Der (Brett-) Spielmarkt wächst rasant weiter
Jedes Jahr im Herbst, wenn die Spiel in Essen stattfindet, ist es deutlich zu sehen: Der Spielemarkt wächst rasant – zumindest quantitativ. Die Anzahl von Verlagen weltweit wächst Jahr für Jahr, genau wie die Anzahl an Spielen, die veröffentlicht werden.Ein Anstieg an Marktteilnehmern und ein Anstieg an Produkten, die angeboten werden, ist aber noch lange kein Beweis dafür, dass der Markt als ganzes wächst. Es ist möglich, dass einfach nur mehr Marktteilnehmer um den bestehenden Markt kämpfen und sich gegenseitig Anteile weg schnappen.
Ein Indiz, was jedoch klar dagegen spricht, sind die steigenden Preise für Brettspiele. Ein Preis von 50 € und mehr wird immer häufiger verlangt. Auf einem Markt, bei dem um Martanteile gestritten wird, sinkt der Preis hingegen eher.
Zudem steigt der Anteil an neu gestarteten Kickstarter Kampagnen im Bereich „Tabletopspiele“ immer weiter an und viele Spiele schaffen die Finanzierung. Zusätzlich stoßen regelmäßig Titel in nie geahnte Höhen und streichen sechsstellige Summen ein.
Auch die „alten“ Markteilnehmer und vermutlichen Marktführer in Deutschland vermelden derzeit Erfolge. So konnte das Kosmos Kartenspiel „Halt mal Kurz“ in vier Monaten über 100.000 mal verkauft werden (wir berichteten).
Ein weiteres Indiz dafür, dass der Markt tatsächlich immer weiter wächst sind die neusten Geschäftszahlen von Ravensburger. Der Verlag hat seine Geschäftszahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2015 veröffentlicht. Es konnte profitabel gewachsen werden. Einen Anteil daran haben Gesellschaftsspiele.
Im Wortlaut heißt es wie folgt:
Geschäftsbereich Spiele, Puzzles, Beschäftigung: Traditionelle Spielwaren liegen im Trend. Die für Ravensburger wichtigen großen westeuropäischen Spielwarenmärkte* entwickelten sich im vergangenen Jahr erneut durchgehend positiv und legten in der Summe um 5,6 % zu. An dieser Steigerung waren die Warengruppen Spiele und Puzzles maßgeblich beteiligt. Dazu sagte der Vorstandsvorsitzende der Ravensburger Gruppe Karsten Schmidt: „In Deutschland beispielsweise sind traditionelle Spielwaren in den letzten fünf Jahren stärker gewachsen als digitale Spiele. Haptik ist für Kinder nun mal unverzichtbar, sie brauchen und wollen etwas zum Anfassen.“
Klar ist, dass der Verlag breit aufgestellt ist und sich vor allen für Familien und Kinder ausgerichtet hat. Dennoch ist es ein Beleg dafür, dass der Markt im ganzen wächst und die meisten Verlage durchaus Gewinn machen können.
So wird es auch dieses Jahr vermutlich einen neuen Rekord an veröffentlichen Spielen weltweit geben. Wir Spieler können uns dann entspannt zurück lehnen und uns unsere Lieblingstitel raus suchen.
Quelle Ravensburger