen finden. Ohne den Haufen bleibt nur eine Würfelorgie, die in ihrer Stumpfheit an TENZI erinnert. Ein Spiel, welches die Komplexitäts-Wertung von 1,0 auf BGG wirklich verdient hat. Und selbst wenn Gefallen daran gefunden wird, dürfte dieser nach einigen Partien nachlassen. Irgendwann ist der Witz raus.
Ich kann nicht sagen, dass ich keinen Spaß mit dem Spiel hatte. Ich halte es für sehr gruppenabhängig und leider zündet der lustige Haufen nach der zehnten Partie natürlich auch nicht mehr. Wer das Geld für ein paar lustige Runden ausgeben mag, dem möchte ich nicht davon abraten. Langzeitspielspaß erkenne ich hier allerdings nicht. POO POO PETS wird weit hinten im Regal verschwinden.
Empfehlen kann ich es allen, die ein paar Kinder unterhalten möchten, oder auf der Suche nach einem flotten und sehr einfachen Würfelspiel sind.
Bilder vom Spiel
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Tags: 15-25 Minuten, 2-4 Personen, Tiere, Familienspiel, Würfelspiel