TEST // ZONA - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel
Den Kennern von Arkham und Eldritch Horror dürften die Ähnlichkeiten bereits aufgefallen sein. In ZONA bewegen sich die Spieler von Ort zu Ort, besiegen Mutanten und Anomalien statt Lovecraft’sche Gruselgestalten und sammeln Gegenstände, um sich letztlich aufgerüstet auf den Weg zum Sarkophag zu machen und das Spiel für sich zu gewinnen. Der leichte Wettrenncharakter ist angenehm und hält die Spannung hoch. Immer wieder muss dabei den Strahlungswellen ausgewichen werden und verschiedene Orte müssen angesteuert werden, um genügend „Hinweise“ für die finale Reise zum Reaktor zu sammeln. Immer wieder verbrauchen sich normale und übernatürliche Ausrüstungsgegenstände und die clevere Kombination von Effekten kann über Leben und Tod entscheiden. Die eigene Reputation ist dabei sehr wichtig, entscheidet sie doch über das Warenangebot und den Umfang mancher Ortsaktionen. Auf diese Weise werden die Spieler ebenfalls angenehm im Spielfortschritt behindert.
Das Würfelsystem ist einfach. Proben sind schnell ausgewertet und sollte ein Wurf missglückt sein, kann durch den Einsatz von Erschöpfung das Ruder noch einmal herumgerissen werden. Natürlich kann Würfelpech dadurch nicht ausgeschlossen werden und selbst die beste Ausrüstung ist manchmal einfach nicht gut genug für die vielfältigen Situationen. Die Attributsmali durch Schaden erschweren die Proben zusätzlich, passen aber zum Gesamtbild.
Dennoch ist uns in unseren Spielen der große Zufallsfaktor des Spiels negativ aufgestoßen. Das liegt allerdings auch an der langen Spielzeit. Eine Partie nach 180 Minuten zu verlieren, weil ein zufälliges Ereignis eine Probe verlangt, die dann durch Würfelpech misslingt, ist frustrierend, aber auch irgendwie spannend. Der Charakter erleidet Schaden und Attributsmali und kann in der nächsten Runde eine neue Ereigniskarte ziehen. Doch diese Karte erzählt ein völlig anderes Ereignis und verlangt eine andere Probe, die nun noch schwieriger geworden ist. Derweil schließen die Mitspieler zum Sarkophag auf und erhalten ihrerseits eine Chance auf den Sieg. Das wirkt fair für die anderen Spieler und erhöht die Spannung. Es gleicht aber einem 24 stündigen Autorennen an dessen Ziellinie gewürfelt wird, wer sie überfahren darf. Und der Ausgang ist dann für alle irgendwie unbefriedigend.
Wenn Würfelglück und zusammenhanglose Ereignisse kein Problem darstellen und auch die Frustrationstoleranz hoch genug ist, können Kenner- und Expertenspieler mit ZONA trotzdem Freude an der Ergründung von Tschernobyls Geheimnissen finden. An mancher Stelle ist es schon etwas gruselig und die Altersempfehlung ist auf jeden Fall gerechtfertigt. Selbst empfindsame Erwachsene könnten sich in ihren Träumen plötzlich mit den Geschehnissen des Spiels konfrontiert sehen.
Trotz allem wird ZONA zumindest vorerst in meiner Sammlung verbleiben. Das Thema, die Illustrationen und die Qualität des Spielmaterials sprechen mich irgendwie an. Und mit entsprechender Erwartungshaltung kann ich auch das Zufallselement genießen.
Bilder vom Spiel
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Tags: Ameri-Trash, push your luck, Postapokalypse, 120-180 Minuten, 1-4 Spieler