Test | 300: Erde & Wasser - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel
300 ist kurz, sehr kurz. Der Spielaufbau dauert allenfalls 60 Sekunden, eine Partie kann bei Kenntnis der 16 Spielkarten in rd. 15 Minuten gespielt werden. Um die auf der Spielverpackung angegebene Spieldauer von 40 Minuten zu erreichen, müssen die Beteiligten wirklich SEHR lange nachdenken. Wir haben diese Spieldauer nicht einmal in unserer ersten Partie erreicht, in welcher wir hin und wieder Regeln nachschlagen mussten. 20 Minuten inkl. Auf- und Abbau sorgen natürlich für hohe Flexibilität, wenn es darum geht, eine Gelegenheit zum Spielen zu finden. Andererseits spricht die Spieldauer aber auch eine klare Sprache darüber, welcher Tiefgang erwartet werden kann. In 5 Runden passiert leider nicht ganz so viel, zumal die Karte „Plötzlicher Tod des persischen Königs“ die Spielrunde für beide Spieler beendet, sobald sie vom Kartenstapel gezogen wird. Das kann bis zu zweimal pro Partie passieren, so dass manche Partie effektiv nach drei Spielrunden endet. Das ist etwas zu wenig, um wirklich zu taktieren. Unsere besten Partien waren daher jene, in welchen der persische König nicht gestorben ist. Mit fortschreitender Spieldauer wird es für die Griechen nämlich immer kniffliger, die persischen Streitkräfte abzuwehren.
Ein weiteres Problem ist der Kampfmechanismus. Dass die griechische Streitmacht auf eigenem Boden einen Vorteil hat, mag historisch richtig und sinnvoll sein, bei einem ohnehin glückslastigen Kampfsystem wächst sich das aber sehr schnell zu Frust aus, denn aufgrund der Maximalkampfkraft der Perser von 4 Würfelaugen bedeutet eine 5 oder eine 6 der Griechen den unabwendbaren Verlust einer eigenen Einheit. Bei einer 4 erreicht Persien maximal ein Unentschieden, was zu einem beidseitigen Einheitenverlust führt. Zugegeben, Persien kann deutlich mehr Einheiten aufs Spielfeld bringen. Das ließe sich als Gegengewicht zu diesem Nachteil verstehen. Aufgrund der Einschränkungen bei der Bewegung der Einheiten und der begrenzten Aktionszahl greift dies nach unserer Auffassung jedoch nicht durch. Der Ausgang des Spiels wird daher zu oft vom Glück bestimmt.
Positiv ist, dass der Autor die (historischen) Asymmetrien zwischen den Völkern weitgehend gut herausgearbeitet hat. Die kurze Spieldauer macht 300 in kleinen Zeitfenstern gut spielbar. Am Spielmaterial gibt es nichts auszusetzen – das Layout und die Farbgebung der Spielkarten haben uns gefallen. Insbesondere ist positiv hervorzuheben, dass die Anleitung für jede der 16 Spielkarten den historischen Hintergrund darstellt.
Alles in allem dürften sich Personen angesprochen fühlen, die ein Spiel für zwischendurch suchen und kein Problem mit Würfelglück (bzw. Würfelpech) haben. Strategen werden mit 300 wohl nur stellenweise ihre Freude haben.
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Tags: 2 Personen, Kampfstrategie, 40 Minuten, Area Control