Test | My Lil‘ Everdell

Verfasst von Alex & Wandee Steinmaier am 24. Oktober 2023. Veröffentlicht in Brettspieltest

Komm mit nach Lil‘ Everdell. Hier lässt sich alles sammeln, was wir benötigen, um zu bauen und uns zu ernähren. Hilf mit, unser Zuhause zu entwickeln, damit wir am Ende eine tolle Parade feiern können.

Das Spiel wurde gekauft. Auf die Bewertung hat dies keinen Einfluss!

Tiere des Waldes

Um „My Lil‘ Everdell“ spielen zu können, bekommen alle drei Tier-Meeple, sowie ein Heimatort-Plättchen, auf welchem die Ressourcen und Siegpunkte-Marker gesammelt werden können. Der Spielplan, die Ressourcen und das restliche Spielmaterial werden bereit gelegt. Um die Auslage vorzubereiten, werden acht Karten offen ausgelegt, die restlichen Wesen- und Bauwerk-Karten bilden den Nachziehstapel.

Wer am Zug ist, setzt eines seiner Tiere auf einen Aktionsplatz und handelt die dort möglichen Aktionen ab. Es gibt auf dem Spielbrett drei Aktionsplätze, die immer genutzt werden können, um die drei Ressourcen Holz, Harz und Beeren zu sammeln. Außerdem werden weitere individuelle Aktionsplätze jede Runde durch Würfel zufällig festgelegt. Hier können meist zwei Ressourcen eingesammelt werden und daher besonders beliebt, können aber nur von einer Person besetzt werden. Wurde ein Tier eingesetzt und die Ressourcen genommen, dürfen Karten aus der Auslage gespielt werden, indem die dafür benötigten Ressourcen ausgegeben werden.

Es wird reihum gespielt, bis alle Tiere eingesetzt sind. Am Ende der Runde kommen alle Tiere wieder zurück, der Start-Marker wird weitergegeben und es beginnt eine neue Runde. Am Rundenanfang gibt es ggf. Einkommen, welches durch grüne Karten generiert wird.

Insgesamt gibt es fünf Kartentypen. Blaue Karten bieten dauerhafte Effekte, wie erwähnt gewähren grüne zum Rundenbeginn Einkommen, graue geben einen einmaligen Bonus, lila Karten sind am Spielende Siegpunkte wert und braune Karten bieten neue Aktionsplätze, die nur von den eigenen Figuren genutzt werden können. Diese Karten bringen zum Spielende die aufgedruckten Siegpunkte sowie teilweise als Effekt Siegpunkte-Chips während des Spiels.

Sobald während der Partie die Bedingung eines Parade-Markers erfüllt wird, darf dieser genommen werden. Der oberste Marker jeder Kategorie bringt die meisten Siegpunkte. Schafft es beispielsweise jemand fünf Wesens- oder Gebäudekarten auszuspielen, ist jeweils eine Kategorie erfüllt.

„My Lil‘ Everdell“ wird über vier Runden gespielt. Am Spielende werden die restlichen Ressourcen in Siegpunkte umgewandelt und mit den gesammelten Siegpunkten sowie denen von Karten und Parade-Marker addiert. Wer die meisten Punkte sammeln konnte, gewinnt die Partie.

„My Lil‘ Everdell“ bietet einen wunderbaren Einstieg in die Welt von „Everdell“ für Familien. Die Komplexität ist überschaubar und für Kinder gut zu meistern. Die Altersangabe mit 8+ ist gerechtfertigt, da viele Karten Text haben und es hilfreich ist , wenn alle Beteiligten schon lesen können. Die Kartenabhängigkeiten untereinander erfordern ein wenig Kombinationsfähigkeit, beispielsweise wenn es durch grüne Karten für einen bestimmten Kartentyp im Besitz Einkommen oder durch lila Karten Siegpunkte zum Spielende gibt.

„My Lil‘ Everdell“ ist ein Arbeiter-Einsetz-Spiel, wodurch Ressourcen gesammelt werden, mit welchen dann wiederum die begehrten Karten gekauft werden können. Die Atmosphäre und Illustrationen sind, wie schon bei der großen Version, putzig und herzallerliebst. „My Lil‘ Everdell“ bietet wunderschöne, teils gummiartige Ressourcen und auch das sonstige Spielmaterial kann mit guter Qualität überzeugen. Durch die 54 Wesens- und Bauwerk-Karten gibt es genug Abwechslung.

So schnuckelig es ausschaut, ganz so friedliche geht es dann doch nicht zu. Starke Karten oder die wertvolleren oberen Parademarker können vor der Nase weggeschnappt werden. Nichtsdestotrotz funktioniert „My Lil‘ Everdell“ wunderbar als Familienspiel, da für jüngeren Kinder Startvorteile gewährt werden können, entweder durch Startressourcen oder spezielle Startkarten, welche Ressourcen oder Siegpunkte generieren. Hierdurch kann das Spiel gut angepasst werden, sodass alle eine Herausforderung finden.

Zudem ist eine Solo-Variante enthalten, bei welcher gegen Prinz Pumpernickel oder Prinzessin Immergrün angetreten werden kann. Die Verwaltung dieser Charaktere ist sehr einfach und eine Solo-Partie funktioniert flüssig.

„My Lil‘ Everdell“ ist ein rundum gelungenes Familienspiel, das uns gut gefallen hat.

Bilder zum Spiel

Tags: 1-4 Personen, Drafting, Familienspiel, Worker Placement