Test | Andor Story Quest – Dunkle Pfade
Du erwachst in einem pechschwarzen Raum, ohne zu wissen wo du bist und wie du hier hin kommst. Deine letzten Erinnerungen sind Stunden her, wenn nicht Tage. Dein Kopf schmerzt, du hast Hunger und Durst und bist völlig erschöpft. Aber etwas zwingt dich, aufzustehen: Geräusche.
Mit dieser spannenden Einleitung lockt das neue Abenteuer in der inzwischen sehr umfangreichen Welt von Andor: „Andor Story Quest – Dunkle Pfade“. Wie sich die Geschichte entwickelt, ist dir überlassen. Welchen Weg wirst du wählen?
Kosmos hat uns "Andor Story Quest – Dunkle Pfade" freundlicherweise für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!
Beginne das Abenteuer
„Andor Story Quest - Dunkle Pfade“ ist ein Abenteuerspiel für mindestens eine Person ab 12 Jahren. Nach einem sehr kurzen Regelstudium und dem Aufteilen der Karten in zwei Stapel, reist man als Fennah oder Fenn in die Welt von Andor. Die Attribute und Fähigkeiten sind auf der Charakterkarte dargestellt und für beide gelten gleiche Startbedingungen: 7 Willens- und keine Stärkepunkte. Diese werden mit den 2 orangen Holztoken markiert.
Die Willenspunkte geben an, wie viele Würfel in einem Kampf zur Verfügung stehen und gelten auch direkt als Lebenspunkte. Sinken sie auf 0 ist das Spiel vorbei und es geht von vorne los. Die Stärkepunkte werden im Kampf zum eigenen Würfelwert addiert und bestimmen so die Angriffsstärke. Zusätzlich dazu gibt es noch zwei Sonderfähigkeiten (mit 2 Würfeln werfen oder einen Würfel erneut werfen), die pro Kampf nur einmal eingesetzt werden dürfen. Das Regelheft liefert die Einleitung zur Geschichte und es geht direkt auf Karte 1 weiter.
Auf vielen dieser sogenannten Legendenkarten gilt es, Entscheidungen zu treffen. Der Text auf den Karten wird gelesen und die Anweisungen werden befolgt. Diese können beispielsweise heißen: ‚Jetzt ist guter Rat teuer. Karte 50 erteilt Ratschläge.‘
Es kann auch mehrere Optionen geben, denen man nachgehen kann. In der Regel gilt es hier, die Umgebung genauer zu durchsuchen, um Hinweise oder ähnliches zu finden, und gelegentlich müssen in „Andor Story Quest - Dunkle Pfade“ Stärkeproben abgelegt werden. Diese werden mit den Würfeln abgehandelt. Ob sie gelingen oder nicht, hängt davon ab, ob der Würfelwert höher als die eigene Stärke ist. Für beide Ausgänge ist angeben, wie es weitergeht.
Weitere Aktionen oder Ereignisse sind Kämpfe. Auf der Gegnerkarte werden mit den roten Holztoken Stärke- und Willenspunkte des Gegners markiert, anschließend wird zuerst für den eigenen Charakter gewürfelt (orange Würfel) und der höchste Wert zu den Stärkepunkten addiert, danach wird ebenso für den Gegner verfahren (rote Würfel). Aus der Differenz dieser zwei Werte ergibt sich der Schaden, der entsprechend zugefügt wird. Der Kampf dauert so lange, bis einer der Beteiligten besiegt ist, sprich die Willenspunkte auf 0 gesunken sind.
Um Stärke- oder Willenspunkte zu erhöhen und somit besser Aussichten auf Erfolg zu haben, lohnt es sich, soviel wie möglich zu erkunden und so die entsprechenden Karten zu finden.
In „Andor Story Quest - Dunkle Pfade“ gibt es vier unterschiedliche Enden, die erreicht werden können und die Geschichte erfolgreich abschließen. Auf dem Weg dahin lauern allerdings viele Gefahren, die bereits deutlich früher zum Scheitern und somit zu einem Neustart führen können.
„Andor Story Quest - Dunkle Pfade“ ist eigentlich ein Abenteuerspielbuch, wie ich es von früher kenne, nur in Kartenform und mit etwas mehr Interaktion. Und es macht mir die Bewertung nicht leicht, um nicht zu sagen: echt schwer… Ich mag die Welt von Andor und finde auch hier das Design der Karten, welches sofort dazu führt, dass ich mich ‚heimisch‘ fühle, sehr schön. Der Anfang der Geschichte verspricht Spannung und hat direkt den Wunsch geweckt, wieder in diese Welt einzutauchen.
Leider hat uns die Geschichte nicht wirklich gepackt und „Andor Story Quest - Dunkle Pfade“ kann die aufgebaute Spannung, vor allem im ersten Teil, nicht halten. Am Anfang läuft man etwas verplant durch die Gegend, die Geschichte entfaltet sich nur sehr langsam und die Entscheidungen sind eher eintönig.
Es gibt teilweise sehr viel Text zu lesen, der über mehrere Karten geht. Was nicht per se schlecht ist, aber das Verhältnis von Text zu einem individuellen Verlauf der Geschichte passt dadurch nicht ganz. Auch passiert im ersten Teil neben dem Erkunden des Gebiets relativ wenig. Bei unserem Durchlauf stießen wir hier nur einmal auf Gegner und mussten eine Stärkeproben ablegen. Was beides keinerlei Probleme darstellte und schnell abgehandelt war.
Der zweite Teil von „Andor Story Quest - Dunkle Pfade“ lockert dann alles etwas auf. Langsam kommt man dahinter, was eigentlich genau passiert ist und die Entscheidungen, die getroffen werden können, werden interessanter. Auch befindet man sich nicht mehr allein in der Welt, sondern trifft andere Charaktere. Hier hatten wir das Gefühl, dass wir deutlich besser vorankommen. Das Ende kam dann aber so plötzlich, dass wir etwas überrascht waren und wir wurden in einem Kampf verwickelt, bei dem wir gar keine Chance hatten.
Die Mechaniken sind natürlich einfach gehalten und für ein kurzes Abenteuer ist das völlig in Ordnung. Ich muss aber gestehen, dass ich mir mehr Kämpfe und Proben gewünscht hätte, wenn diese Mechaniken bereits enthalten sind.
„Andor Story Quest - Dunkle Pfade“ funktioniert sehr gut zu zweit und bietet mehr Spaß, als wenn man allein durch die Welt läuft. Allerdings bleibt es für uns bei einem Durchlauf. Trotz der insgesamt vier Enden, ist ein Wiederspielwert nicht wirklich gegeben. Dazu bleibt der Verlauf der Geschichte, vor allem wenn man schon den richtigen Weg entdeckt hat, über weite Teile zu gleich und die Auswirkungen anderen Entscheidungen zu gering. Das führte dazu, dass wir bei einem Scheitern große Teile direkt übersprungen haben und erst da eingestiegen sind, wo wir meinten, etwas besser machen zu können.
Obwohl „Andor Story Quest - Dunkle Pfade“ einige Macken hat und uns nicht wirklich überzeugen konnte, war es doch irgendwie eine unterhaltsame Angelegenheit. Sofern man sich von der Geschichte treiben lässt und sich damit abfindet, dass hier kein Epos wartet. Sondern eine kurze Geschichte, die in ca. 2h erzählt ist.
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Tags: Fantasy, Abenteuer, Kooperativ, Solospiel