Test | Welcome to the Moon
Die letzten Stunden der Erde haben geschlagen. Der Planet ist dem Untergang geweiht. Die Menschheit kann nur überleben, wenn der Mond erfolgreich besiedelt wird. Was zu diesen Exodus geführt hat, wissen wir nicht. Wir wissen nur, dass das Schicksal der Menschheit nun in deinen Händen liegt …
Welcome to the Moon ist der dritte und letzte Teil der Welcome to … -Trilogie. Genau wie in den vorherigen Titeln kommt der Flip & Write Mechanismus zum Einsatz. Ausgelegt ist das Spiel für zwei bis sechs Personen ab 10 Jahren. Eine Partie dauert ungefähr 25 Minuten. Die Autoren sind Benoit Turpin und Alexis Allard. Verantwortlich für die Illustrationen ist Anne Heidsieck.
Das Spiel wurde gekauft. Auf die Wertung hat dies keinen Einfluss!
So funktioniert das Spiel
Welcome to the Moon kommt mit acht verschiedenen Szenarien daher, die als einzelne Abenteuer oder als Kampagne gespielt werden können. Ziel des Spiels ist es, die meisten Siegpunkte zu erreichen. Dies kann durch Erfüllen von Aufträgen, cleveres Eintragen von Zahlen und Ankreuzen von Symbolen auf dem persönlichen Spielbrett erreicht werden. Der Spielablauf ist wie bei den Vorgängern: es gibt drei Kartenstapel, deren Karten nach und nach umgedreht werden, sodass immer ein Symbol und eine Zahl offen liegen – aus dieser Kombination wird das für einen selbst beste Paar ausgesucht und eingetragen.
Thematisch bewegen wir uns also in einem Science Fiction Setting. Im Einstiegsszenario versuchen wir eine Rakete, die von der Erde aus starten soll, möglichst voll zu beladen. Ist der Start geglückt, fliegen wir im nächsten Szenario durch das All zum Mond. Dort versuchen wir aus Treibhäusern für Pflanzen, Wassertanks und Satellitenschüsseln eine Siedlung aufzubauen. Steht die Siedlung, beginnt der Abbau von Ressourcen. Die wertvollen Bodenschätze werden durch Schächte erreicht und abgebaut. Nun ist es Zeit, eine Hauptstadt zu errichten, denn die Siedlung hat sich gut entwickelt. Unter einer riesigen Kuppel ist die neue Stadt vor kosmischer Strahlung geschützt. Doch dann der Rückschlag: ein Virus ist ausgebrochen. Um die Ausbreitung zu verlangsamen, werden möglichst viele Bewohner aus ihren Wohnblöcken evakuiert. Die Evakuierung verläuft glimpflich. Doch im siebten Szenario muss der Mond fluchtartig verlassen werden. Glück im Unglück – es konnten zwei benachbarte Planetensysteme ausfindig gemacht werden. Im finalen Szenario beginnt der Verteilungskampf über Territorien und Ressourcen.
Alle Szenarien sind auch als Kampagne spielbar. Das Kampagenheft ist gefüllt mit kleinen Flavourtexten. Es können Entscheidungen getroffen werden, die Auswirkung z. B. darauf haben, welche Ziele wir in der nächsten Mission haben. Neben den allgemeinen Grundregeln hat jedes Szenario seine speziellen Regeln. So bekommen die unterschiedlichen Mission ihre eigene Dynamik und bringen Abwechslung ins Spiel. Eine Strategie, die super in einem Szenario geklappt hat, ist somit im nächsten nicht adaptierbar. Ein Szenario ist mit einem Wettrennen vergleichbar. Im nächsten geht es darum Ressourcen zu sammeln oder eine Mehrheitenwertung auf einem Planeten zu erreichen. Zudem hat jedes Szenario noch sechs Missionsziele, von denen drei zufällig gespielt werden.
Du kannst Welcome To The Moon auch alleine spielen und gegen ASTRA (Astral Space Technology & Robots by Alexis inc.) antreten. Die Raumfahrtbehörde hat mehrere Mitarbeiter und, je nachdem wie gut oder schlecht Du abschneidest, bekommst Du andere Gegner. Es gibt insgesamt acht Schwierigkeitsstufen. Der Solomodus spielt sich flüssig und unterscheidet sich im Wesentlich nicht vom Spiel mit mehreren Personen am Tisch.
Welcome to the Moon kommt in einer kleinen Schachtel mit den Maßen 20 x 20 x 6 cm daher. Ist aber maximal gefüllt. Über 200 Karten, 6 Kartonboxen für die Karten, 1 Regelheft, 1 Kampagnenheft, 6 abwischbare Stifte und 24 laminierte doppelseitige Playerboards.
Zum ersten Mal habe ich Welcome to the Moon auf der SPIEL2021 in Essen mit Vera und Thorsten vom BSN-Team gespielt. Das erste Szenario bietet einen schnellen und leichten Einstieg ins Spiel. Grundsätzlich ist das Spiel schnell aufgebaut. So konnten wir nach einer kurzen Regelerklärung direkt loslegen und unsere Raketen zum Mond schießen. Downtime kommt bei dem Spiel nicht auf, da alle gleichzeitig ihren Zug machen. Nach 30 Minuten ist die Punktewertung abgeschlossen und wir hatten direkt Lust auf eine Revanche.
Ich könnte mir vorstellen, das Welcome to the Moon auch für Wenig-Spieler geeignet ist... wenn da nicht das Regelwerk wäre. Es hat seine Schwächen und ist nicht immer zu 100 Prozent eindeutig. Das hat sogar mal dazu geführt, das wir gesagt haben: "Jetzt machen wir das einfach so." Hinzu kommt noch, dass es einen Pool aus Grundregeln gibt und jedes Szenario nochmal spezielle Regeln hat. Diese Gründe machen Welcome to the Moon eher zu einem Kennerspiel oder zumindest einem Familien-Plus-Spiel.
Das Spielmaterial finde ich gut. Die Illustrationen sind passend und es gibt viel zu entdecken – da taucht dann auch mal eine kleine Enterprise auf. Der Retrolook fängt schon beim Cover an und zieht sich konsequent durch das gesamte Spiel. Die Ikons sind einfach zu verstehen. Bei den Stiften hätte ich mir eine feinere Spitze gewünscht. Dafür haben sie aber bis jetzt einige Partien gut überstanden. Spielkarten und Playerboards haben eine vernünftige Kartonstärke. Außerdem kommt das Spiel ganz ohne Plastikinlay und Plastikbeutel aus.
Mit ca. 35 Euro ist Welcome to the Moon vielleicht auf den ersten Blick nicht günstig. Doch sind in der kleinen Box gleich acht unterschiedliche Szenarien bzw. Spiele. Wenn Du also gerne Flip & Write und/oder Solospiele spielst, dann solltest Du Welcome to the Moon unbedingt ausprobieren. Ich kenne die Vorgänger nicht, aber habe mir sagen lassen, dass der dritte Teil der Beste ist. Insgesamt ein rundes thematisches Spiel, das nur leichte Schwächen im Regelwerk hat. Bei mir hat es einen Stammplatz im Regal.
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Bilder zum Spiel
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Tags: Flip & Write, 1-6 Personen, Kennerspiel