Prototyp | Rogue Angels
Es war allen bewusst, dass dieser Tag kommen würde. Die Jahre des Friedens konnten nicht ewig andauern. Der Zusammenbruch der Allianz war erst der Anfang. Jetzt breitet sich im Universum ein Krieg aus, der selbst den entlegensten Stern erreichen wird. Freunde werden zu Feinden, Brüder hintergehen sich und zwieträchtige Gestalten werden zu machthungrigen Monarchen, die ganze Metropolen in Angst und Schrecken versetzen. Dies ist kein Ort der Ruhe und des Friedens. Bleiben wir hier, werden wir früher oder später mit dem Leben bezahlen. Ich habe Gerüchte gehört von einem Ort namens Brimstone. Dort sollen sich Schmuggler, Kopfgeldjäger und Deserteure herumtreiben. Kurz gesagt, der perfekte Ort, um unterzutauchen.
Am 1. Februar startete die Kampagne zu "Rogue Angels" auf Kickstarter, einer Plattform, auf der Projekte durch Crowdfounding finanziert werden.
Kurze Zeit später wurde sie von dort entfernt, um in den kommenden Wochen gerelauncht zu werden.
SunTzu Games hat uns einen Prototyp von "Rogue Angels" freundlicherweise für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!
Mass Effect, bist Du es?
"Rogue Angels" ist ein Legacy Spiel aus der Feder von Emil Larsen und für ein bis vier Personen ausgelegt. "Rogue Angels" ist ab 16 Jahren geeignet und eine Partie dauert laut dem Entwicklerteam SunTzuGames durchschnittlich 60-120 Minuten. Am 1. Februar startet die Kampagne zu "Rogue Angels" auf Kickstarter, einer Plattform, auf der Projekte durch Crowdfunding finanziert werden. In "Rogue Angels" schlüpfen die Spieler und Spielerinnen in die Rolle von Charakteren unterschiedlicher Weltraumrassen.
"Rogue Angels" ist ein Kampagnen/Legacy-Spiel, in dem es darum geht Missionen abzuschließen und eine spannende Geschichte zu erleben. Je nach Mission können unterschiedliche Herangehensweisen, den Verlauf des Spiels verändern.
Nach der Charakterwahl und der Missionsbesprechung wird "Rogue Angels" abwechselnd in Runden gespielt. Sobald eine Person an der Reihe ist, können 2 Aktionen gewählt werden.
Eine Aktionskarte ausspielen: Die Aktionskarte wird, passend zu der Zahl in der linken oberen Ecke, auf den Cooldown-Track platziert. Anschließend werden ebenso viele Würfel geworfen, wie auf der Karte abgebildet sind. Diese modifizieren den Karteneffekt oder bieten zusätzliche Boni. Zuletzt wird der Karteneffekt abgehandelt. Hierdurch können Aktionen wie Türen hacken, Feinde angreifen oder mit Personen interagieren ausgeführt werden.
Fokussieren: Der Charakter erhält 2 Fokus. Fokus kann eingesetzt werden, um einen Würfel erneut zu werfen.
Ausruhen: Alle Karten im Cooldown-Track werden um eine Position nach links verschoben. Karten, die aus dem Cooldown-Track fallen, werden wieder auf die Hand genommen und können erst dann erneut ausgespielt werden.
Anschließend kann der Charakter einmal kostenlos ausruhen, danach wird das Aktionsplättchen umgedreht und der Rundenanzeiger verschoben.
Zuletzt wird das Missionsziel überprüft. Nach der Charakteraktivierung führen die feindlichen Einheiten ihre Aktionen aus. Je nach Missionsaufbau, besitzen die Truppen unterschiedliche Fähigkeiten, die nacheinander abgehandelt werden. Sollte den Charakteren Schaden zugefügt werden, welcher nicht mehr von Schilden geblockt werden kann, müssen diese eine Wundenkarte ziehen. Auf dieser ist der negative Effekt abgedruckt, welcher abgehandelt werden muss. Erhält ein Charakter zu viele Wunden im Laufe der Kampagne, kann es passieren, dass er stirbt.
Missionen können auf verschiedene Arten enden. Es gibt sowohl Siegbedingungen für das erfolgreiche Bestehen, als auch für das Scheitern eines Auftrags. Der Ausgang einer Mission und die Entscheidungen, die getroffen werden, bestimmen den weiteren Verlauf des Spiels.
Ab der 2. Mission können die Charaktere individualisiert werden. Jeder Charakter besitzt 4 Eigenschaften, welche im Laufe der Kampagne gesteigert werden können, um Aktionskarten zu verbessern oder neue Gesprächsoptionen zu erlangen. Außerdem können ab der 2. Mission Beziehungen aufgebaut werden. Je nach Spielstil können Sympathie-, als auch Antipathiepunkte gesammelt werden. Dies beeinflusst das Verhalten der Personen, auf die die Charaktere treffen.
"Rogue Angels" wird schätzungsweise 70 Missionen beinhalten, von denen ungefähr 40 gespielt werden. Nach jeder Mission ist es möglich, das Spiel zu unterbrechen und alle Komponenten im Raumschiff zu verstauen, um den Aufbau für die nächste Partie zu beschleunigen.
Zunächst möchte ich an dieser Stelle erneut betonen, dass es sich um einen Prototyp handelt. Das Material, Spielmechaniken wie auch Regeln, Werte und Kartentexte sind Work-in-Progress und werden vermutlich im Laufe der Kampagne und der Entwicklungszeit angepasst.
Rasante Raumfahrten, gefährliche Welten, heiße Gefechte und vieles mehr erwarten wir bei dem Gedanken an ein Weltraum Kampagnenspiel. Doch ist "Rogue Angels" tatsächlich der leuchtende Stern am Horizont, auf den viele Sci-Fi-Fans gewartet haben?
Mittlerweile sind Miniaturen die Grundausstattung für die meisten Kampagnenspiele. Bei "Rogue Angels" hat sich der Autor allerdings gegen eine solche Variante entschieden. Er sagt, er habe in der Vergangenheit bereits mit chinesischen Herstellern zusammengearbeitet. Diesmal jedoch wolle er seinen Teil dazu beitragen, keine schlechten Arbeitsbedingungen der chinesischen Fabrikarbeiter zu unterstützen. Außerdem stehe er der steigenden Fülle an Plastikminiaturen kritisch entgegen, auch wenn ihm dadurch einige Unterstützer ausblieben.
Das Spiel selbst ist, zumindest zu Beginn der Kampagne, sehr übersichtlich und einsteigerfreundlich. Besonders gut ist das Tutorial gelungen, welches die Mechaniken Stück für Stück einführt. Die Schwierigkeit kann von jeder Person individuell angepasst werden, sodass auch Einsteiger die Chance haben auf gefährlichen Missionen zu überleben.
Ich persönlich komme ursprünglich aus dem Videospielbereich. Vor allem Rollenspiele haben es mir immer angetan. Hierbei bin ich selbstverständlich nicht an Mass Effect vorbeigekommen. Emil Larsen, der Autor, erzählte mir bereits im Vorfeld, dass er hier große Inspiration heraus geschöpft hat. Ich muss sagen, dass die Parallelen nicht von der Hand zu weisen sind. Von den Entscheidungen, die getroffen werden können, bis hin zu der Beziehungsmechanik, wirkt alles wie ein gut durchdachtes Rollenspiel. Das Thema kommt sehr gut durch und wirkt nicht aufgesetzt. Es fiel mir tatsächlich schwer, wirkliche Kritikpunkte zu finden.
Ich denke, dass es wichtig wäre zu wissen, dass das Spiel auf Englisch ist. Dies ist nicht ungewöhnlich für ein Kickstarterprojekt, allerdings erwarten die Spieler und Spielerinnen viel Text. Die Story ist in einem gehobenen Englisch geschrieben, bei dem so mancher Schwierigkeiten bekommen könnte. Ich denke, ihr habt bereits gemerkt, was ich von dem Spiel halte. Zu Beginn war ich skeptisch, konnte jedoch bereits nach meiner ersten Partie von "Rogue Angels" überzeugt werden. Gerade Rollenspiel- und Mass Effect-Fans sollten definitiv ein Auge darauf werfen. Für mich ein waschechter Geheimtipp.
Welche Erfahrungen hast du mit diesem Spiel gemacht
oder hast du noch Fragen zu diesem oder anderen Spielen?
Dann schaut doch auf unserem Discord-Server vorbei: https://discord.gg/DacwPAQJWs
Bilder vom Spiel
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Tags: 1-4 Personen, 60-120 Minuten, Legacy, Weltraum, Science Fiction