
Test | Redcliff Bay Mysteries - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel
Mechanisch erinnert „Redcliff Bay Mysteries“ an viele andere Ermittlungsspiele. Die eigentlichen Ermittlungen verlaufen recht geradlinig. Tatorte werden aufgesucht, Personen befragt und Zeiten abgepasst. Leider ist es nicht möglich, tatsächlich Fragen zu stellen. So können nach dem Gespräch mit einer Person durchaus noch Fragen offen bleiben oder sogar neue entstehen. Dann muss derselbe Ort nochmals aufgesucht und die Person nochmals befragt werden. Ob dabei andere Informationen zutage treten, ist ungewiss und daher ein Risiko. Im Kern folgen die Spielerinnen und Spieler den Kartentexten und entstehenden Handlungsoptionen wie in einem Abenteuerbuch.
„Redcliff Bay Mysteries“ ist praktisch wie ein überproduziertes Abenteuerbuch. Das doppelseitige Spielbrett ist nett und passend gestaltet. Ortskarten können den verschiedenen Ortsteilen der Stadt zugeordnet und dort abgelegt werden. Doch letztlich ist das Spielbrett vollkommen überflüssig, denn alle Kartenstapel ließen sich problemlos auch beliebig auf dem Tisch platzieren.
Bedauerlich ist der schlechte Schreib- bzw. Erzählstil der Geschichten. Die Frage, weshalb Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ministeriums für Mysteriöses - allein schon ein höchst einfallsloser Titel - einen banalen Kunstraub verfolgen sollten, kann das Spiel selbst nicht schlüssig beantworten. Mechanisch stören besonders die News-Karten die Geschichte. Als eigentlicher Motor der Mechanik lassen sie sich allerdings nicht umgehen. Immer wieder beginnen die Texte mit der Beschreibung von Zeitungstexten oder dem Hotel, dem Wohnort der Ermittelnden. Das dient dazu, die Spielerinnen und Spieler abzuholen, da sie nach jeder Entscheidung wieder auf einen gemeinsamen Nenner gebracht werden müssen, damit die Geschichte weitergehen kann. Dabei doppeln sich Beschreibungen und schnell beschleicht einen das Gefühl, in einer Zeitschleife wie in „Täglich grüßt das Murmeltier“ zu stecken, denn irgendwie hat man das doch schon gelesen.
Bessere Texte hätten dem Spiel sehr gutgetan. Die Zielgruppe sind Familien und für diese ist „Redcliff Bay Mysteries“ durchaus spielenswert. Für Kinder allein sind die Texte allerdings zu kompliziert formuliert und auch die Schlussfolgerungen sind ohne erwachsene Mitspielerinnen oder Mitspieler für Kinder schwer zu bewerkstelligen. Ermittlungsfreudigen Familien steht ein Ausflug zu den „Redcliff Bay Mysteries“ frei, eine große oder auch spannende Geschichte sollte hierbei jedoch nicht erwartet werden. Allen anderen rate ich eher zu den Adventure Games des Kosmos Verlages. Diese sind wesentlich günstiger, kleiner und besser geschrieben.
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Tags: Zeitmanagement, 1-5 Personen, Detektiv, 60 Minuten