TEST // GREAT PLAINS
In einem Land vor unserer Zeit ringen zwei frühe Menschenstämme um die Herrschaft über die großen Ebenen. Dargestellt durch den listigen Fuchs und die noch listigere Schlange kämpfen beide unnachgiebig mithilfe der Kraft der sie umgebenden Tiere. Hexagon für Hexagon wird der Spielplan erobert.
Wir haben GREAT PLAINS selbst gekauft.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!
Worum geht es in dem Spiel?
GREAT PLAINS ist ein Gebietsmehrheiten-Spiel für genau zwei Personen, bei dem es darum geht die meisten Siegpunkte zu machen. Auf dem variabel zusammensetzbaren Spielplan gibt es drei Arten von Gebietsfeldern: Gebirge, Grasland und spirituelle Felder, auf denen Totem-Tiere abgebildet sind. Punkte gibt es für die Spielenden, wenn sie am Ende der Partie in einem Graslandgebiet die Mehrheit an Figuren besitzen.
Zu Beginn werden die sieben Spieltafeln gemischt und zu einem Spielplan zusammengesetzt. Die Spielenden wählen, ob sie Fuchs oder Schlange sein möchten und erhalten zwanzig Holzfiguren und drei Höhlenplättchen. Wer anfängt, legt ein Höhlenplättchen auf ein freies Höhlenfeld auf dem Spielplan. Dann werden die restlichen Höhlen abwechselnd verteilt und die zweite Spielphase kann beginnen.
Nun wird abwechselnd immer eine Spielfigur eingesetzt, allerdings nur angrenzend an eine eigene Höhle, oder an eine bereits eingesetzte Spielfigur. Figuren werden nie bewegt, der Plan wird einfach nach und nach voller.
Gebirge dürfen nicht besetzt werden und machen das Einsetzen der Figuren einfach etwas taktischer, da es teilweise nur enge Gänge mit besetzbaren Feldern gibt oder ein Teil des Plans vielleicht sogar ganz abgeschnitten ist. Aber es gibt auch eine Möglichkeit das Gebirge zu überqueren. Denn wer eine Figur auf einen spirituellen Ort setzt, erhält eines von drei verschiedenen Totemplättchen, je nachdem welches Tier auf dem Feld abgebildet ist. Totemplättchen können ausgegeben werden, um die Einsetzregeln etwas zu beugen. Mit einem Adler kann dann ein Gebirgsfeld überflogen werden, mit einem Pferd wird ein Feld übersprungen und nutzt man den Bär, dann kann eine gegnerische Figuren um ein Feld verschoben werden.
Zusammenhängende Graslandfelder bringen am Spielende einen Bonus - nämlich einen Punkt pro Feld plus einen für jede abgebildete Quelle für die Person, die mehr Figuren darin hat. Bei einem Gleichstand werden keine Punkte vergeben. Sind alle Figuren eingesetzt wird ausgewertet.
Spielmaterial
Die 40 Holzfiguren und die Planteile aus dicker Pappe sind hochwertig. Zwar gibt es kein Inlay und alles flattert wild im Karton herum, aber das stört weniger.
Die Anleitung ist bebildert, enthält Beispiele, ist gut sortiert und hat alle wichtigen Schlagworte fett gedruckt. Es bleiben keine Fragen offen.
Ein Spiel mit offenen Informationen lädt natürlich dazu ein, eine Grübelorgie daraus zu machen. Wer es schafft, dem zu widerstehen und GREAT PLAINS nicht spielt wie eine Runde SCHACH, wird mit einer spannenden Partie belohnt, die sich fast anfühlt wie eine Mini-Variante eines Area Control Spiels.
Nach meinem ersten Versuch war ich noch nicht so überzeugt. Das Spielgeschehen wirkte etwas trocken und nüchtern, was vielleicht auch dem sehr schlicht gestalteten Spielplan geschuldet ist. Das zweite Spiel hat es dann gerichtet, weil ich nun wusste, wie ich den Bären besser benutzen kann. Dieses Totemplättchen verleiht dem Spiel eine Interaktion, die über das einfache Besetzen eines Feldes hinausgeht. Ohne den Bären wäre es sicher um einiges langweiliger.
Tatsächlich füllt GREAT PLAINS eine kleine Lücke. Nämlich die des interaktiven 2-Personenspiels auf Familienniveau. Die Komplexität ist mit Patchwork oder Mandala zu vergleichen und es passt damit perfekt in die 2-Personen-Reihe von LOOKOUT SPIELE.
Der Aufbau geht sehr rasant vonstatten. Karton auf, Planteile mischen, der Rest des Material kann einfach auf den Tisch gekippt werden und dann geht es schon los. Das ist genau das, was viele Leute von einem 2-Personenspiel erwarten: Es ist leicht, es ist strategisch und es dauert nicht den ganzen Abend. Es ist ein Snack für zwischendurch und als ein solcher auch wirklich ein leckerer.
Die variablen Planteile sorgen für Abwechslung, die Interaktion sorgt für Spaß und die viele Holzfiguren für eine schöne Haptik. Wer am liebsten Kenner- oder Experten-Spiele spielt, kann diesen Titel getrost auslassen, denn dafür ist GREAT PLAINS zu einfach. Wer allerdings auf der Suche nach genau so etwas ist, bekommt hier ein schönes, neues und kurzweiliges Spiel.
Empfehlen kann ich es allen, die schon Freude an anderen 2-Personenspielen von LOOKOUT SPIELE oder KOSMOS gefunden haben, oder noch eine Kleinigkeit für den Urlaub suchen.
Welche Erfahrungen hast du mit diesem Spiel gemacht
oder hast du noch Fragen zu diesem oder anderen Spielen?
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Bilder vom Spiel
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Tags: 2 Personen, 20 Minuten, Familienspiel, Area Control