Test | Great Western Trail - Argentinien

Test | Great Western Trail - Argentinien - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel

„Great Western Trail – Argentinien“ ist eine etwas veränderte Neuauflage des Original-“Great Western Trail“. Das Grundgerüst des Spiels ist weitgehend unverändert und entsprechend vermittelt es ein sehr ähnliches Spielgefühl. Das ist natürlich nicht schlecht, da das Original ein herausragendes Spiel in unseren Augen ist. Die neuen Mechanismen zusammen mit der zusätzlichen Ressourcen Weizen und im weiteren Sinne Macht, machen das Spiel allerdings nochmal etwas anspruchsvoller.

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Die Regeln sind mit 20 Seiten und vielen Bildern für ein Expertenspiel überschaubar und nach einer Runde ist das Spielprinzip gut verinnerlicht. Die gute Ikonographie unterstützt den Einstieg in das Spiel gekonnt. Die Herausforderung besteht vor allem darin, die Möglichkeiten so geschickt zu wählen, dass die verschiedenen Spielelemente gut ineinandergreifen. Manche Aktionen triggern neue Aktionen. So kann beispielsweise eine neu angestellte Person eine Zusatzaktion auslösen, die den Bau eines Gebäudes erlaubt. Dies Bedarf einer guten Planung, gerne auch mehrere Züge im Voraus.

Die Lieferung der Herde wurde gegenüber des ursprünglichen „Great Western Trail“ deutlich verändert. Die Schiffsplättchen ersetzen die Städte entlang der Bahnlinie des Grundspiels. Es gibt keine Abzüge im Einkommen beim Verkauf der Herde mehr, falls der Zug nicht weit genug vorangeschritten ist. Dafür ist nun die neue Ressource Weizen nötig, an die, vor allem zu Spielbeginn, nur schwer zu kommen ist. Es gilt zu beachten, zu welchem Hafen die Schiffe wann segeln und somit die auf Ihnen liegenden Spielmarker dort abliefern, die dann als Zusatzlieferung ein Bonusfeld besetzen können. Jedes Bonusfeld kann nur einmal besetzt werden und sie sind unterschiedlich stark, daher ist hier gutes Timing und Vorbereitung wichtig.

Negativ ist uns hier die Farbgebung aufgefallen. Zu welcher Stadt die Schiffe ablegen, ist durch unterschiedliche, aber leider ähnliche Farben auf winzigen Ankersymbolen gekennzeichnet. Diese auseinander zu halten ist wirklich schwierig. Auch insgesamt wirkt das Spielbrett durch viele ähnliche Farben etwas unübersichtlich.

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Die Abkürzungen erlauben einen schnelleren Spielstil, machen aber gleichzeitig das Platzieren von Gebäuden ans Pfadende weniger attraktiv.

Gut gefallen hat uns die Anpassung durch die Granjeros. Diese ersetzen die Hindernisse des Grundspiels und können nun nicht mehr einfach durch Zahlung von Geld genommen, sondern müssen unterstützt werden. Hierfür ist ein bestimmter Grad an Macht nötig, die im Laufe des Spiels durch die Wahl der freigeschalteten Aktionsplättchen, Arbeiter, etc. aufgebaut wird, notfalls durch die Aufnahme von Erschöpfungskarten, die das Deck verstopfen. Es gibt Felder, die das Unterstützen von drei Granjeros auf beliebigen Plätzen auf einmal erlaubt, wodurch dies nun durchaus eine mächtige Aktion werden kann. Insgesamt ist es nun wesentlich thematischer und strategischer gestaltet. Zuvor war diese Aktion doch eher wenig spektakulär.

Wie schon im Grundspiel ist eine besondere Stärke von „Great Western Trail – Argentinien“ das harmonische und ausbalancierte Zusammenspiel der verschiedenen Spielelemente. Alles unterstützt sich sinnvoll und die neuen Elemente machen da keine Ausnahme. Sie bringen allerdings zusätzlich Komplexität ins Spiel, die wir persönlich allerdings bisher nicht vermisst hatten, da das Grundspiel bereits ausreichend Spieltiefe bietet. Aber das ist sicherlich Geschmackssache. Häufig muss nun ein Schritt weitergedacht werden, beispielsweise ob auch das Getreide ausreicht, ein Schiffsplättchen zu nutzen, wann das Schiff ablegt, oder ob wir genug Macht haben, um einen Granjero zu unterstützen.

„Great Western Trail – Argentinien“ ist, wie das Original auch, ein großartiges Spiel und die zusätzliche Spieltiefe durch das Managen der zusätzlichen Ressourcen und die Häfen kann beispielsweise für feste Gruppen, die das Spiel regelmäßig spielen, eine Bereicherung und willkommene Abwechslung durch neue Strategien sein. Beide Spiele zu besitzen ist nicht zwingend nötig. Persönlich werden wir beim Original bleiben, was zugegeben vor allem nostalgische Gründe hat, aber auch an der etwas kompakteren und zugänglicheren Spielmechanik liegt.

 

Wertung zum spiel

 

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Bilder vom Spiel

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