Test | Tails on Fire - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel
"Tails on Fire“ fällt im Spielregal definitiv auf. Die mexikanische Künstlerin Mayra Guadalupe Ornelas Ramo hat hier ganze Arbeit geleistet. Das Artwork mag vielleicht nicht jedem gefallen, uns konnten die toll gestalteten Spielkarten jedoch komplett überzeugen. Auch die Anleitung ist ansprechend gestaltet und lässt keine Fragen offen. Die Regeln sind grundsätzlich sehr einfach und zugänglich, aber durch die ungewohnte Spielweise ist es teilweise sehr schwierig das Spiel auf rein verbaler Ebene zu erklären. In unseren Runden hat es sehr geholfen einfach loszuspielen und die Regeln direkt in einer gespielten Runde zu erklären und, wenn alle die Regeln verstanden haben, mit der eigentlichen Partie zu beginnen. So konnten alle schnell in das Spiel finden und man hatte bereits während der Regelerklärung Spaß.
So wie in dem mexikanischen Märchen geht es darum unsere Mitspielenden auszutricksen und das Runde um Runde. "Tails on Fire“ sorgte in unseren Partien immer für Stimmung am Tisch. Das Taktieren, welche Karten wir für diese Runde verwenden wollen, und Vorausahnen, welche Karten die Mitspielenden auf der Hand haben, hat am meisten Spaß gemacht. Besonders gefallen hat uns der doppelte Belohnungseffekt, der während einer Partie mehrmals auftreten kann. Gewinnen wir eine Runde, erhalten wir nicht nur die ausliegenden Flammen, sondern stibitzen unter Umständen auch noch einer anderen Person einen Teil ihrer Flammen. Daher liegen Freud und Leid bei einer Partie "Tails on Fire“ nah beieinander, aber dies sorgt auch dafür, dass "Tails on Fire“ bis zum Schluss spannend bleibt. Personen mit geringer Frustrationstoleranz könnten hier Probleme bekommen, dafür ist eine Partie aber auch in 20 Minuten gespielt.
Die Stärken des kleinen Kartenspiels liegen vor allem in einer Partie ab vier Personen. Für das Spiel zu zweit oder zu dritt gibt es zwar abgeänderte Regeln, trotzdem konnte "Tails on Fire“ hierbei nicht bei uns punkten. Der eingesetzte Automa (Die Wilden) ist zwar sehr einfach zu steuern, bringt aber einen zusätzlichen Glücksfaktor ins Spiel, der uns leider nicht überzeugen konnte. Zusätzlich werden die Feuerkarten, die die Wilden gewinnen, komplett aus dem Spiel genommen und es ist später nicht mehr möglich diese zu stehlen, da diese in die Spielschachtel zurückgelegt werden. Hier geht ein großer Teil der Spannung leider verloren.
In den ersten Partien wirkt “Tails on Fire” wie ein völlig zufälliges Glücksspiel, nach einigen Partien merkt man jedoch, dass hinter dem unscheinbar wirkenden Spiel doch ein wenig mehr steckt. Durch Taktieren und vor allem durch das Beobachten der Karten der anderen ist es sehr gut möglich, Züge zu planen und auch seine eigenen ausliegenden Karten zu verteidigen. Liegt beispielsweise eine sechs mit Feuer vor mir aus, werde ich versuchen immer eine sieben mitzunehmen, um zu verhindern, dass die anderen Personen mir meine sechs abnehmen können. Auch die erschöpften Karten, die in der nächsten Runde nicht gespielt werden können, sind offene Informationen und sehr wichtig, wenn ich meine Kartenhand für die aktuelle Runde zusammenstelle. Je mehr Personen in einer Partie mitspielen, desto chaotischer und unplanbarer wird das Spiel, aber meist steigt dadurch auch die Stimmung am Tisch.
Insgesamt ist "Tails on Fire“ ein spannendes und optisch ansprechendes Kartenspiel, das bei uns bestimmt das ein oder andere Mal als Filler oder beim Besuch von Nichtspielenden auf den Tisch kommt und hoffentlich viele Menschen begeistern kann. Denn mit jedem verkauftem Exemplar von "Tails on Fire“ wird ein neuer Baum von Trees for the future in Kooperation mit Heidelbär Games gepflanzt.
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Tags: 2-6 Personen, Stichspiel, 20 Minuten, Bluffen, Kartenspiel