Test | Top Gun - Plot Twist Party Game
Die heutige Geek-Kultur wäre wohl nicht was sie ist, ohne die großen Actionhighlights der 80ger 80er Jahre. „Terminator“, „Alien“, „Rambo“ die Liste könnte scheinbar endlos so weitergehen. Die meisten Filme dieser Liste haben eine treue Fangemeinde, die bis zum heutigen Tag nicht an Euphorie für ihre Lieblinge eingebüßt hat. Besonders unter Flugzeug-Freunden ist „Top Gun“ der absolute Überflieger. Mächtige Maschinen, cool inszenierte Flugsequenzen und ein scheinbar unendliches Magazin an lockeren Sprüchen haben die Film-Serie in vielen Herzen der Filmfans landen lassen. Das kleine Kartenspiel „Top Gun – PLOT TWIST PARTY GAME“ versucht genau diese Merkmale in einem Spiel unterzubekommen, das kaum 30 Minuten dauern soll. Aber kann das funktionieren?
Wir haben "Top Gun" selbst gekauft. Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!
Highway to the Dangerzone!
In „Top Gun – PTPG“ kämpft die Spielgruppe um die besten Manöver und die große „Top Gun- Trophäe“. Jede Person verfügt dafür zu Beginn jeder Spielrunde über fünf Handkarten, die sie während ihres Spielzuges vor sich ausspielen. Sobald eine Person am Zug ist, zieht sie eine Karte und spielt beliebig viele Karten vor sich aus. Ziel ist es, das Manöver mit der höchsten Punktzahl vor sich ausliegen zu haben und dieses eine ganze Runde lang zu behalten. Um das beste Manöver zu symbolisieren, erhält die jeweilige Person die Top Gun – Trophäe“ in Form einer Karte und legt diese vor sich hin. Die anderen Personen der Spielgruppe müssen nun versuchen, ein Manöver mit einer höheren Punktzahl zu spielen, oder die führende Person anhand einer Beleidigungskarte zu beleidigen. Richtig gelesen, um einer Person die Führung streitig zu machen, werden Beleidigungskarten gespielt. Kann die beleidigte Person keine eigene Beleidigungskarte als Konter spielen, muss sie eine ausgewählte Manöverkarte abwerfen.
Hat eine Person zu Beginn eines Spielzuges keine Manöverkarten mehr, die sie spielen könnte (weil sie entweder das ganze Pulver schon verschossen hat und keine Manöverkarte nachgezogen hat), scheidet sie für diese Spielrunde aus und kann nicht mehr gewinnen. Gelingt es aber einer Person alle Beleidigungen abzuwehren und die „Top Gun – Trophäe“ bis zum Beginn des eigenen Zuges zu behalten, gewinnt diese Person die Runde. Die gewinnende Person zählt anschließend alle Siegpunkte auf dem siegreichen Manöver zusammen. Die erste Person, die auf diese Weise 30 Punkte erzielt, gewinnt das Spiel.
Was allen, die bis hier hin gelesen haben, klar sein sollte ist, dass „Top Gun – PTPG“ kein „normales“ Spiel ist. Spielgruppen, die nicht mit vollem Herzblut beim Thema sind und sich nicht gerne vorformulierte Beleidigungen um die Ohren hauen, werden mit „Top Gun – PTPG“ wohl nicht sonderlich viel anfangen können. Das Spiel versucht eine Nische zu bedienen und steuert diese seit dem Abflug an.
Das Spielprinzip von „Top Gun – PTPG“ ist dabei interessanter, als das plumpe äußere vermuten lässt. Das Planen der eigenen Handkarten, welche Karten zurückgehalten werden können, bis das einzig wahre Supermanöver gespielt wird, bringt Spannung auf und hält das Spiel am Leben. Natürlich ist es ein teilweise größerer Glücksfaktor, welche Karte zu welchem Zeitpunkt gezogen wird, aber bis zu einem gewissen Grad lassen sich Spielzüge planen. Ein gewisses Talent zum Pokern kann da gewiss nicht schaden. Ebenfalls eine lustige Idee ist es, dass die Spielgruppe eigene Spielnamen erhält, mit denen sie über die Dauer des Spiels angesprochen werden müssen. Verstößt eine Person gegen diese Regel, muss sie eine Handkarte abwerfen. Insbesondere, da alle Kartentexte vorgelesen werden und einige Karten verlangen, dass ein Name eingefügt wird, kann das zu interessanten Momenten führen.
Ebenfalls etwas befremdlich ist, dass manche Karten in ihren Sonderregeln von Personen verlangen, dass sie sich ein Highfive geben, um Karten zu ziehen. Ganz nach dem Motto „Warum hat niemand Spaß? Ich habe es ausdrücklich befohlen!“ wirkt das ganze so, als ob das Spiel an manchen Ecken und Enden seine Landebahn überschätzt. Dadurch wirkt es auf Spielgruppen, die wenig Verbindungen zum Thema haben, (und ich kann kaum glauben, dass ich ein Brettspiel mal mit einem Jugendwort des Jahres 2021 beschreibe) sehr „cringe“. Hinzukommt, dass es bisher leider nur eine englische Version des Spiels gibt, was die Immersion für einige Spielgruppen zusätzlich kaputt machen kann.
„Top Gun – PTPG“ ist ein Spiel, dessen Spielprinzip durchaus zünden kann, braucht dafür aber die absolut richtige Gruppe. Lassen sich alle Personen vollständig auf das Spielprinzip ein, lesen alle Karten gewissenhaft vor und nehmen die ganze Situation nicht zu persönlich, kann euch „Top Gun – PTPG“ für wenig Geld einen lockeren Abend bescheren. Befindet sich jedoch auch nur eine einzige Person unter euch, die nicht Kerosin blutet und alle „Top Gun – Filme“ auswendig kennt, kann der Spieleabend mit diesem Spiel ganz schnell bergab werden. „Top Gun – PTPG“ bietet einen Drahtseilakt, den alle für sich selbst beschreiten müssen. Ob Überflieger oder Bruchpilot liegt ganz im Auge der Betrachtenden.
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Bilder zum Spiel
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Tags: 3-5 Personen, push your luck, Partyspiel, Bluffen