
Test | Data Heist - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel
Als ich „Data Heist“ zum ersten Mal sah war ich etwas voreingenommen. Lernspiele, die aktiv darauf hinarbeiten wollen Personengruppen etwas über ein Thema beizubringen, sind nicht immer subtil in ihrer Herangehensweise. Oft sind es nur schlechte Portierungen eines veralteten Spielsystems, in dem man die eigene Botschaft gepflanzt hat. Bei „Data Heist“ verhält es sich jedoch ein wenig anders.
Natürlich krankt „Data Heist“ an kleineren Kinderkrankheiten, wie kleineren Unstimmigkeiten bei Karteneffekten oder Regellücken. Jedoch hatte ich den Eindruck, dass in diesem Spiel mehr Gedanken stecken, als ich zunächst annahm. Die speziellen Würfel ergeben bei den teilweise niedrigen Werten der Zielkarten zum Beispiel sehr viel Sinn. Zusätzlich nehmen sie das Glücksmoment ein wenig aus dem Spiel, da keine besonders hohen Zahlen geworfen werden können, um auch mit wenigen Würfeln größere Zielkarten abzustauben. Natürlich ist dies noch immer möglich, jedoch muss man sich bewusst sein, dass ein solch riskantes Handeln von „Data Heist“ auch klar dadurch bestraft wird, indem alle Karten verloren gehen, ob die Zielkarte nun besiegt wurde oder nicht. Alle Personen am Tisch sind dazu angehalten ein wenig zu planen und zu überlegen, wie sie am besten vorgehen wollen.
Auch der Lernaspekt des Spiels ist gut eingebunden, da auf jeder Zielkarte kleine Zusatzinformationen aufgedruckt wurden, die für den Spielverlauf nicht notwendig sind, ihn jedoch auch nicht stören. Trotzdem bekommen nicht nur die besonders aufmerksamen Personen etwas von der Thematik mit, da man in jedem Spielzug die unterschiedlichen Zielkarten auf ihre Schwächen hin überprüft. So kann man beispielsweise erkennen, dass ältere Personen besonders anfällig für die meisten Angriffe sind und IT-Firmen eine gute Sicherheit haben. Die Event-Karten geben mit QR-Codes und Internetseiten Anreize selbst nachzuforschen und sich tiefer mit der Materie auseinanderzusetzen, was ich als sehr gelungen ansah.
„Data Heist“ muss aber auch ehrlich mit sich selbst sein und zugeben, dass es kein absolut überragendes Spiel ist. Mit seinen Kinderkrankheiten und den etwas vagen Endbedingungen fühlt es sich oft langsam und zäh an, auch wenn es streckenweise zu motivieren weiß. Wer sich ein wenig mehr mit der Thematik auseinandersetzen möchte oder eine Methode kennenlernen will, das Thema ein wenig frischer im Schulunterricht oder weiteren Kursen zu verwenden, könnte sich „Data Heist“ durchaus einmal genauer anschauen. Allen sollte jedoch klar sein, dass sich „Data Heist“ seine kleine Auflage und seine winzige Zielgruppe gut bezahlen lässt, was einen „leichten Einstieg“ wohl eher verhindert.
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Tags: push your luck, Lernspiel, Familienspiel