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Test | Mörk Borg

Test | Mörk Borg

Und ich sah, wie der Himmel sich verfinsterte und der Regen sich in Asche verwandelte. Als der Mond sich schwarz färbte, da wusste ich, das Ende der Zeit war gekommen. Das siebte Siegel ist gebrochen und die Propheten der zweiköpfigen Basilisken stimmen den siebten Psalm an. Lasst uns die letzten Tage nicht vergeuden in demütiger Kontemplation. Lobpreiset das alles verzehrende Feuer.

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Das Spiel wurde uns kostenlos zur Verfügung gestellt. Auf die Bewertung hat dies keinen Einfluss!

 

 

Das Ende ist nahe

Mörk Borg“ ist ein apokalyptisches Dark-Fantasy Rollenspiel. Die trostlose Welt von „Mörk Borg“ ist dem Untergang begriffen und nichts kann das Ende aufhalten. Auf dem Friedhof von Graven-Tosk finden die Toten keine Ruhe und bereiten sich darauf vor, ihren Gräbern zu entsteigen. König Sigfúm, der Herrscher von Grift hat alle Hoffnung verloren und bereitet seine Untertanen auf den nahenden Tod vor. Wenn die Zeit gekommen ist, wird er die große Prozession zu den Klippen Terions anführen. Das Land Kergüs ist weiß und kalt, genauso wie seine Regentin, die Blutgräfin Anthelia. Sie sehnt sich verzweifelt nach Wärme und Farben und saugt die Lebenskraft aus dem Land und aus den Menschen. Auch die Menschen von Wästland leiden, während die Truppen Königs Fathmus IX. plündernd über das Land herfallen.

 

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Alle sind verdammt

In dieser pechschwarzen Welt verkörpern wir keine strahlenden Helden, sondern üble Schurken. Unsere Charaktere starten mit nichts als dem, was sie an ihrem Leib tragen. Ausrüstung und Waffen werden durch Zufallstabellen bestimmt. Es gibt vier Fähigkeiten, die einen Charakter beschreiben: Agility, Presence, Strength und Toughness. „Mörk Borg“ besitzt ein simples Spielsystem. Zum Bestehen von Proben müssen 1W20 (Ergebnis eines 20-seitigen Würfelwurfs) zuzüglich des eigenen Fertigkeitswertes einen von der Spielleitung festgelegten Schwierigkeitsgrad übertreffen. Zur Charakterentwicklung gilt es zu beachten, dass diese in beide Richtungen möglich ist. So führt ein misslungener Steigerungswurf zur Verschlechterung einer Fähigkeit. Optional können Hintergrundgeschichte sowie körperliche und seelische Gebrechen der Charaktere ausgewürfelt werden. Eine weitere Option sind sechs Charakterklassen, die mit speziellen Feats und Hintergrundgeschichten etwas mehr Struktur mitbringen. Alles in allem gibt es weit über 60 Zufallstabellen. Zum Spielen wird deshalb die gesamte Würfelpalette von W4 bis W100 benötigt.

 

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Zum Zaubern werden Schriftrollen verwendet, die entweder als heilig oder als unrein gelten. Es gibt für beide Formen jeweils zehn verschiedene Zauber. Auch die Auswahl an möglichen Gegnern ist übersichtlich und umfasst insgesamt zwölf Kreaturen von Goblins bis zu Wyvern. Zum Abschluss bietet „Mörk Borg“ einen kleinen Dungeon Crawl als Einstiegsabenteuer.

Es lohnt sich auch ein Blick auf die Homepage des Spiels, wo neben Charakter-Bögen und Editoren auch weitere Kreaturen und kleinere Abenteuer zur Verfügung stehen.


Tobias meine meinung

 

Mörk Borg“ ist ein außergewöhnliches Rollenspiel. Neben der düsteren apokalyptischen Story bietet es ein geniales Artwork, das seinesgleichen sucht. Dazu passt die Selbstbeschreibung als Doom-Metal Album von einem Spiel.

Die Erstellung der Charaktere in der ersten Testrunde war sehr amüsant. Insbesondere die zufällig gewählten schlechten Eigenschaften und Angewohnheiten, körperlichen Gebrechen und traurigen Hintergrundgeschichten der Charaktere sorgten für große Erheiterung. Einzig die Reihenfolge der Charaktererstellung wirkt etwas unpraktisch, da zuerst die Ausrüstung erwürfelt wird und anschließend die Fähigkeiten. Das Problem besteht darin, dass die Anzahl bestimmter Ausrüstungsgegenstände, wie zum Beispiel die Anzahl der Pfeile oder die generelle Tragekapazität, vom Wert für Strength und Presence abhängen. Abgesehen davon ist die Charaktererstellung jedoch schnell und unproblematisch.

 

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Die Schwächen des Spiels offenbarten sich dann im Einführungsabenteuer „Rotblack Sudge or the shadow king’s lost heir“.

Um es kurz zu machen, die Gruppe hat es nicht mal zum Eingang des Dungeons geschafft. Die vier zum Tode verurteilten Charaktere sollten den Sohn des Königs aus einem düsteren Kerker voller Kannibalen befreien, den niemand sonst zu betreten wagte. Als Belohnung winkte die Begnadigung durch den König. Kaum außer Sichtweite der Burg floh der erste Charakter, weil er keinen Grund sah, den Prinzen zu retten. Ein anderer Charakter erschoss erst seinen Hund, dann den Fliehenden selbst. Der Tote wurde mittels Schriftrolle wiederbelebt, der Hund wurde gebraten. Ein weiterer Charakter hatte die Szene von einem Baum aus beobachtet und weigerte sich nun beharrlich, herunterzukommen.

 

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Wir hatten dabei eine Menge Spaß. Alle Spielerinnen und Spieler haben ihre Charaktere konsequent ausgespielt. Die nihilistische Grundstimmung macht es aber schwer, eine ausreichende Motivation zu finden. Die zufällig ausgewürfelten Eigenschaften können eine Gruppenbildung erschweren oder gar verhindern. Selbstsüchtige Schurken sind im Angesicht der drohenden Apokalypse kaum zur Kooperation zu bewegen. Im Zweifelsfall ist sich jeder selbst der Nächste.

Das größte Problem ist meiner Meinung nach das apokalyptische Szenario. Die Spielmechanik ist so gestaltet, dass der Weltuntergang auf jeden Fall kommt. Da fällt es der Spielleitung schon zu Beginn schwer, den Spielerinnen und Spielern zu vermitteln, weshalb die Charaktere nicht den Kopf in den Sand stecken sollten. Es gibt keine noblen Questen, die darauf abzielen, die Apokalypse aufzuhalten. Die Weltenbeschreibung bleibt sehr oberflächlich.

 

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Mein Eindruck ist, dass hier ein Spielplatz für „Mörderhobos“ (Rollenspiel-Terminus für Charaktere ohne Bindung an eine Gemeinschaft, die durch die die Spielwelt wandern und wahllos angreifen und plündern) mit großartigem Design und wenig Tiefgang gestaltet wurde. Die drohende Apokalypse dient als Vorwand, ausgiebig zu plündern und zu morden. Wenn man nicht mehr von einem Rollenspiel erwartet und auf Old School Revival-Spiele steht, kann man hier vielleicht auf sein Kosten kommen, vor allem, wenn man Doom-Metal mag. Eventuell könnte „Mörk Borg“ auch für Spielleitungen interessant sein, die ihre Nicht-Spieler-Charaktere (NSC’s) mal richtig fies ausgestalten wollen.

 

 

wertung

 

 

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Tags: Grundregelwerk, Dungeon-Crawler, Rollenspiel

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