Test | Great Western Trail - Argentinien

Test | Great Western Trail - Argentinien

In „Great Western Trail – Argentinien“, einem eigenständigen Nachfolger des erfolgreichen Klassikers „Great Western Trail“, verschlägt es uns, dem Namen entsprechend, nach Argentinien zum Ende des 19. Jahrhundert. Wir führen eine Rinderfarm und treiben unsere Herde durch die endlosen Weiten der Pampa. Unser Ziel ist Buenos Aires, um die Rinder von dort weiter zu verschiffen. Dies verlangt ein gutes Zusammenspiel der Pflege der Herde, dem Bau benötigter Gebäude und der Verbesserung und Wartung unserer Eisenbahn. Wer hier das beste Geschick aufweist und die Tücken der Pampa meistert, wird die erfolgreichste Estancia (Rinderfarm) führen.

 

infos zum spiel

Eggert Spiele hat uns "Great Western Train - Argentinien" freundlicherweise für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!

Durch die argentinische Pampa

Das Spielbrett von „Great Western Trail – Argentinien“ zeigt einen sich teils verzweigenden und wieder zusammenführenden Pfad mit Buenos Aires als letzte Station. Es wird abwechselnd gespielt und wer am Zug ist, bewegt den eigenen Meeple den Pfad entlang, wobei leere Felder übersprungen werden und nur Gebäudeplättchen zählen, von denen es zu Beginn nur neutrale gibt. Die maximale Anzahl Schritte ist von der Anzahl Teilnehmender und von freigeschalteten Verbesserungen abhängig.

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Das Gebäude, auf dem ein Meeple endet, bestimmt die möglichen Aktionen. Im Laufe des Spiels können eigene Gebäude gebaut werden, die wiederum stärkere Aktionen erlauben und gleichzeitig der Konkurrenz Reichweite nehmen, da auch fremde Gebäude bei der Zahl der Bewegungsfelder mitzählen, diese aber nur für schwache Standardaktionen genutzt werden können.

Ein wesentliches Element ist die Rinderherde, die durch Handkarten dargestellt wird. In Buenos Aires angekommen, wird diese dort verkauft, wobei nur unterschiedlich-farbige Rinderkarten für den Verkaufswert zählen. Um den Wert zu erhöhen, können wertvollere Rinder in anderen Farben gekauft, das Handkartenlimit vergrößert und Karten gezogen werden. Es gibt ein festes Handkartenlimit, das im Laufe des Spiels erhöht werden kann und auf welches zum Zugende immer wieder nachgezogen, bzw. abgeworfen wird.

Durch das Einstellen von Personal wird der Preis von Rindern reduziert bzw. sind höherwertige Rinder überhaupt erst verfügbar, können stärkerer Gebäude errichtet und die eigene Eisenbahn in Schuss gehalten werden, die sich dadurch schneller fortbewegen kann.

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Je weiter die Zugstrecke ausgebaut ist, desto früher kann der Zug als Abkürzung genutzt werden, um schneller Buenos Aires zu erreichen. Außerdem können so Bahnhöfe gebaut werden, für die es zusätzliche Siegpunkte gibt.

In Buenos Aires wird die Rinderherde für Geld verkauft und auf eines der ausliegenden Schiffsplättchen verladen. Je höher der Herdenwert, desto lukrativere Schiffe mit entsprechenden Boni können ausgewählt werden. Allerdings kostet dies auch die neu eingeführte Ressource Getreide.

Bei jeder Lieferung wird eine Scheibe vom Spieler-Tableau entfernt, wodurch Verbesserungen und zusätzliche Aktionsmöglichkeiten freigeschaltet werden. Außerdem ist zu beachten, dass bei jedem Schiff angegeben ist, welchen der drei Häfen, dargestellt durch separate Tableaus, es ansteuert, was für den nächsten Schritt relevant ist.

Zuletzt werden aus jeder von drei Spalten mit zwei Plättchen jeweils eines ausgewählt und auf dem Spielfeld platziert. Hierbei gibt es zwei Arten:

1. Granjeros, durch die die Nutzung abkürzender Pfade Geld kostet. Diese können, als Aktion, später unterstützt werden, wozu Stärke nötig ist, die manche Arbeiter und freigeschaltete Felder auf dem Player-Board und Bahnhöfe beisteuern. Granjeros können im Anschluss gegen eine Zahlung von Geld als Angestellte eingesetzt werden und erhöhen zukünftig das Getreideeinkommen, oder sie zählen als Siegpunkte zum Spielende.

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2. Arbeiter, die auf dem Arbeitsmarkt-Bereich Zeile für Zeile von oben beginnend einsortiert werden. Die Zeilen legen den Preis bei der Aktion „Anstellen“ fest. Beim Zeilenwechsel werden teils Ankersymbole überschritten, wodurch die, zu diesem Symbol, passenden Schiffe ablegen und zu der entsprechenden Stadt segeln, um dort die zuvor auf dem Schiff platzierten Spielmarker abzulegen. Die leeren Plätze am Dock werden mit neuen Schiffsplättchen aufgefüllt.

Direkt nach Ankunft in Buenos Aires kann optional eine Zusatzlieferung durchgeführt werden, indem in einer Stadt mit eigenem Spielmarker dieser gegen Zahlung von Getreide auf ein Bonusfeld gesetzt wird, was mit Siegpunkten und Geld belohnt wird.

Sind die Aktionen in Buenos Aires abgearbeitet, wird der Meeple zurück zum Start des Pfades gesetzt.

Das Spiel endet sobald die letzte Reihe des Arbeitsmarktes voll ist. Aufträge, die im Laufe des Spiels gezogen werden können, werden gewertet und wer die meisten Siegpunkte hat, gewinnt.


„Great Western Trail – Argentinien“ ist eine etwas veränderte Neuauflage des Original-“Great Western Trail“. Das Grundgerüst des Spiels ist weitgehend unverändert und entsprechend vermittelt es ein sehr ähnliches Spielgefühl. Das ist natürlich nicht schlecht, da das Original ein herausragendes Spiel in unseren Augen ist. Die neuen Mechanismen zusammen mit der zusätzlichen Ressourcen Weizen und im weiteren Sinne Macht, machen das Spiel allerdings nochmal etwas anspruchsvoller.

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Die Regeln sind mit 20 Seiten und vielen Bildern für ein Expertenspiel überschaubar und nach einer Runde ist das Spielprinzip gut verinnerlicht. Die gute Ikonographie unterstützt den Einstieg in das Spiel gekonnt. Die Herausforderung besteht vor allem darin, die Möglichkeiten so geschickt zu wählen, dass die verschiedenen Spielelemente gut ineinandergreifen. Manche Aktionen triggern neue Aktionen. So kann beispielsweise eine neu angestellte Person eine Zusatzaktion auslösen, die den Bau eines Gebäudes erlaubt. Dies Bedarf einer guten Planung, gerne auch mehrere Züge im Voraus.

Die Lieferung der Herde wurde gegenüber des ursprünglichen „Great Western Trail“ deutlich verändert. Die Schiffsplättchen ersetzen die Städte entlang der Bahnlinie des Grundspiels. Es gibt keine Abzüge im Einkommen beim Verkauf der Herde mehr, falls der Zug nicht weit genug vorangeschritten ist. Dafür ist nun die neue Ressource Weizen nötig, an die, vor allem zu Spielbeginn, nur schwer zu kommen ist. Es gilt zu beachten, zu welchem Hafen die Schiffe wann segeln und somit die auf Ihnen liegenden Spielmarker dort abliefern, die dann als Zusatzlieferung ein Bonusfeld besetzen können. Jedes Bonusfeld kann nur einmal besetzt werden und sie sind unterschiedlich stark, daher ist hier gutes Timing und Vorbereitung wichtig.

Negativ ist uns hier die Farbgebung aufgefallen. Zu welcher Stadt die Schiffe ablegen, ist durch unterschiedliche, aber leider ähnliche Farben auf winzigen Ankersymbolen gekennzeichnet. Diese auseinander zu halten ist wirklich schwierig. Auch insgesamt wirkt das Spielbrett durch viele ähnliche Farben etwas unübersichtlich.

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Die Abkürzungen erlauben einen schnelleren Spielstil, machen aber gleichzeitig das Platzieren von Gebäuden ans Pfadende weniger attraktiv.

Gut gefallen hat uns die Anpassung durch die Granjeros. Diese ersetzen die Hindernisse des Grundspiels und können nun nicht mehr einfach durch Zahlung von Geld genommen, sondern müssen unterstützt werden. Hierfür ist ein bestimmter Grad an Macht nötig, die im Laufe des Spiels durch die Wahl der freigeschalteten Aktionsplättchen, Arbeiter, etc. aufgebaut wird, notfalls durch die Aufnahme von Erschöpfungskarten, die das Deck verstopfen. Es gibt Felder, die das Unterstützen von drei Granjeros auf beliebigen Plätzen auf einmal erlaubt, wodurch dies nun durchaus eine mächtige Aktion werden kann. Insgesamt ist es nun wesentlich thematischer und strategischer gestaltet. Zuvor war diese Aktion doch eher wenig spektakulär.

Wie schon im Grundspiel ist eine besondere Stärke von „Great Western Trail – Argentinien“ das harmonische und ausbalancierte Zusammenspiel der verschiedenen Spielelemente. Alles unterstützt sich sinnvoll und die neuen Elemente machen da keine Ausnahme. Sie bringen allerdings zusätzlich Komplexität ins Spiel, die wir persönlich allerdings bisher nicht vermisst hatten, da das Grundspiel bereits ausreichend Spieltiefe bietet. Aber das ist sicherlich Geschmackssache. Häufig muss nun ein Schritt weitergedacht werden, beispielsweise ob auch das Getreide ausreicht, ein Schiffsplättchen zu nutzen, wann das Schiff ablegt, oder ob wir genug Macht haben, um einen Granjero zu unterstützen.

„Great Western Trail – Argentinien“ ist, wie das Original auch, ein großartiges Spiel und die zusätzliche Spieltiefe durch das Managen der zusätzlichen Ressourcen und die Häfen kann beispielsweise für feste Gruppen, die das Spiel regelmäßig spielen, eine Bereicherung und willkommene Abwechslung durch neue Strategien sein. Beide Spiele zu besitzen ist nicht zwingend nötig. Persönlich werden wir beim Original bleiben, was zugegeben vor allem nostalgische Gründe hat, aber auch an der etwas kompakteren und zugänglicheren Spielmechanik liegt.

 

Wertung zum spiel

 

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