Test | Macoco

Verfasst von Jan Maguna am 22. Januar 2023. Veröffentlicht in Brettspieltest

Der frechste Affe im Dschungel, der „Macoco“, schwingt durch die Bäume und versucht den anderen Tieren die Früchte zu klauen. Er möchte natürlich viel Beute machen und versucht noch im Flug aus zu erkennen welche Frucht die Tiere in den Bäumen am meisten bei sich tragen. Banane! Nein! Mango! Verdammt! Und schon gewinnt ein guter Blick gegen einen schnellen Affen.

Bei dem hier vorgestellten Spiel handelt es sich um ein Vorführexemplar aus einem Geschäft.

Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung.

Worum geht es in dem Spiel?

„Macoco“ ist ein einfaches Kartenspiel. Von Kinderspielen kenne ich dieses Genre als „Schau genau“-Spiele, denn genau das wird hier verlangt. Eine Karte wird aufgedeckt und nun versuchen alle schnell zu ermitteln, welche Frucht, oder welches Tier mehrheitlich auf der Karte abgebildet ist und rufen es schnell aus. Für die richtige Antwort gibt es die Karte. Wer am Ende die meisten Karten sammeln konnte gewinnt das Spiel.

Auf den Karten finden sich vier Tiere, die jeweils mit einer Frucht auf einem Ast sitzen. Es gibt vier verschiedene Tier- und Fruchtarten. Jedes Tier und jede Frucht kann mehrfach auf einer Karte vorkommen.

Zu Beginn werden alle Karten gleichmäßig verteilt. Alle nehmen ihre Karten als verdeckten Stapel auf die Hand. Wer dran ist deckt schnell eine Karte vom eigenen Stapel auf und klatscht sie in die Mitte. Nun versuchen alle schnell in den Raum zu rufen was sie als Mehrheit meinen erkannt zu haben. Falsche Aussagen dürfen nicht korrigiert werden. Alle haben einen Versuch. Wer am schnellsten die richtige Antwort parat hatte gewinnt die Karte.

Sollte es einmal keine eindeutige Mehrheit geben, ist „Nada“ die richtige Antwort. Sollte der Affe die Mehrheit haben, heißt es nicht „Affe!“ sondern „Macoco“. Und sollte in der Mitte der Karte eine große Kokosnuss abgebildet sein, gewinnt sie wer als erste Person mit der Hand auf die Karte schlägt.

Mit den erweiterten Regeln muss sich nach jedem „Macoco“ ein neues Wort ausgedacht werden, welches „Macoco“, oder die nachfolgenden Wörter dann ersetzt.

Sind alle Karten durchgespielt worden gewinnt wer mehr Karten vor sich liegen hat.

Das Spiel ist so einfach, dass ich mir mit einem Kollegen den Scherz erlaubt habe, dass ich das Spiel einfach begann und ihn habe die Regeln deduzieren lassen. Das Konzept hatte er bei Karte zwei begriffen.

Schon beim Lesen der Anleitung war mir klar, dass es „Dodelido“ mit nur einer Karte ist. Sogar das Tempoelement mit dem Draufhauen, welches bei „Dodelido“ ein Krokodil ist, bleibt hier in Form einer Kokosnuss erhalten. Ich möchte nicht behaupten, dass „Macoco“ einfach nur eine Kopie dessen ist, sondern eher eine weitere Evolutionsstufe. Denn, es ist das gleiche Spielprinzip, mit mindestens dem gleichen Spaß, aber einem leichteren Zugang.

Wenn ich Menschen versucht habe „Dodelido“ zu erklären, gab es oft Fragezeichen über den Köpfen. Drei Stapel, verschiedene Tiere und Farben und wann soll nochmal Dodelido gerufen werden statt der Farbe? Das Spielprinzip ist nicht so intuitiv gewesen wie bei „Macoco“. Hier habe ich das Spiel innerhalb einer Minute erklärt, inklusive den Regeln für Fortgeschrittene und alle haben es verstanden.

Sobald das Spiel läuft verlangt es konzentriert am Geschehen teilzunehmen und schnell zu agieren. Obwohl es so leicht ist, ist es kein Spiel bei dem das Gehirn einfach ausgeknipst wird. Ganz im Gegenteil. Da jede Karte wieder spannend ist entsteht schnell Spielspaß, bei dem wirklich gelacht wird. Diese „Beim nächsten Mal klappt es!“-Momente prasseln auf einen ein. Die Bedrohung einer Kokosnusskarte ist omnipräsent, sodass es selbst in den Fingern kitzelt, wenn eine neue Karte aufgedeckt wird. Wer sich auf so eine Art Spiel einlassen kann wird hier 10 Minuten lustige Spannung erfahren.

Die Regeln für Fortgeschrittene, die besagen, dass sich immer ein neues Wort ausgedacht wird, welches dann „Macoco“ ersetzt, zeugen vom Charakter dieses Spiels. Es möchte gar nicht allzu ernst genommen werden. Während andere Spiele ganze Geschichten erzählen ist „Macoco“ mehr so etwas wie ein Gag. Der ist schnell erzählt und zaubert wahrscheinlich allen mindestens ein Schmunzeln auf die Lippen.

Zu zweit kommt leider nicht die gleiche Dynamik auf, wie mit mehreren Personen. Und eine kleine Schwachstelle meine ich gefunden zu haben. Wenn ich eine Kokusnusskarte von meinem eigenen Stapel aufdecke, selbst auf die Weise, dass ich sie von mir weg aufdecke, ist meine Hand näher an der Karte, als die der anderen. Ein echter „Macoco“-Ninja hat also einen kleinen Vorteil, wenn die Kokosnusskarte von der eigenen Hand kommt und schnell genug geschaltet wird. Aber dieser ist sehr gering.

Ansonsten kann ich das Spiel sehr empfehlen, wenn nach einem einfachen und schnellen Spiel gesucht wird, das ein bisschen Tempo haben soll. Es ist schnell mal rausgeholt, hat lustige Illustrationen und ist extrem eingängig. Ein toller neuer Zuwachs auf dem Markt der kleinen Kartenspiele.

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Bilder zum Spiel

Tags: Mustererkennung, Geschicklichkeit, Familienspiel