Test | Scout - Fazit + Wertung Deniz + Bilder vom Spiel
So sehen neue Klassiker aus! Mit der Nominierung zum „Spiel des Jahres 2022“ sorgte es bei mir schon für einiges Aufsehen, da ich mir nicht vorstellen konnte, wie eine so kleine Schachtel, in der sich eigentlich nur ein kleines Kartenspiel befindet, einen solchen Titel einfahren könnte.
Direkt unsere erste Partie zeigte mir aber sofort alle seine Qualitäten. „Scout“ spielt mit den konventionellen Wegen, wie ein Kartenspiel klassischer Weise sein sollte und das fühlt sich überraschend neu an. Ist es in den ersten Zügen noch verwirrend, dass die Handkarten nicht sortiert werden dürfen (auch wenn der Drang danach noch so groß ist), ist genau diese Mechanik der Hauptbestandteil in späteren Runden unterschiedliche Strategien zu entwickeln. Die Spieltiefe, die sich in diesem kleinen Kartenstapel verbirgt, ist enorm. So ist es möglich eine risikoreiche Spielweise zu entwickeln, die zwar gigantische Kombinationen auf den Tisch bringt, ist aber jemand schneller fertig, einem sofort das ganze Spiel zerstören kann. Je nach Spieltyp können Spielgruppen eigene Herangehensweisen entwickeln und die Spielrunden mit ihrem eigenen Stil prägen.
Jede Spielgruppe, ob Experten oder Neulinge, mit der ich „Scout“ ausprobierte, hatte großen Spaß an der kleinen Box. Ist der Einstieg mit Neulingen manchmal noch ein wenig holprig (was durchaus an der Kernmechanik der doppelseitigen Handkarten liegt), finden auch sie schnell ins Spiel. Eine kleine Hilfe ist das „Thema“, das hier sehr lose verwendet wird. Es ist leichter zu erklären, dass es der Plan ist eine Show mit den besten Künstler:innen (Handkarten) auf die Beine zu stellen, von denen andere Personen ein paar Künstler:innen mit einer Scout-Aktion abwerben können. Das machte unsere Regelerklärungen lebendig, wobei das Thema danach keinerlei Einfluss mehr auf das Spiel hatte. Uns ist auch aufgefallen, dass die Karten besonders für Linkshänder:innen ein Problem darstellen könnten, da die Zahlen nur mit einer ganz bestimmten Handkartenfächerung zu erkennen sind. Entweder wird man kreativ und liest die Zahlen am unteren statt am oberen Rand (was ein Freund von mir durchaus bevorzugte, wie auch immer er das gemacht hat) oder man zwingt sich eine Handkartenfächerung auf, nur um die Zahlen besser erkennen zu können. Dieser Punkt wurde mit der Neuauflage des Spiels behoben, welche uns zum Zeitpunkt der Zweitmeinung aber leider nicht vorlag.
Ein weiterer Negativ-Aspekt fanden wir in der kleinen Spielschachtel. Vielmehr hat „Scout“ eine Vielzahl an Token und Markern, die einfach lose in die Spielschachtel geworfen werden. Werden sie eingetütet schließt die Schachtel nicht mehr richtig, was mich persönlich (und meinen inneren Monk) sehr störte. Die Vielzahl an Token verhindert unserer Meinung auch, dass sich „Scout“ trotz seiner kleinen Größe schwierig unterwegs spielen lässt. Natürlich ist es leicht zu verstauen und bei Freunden oder am Urlaubsort problemlos spielbar, für eine spontane Runde am Flughafen oder im Auto sollte man lieber die Token mit handschriftlichen Notizen ersetzen.
Unterm Strich ist „Scout“ ein exzellentes Kartenspiel, dass nicht nur Stich-Fans begeistert, sondern weit über den eigenen Tellerrand blickt. „Scout“ erfüllt für mich alle Kriterien, als neuer Klassiker in meine Spielesammlung einzugehen und so oft gespielt zu werden, dass die Spielkarten meinem alten „Skip-Bo“ gleichen.
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Tags: 2-5 Personen, Stichspiel, Familienspiel