Brettspiele zwischen 1933 und 1945 zur Zeit des NS-Regimes - Brettspiele ab 1940 bis 1945
Feindliche Flieger in Sicht!
Quelle: Niederrheinisches Freilichtmuseum
Diese Spiel mit klaren Kriegsthema erschien um 1940. Hersteller war die Spielefabrik L. Kleefeld & Co. / Spielefabrik Christian Herbart, Fürth. Es handelt sich um ein Würfelspiel.
Das Spielprinzip ist dem des Gänsespiels sehr ähnlich. Das Spiel zeigt „Angriff feindlicher Flugzeuge und die tapfere Abwehr der einheimischen Fliegertruppen“ und soll außerdem lehren „wie sich die Bevölkerung bei derartigen Überfällen zu verhalten hat“.
Das Feld 55 zeigt, wie jemand gegen die Verdunklung bei Nacht handelt.
Als Strafe muss die Figur zurrückgezogen werden.
Besondere Fakten zum Verlag
Die Spiele-Fabrik L. Kleefeld & Co. wurde seit 1915 von den Brüdern Leopold und Moritz Bomeisl geführt. Im Jahr 1938 waren die Brüder Bomeils aufgrund der Arisierung gezwungen, das Unternehmen an die Fabrik Christian Herbart unter Wert zu verkaufen. Die Spielefabrik L. Kleefeld & Co. wurde zur Spielefabrik Christian Herbart, Fürth. Nach dem Krieg wurde die Firma den ursprünglichen Besitzern zurückgegeben.
Anmerkung: Uns wurde durch einen Leser zugetragen, das es nicht korrekt ist. Der Familie wurde das Unternehmen wohl zurückgegeben. Leider konnte Leopold Bomeisl nichts zurück bekommen, denn er wurde, wie auch seine Frau, im KZ ermordet.
Adler Luftverteidigungsspiel
Quelle: Niederrheinisches Freilichtmuseum
Das „Adler Luftverteidigungsspiel“ ist 1941 beim Verlag Hugo Gräfe aus Dresden erschienen. Der Verkaufspreis im Jahr 1941 lag bei 3,50 Reichs Mark.
Ziel des Würfelspiels: Durch erfolgreiche Fliegerangriffe mehr Punkte als der Gegner zu sammeln. Drittes Spiel von drei Luftangriff-Spielen des Verlags, Teil eins trägt den Titel „Adler Luftkampfspiel“, Teil zwei den Titel „Adler Luftwaffenspiel“.
Das Spiel soll „Verständnis für die Durchführung und Abwehr eines Luftangriffes wecken“.
Das besondere bei dem Spiel war, das der Schachteldeckel den Abschuss eines britischen Fliegers zeigt, im Spiel selbst aber beide Seiten neutral dargestellt werden. So können beide spielende Personen die Fantasie haben die deutsche Seite zu spielen.
Die Gulaschkanone - Ein Heeres-Nachschub-Spiel
Quelle: Niederrheinisches Freilichtmuseum
Mit „Die Gulaschkanone. Ein Heeres-Nachschub-Spiel“ ist beim Verlag Hugo Gräfe aus Dresden ein besonders verstörendes Spiel erschienen. Das Cover zeigt eine idyllische Szene mit glücklichen Soldaten an der Front, die vor einzelnen Ruinen am essen sind.
An der Front, konnten die Versorgungstrupps zerstört werden.
Ziel des Spiels: Mehr Verpflegungstransporte zu den eigenen Feldküchenstellungen zu bringen als der Gegner. Das Spiel lässt den Transport der Verpflegung an die Front „in spannender Form miterleben“.
Das Würfelspiel ist um 1942 erschienen und ist eins der letzten veröffentlichten Brettspiele zur Zeit des NS-Regimes.